17-Jähriger flog bei Turnier in Pokémon raus, weil er auf die Frage nach Pronomen lachte – So geht’s ihm heute

Vor einem Jahr schrieb der damals 17-jährige Makani Tran weltweite Schlagzeilen in der Gaming-Szene. Er war 4 Stunden zu einem Turnier im Sammelkarten-Spiel Pokémon geflogen, wurde dann aber disqualifiziert, weil er bei der Frage nach seinen bevorzugten Pronomen lachen musste.

Das war damals die Nachricht: Wir haben auf MeinMMO am 31. März 2023 über den kuriosen Vorfall berichtet:

Der 17-jährige Makani Tran hatte sich für die Regional-Meisterschaften im Sammelkartenspiel Pokémon qualifiziert.

Er musste 4 Stunden bis nach Charlotte fliegen, um sich dort mit anderen Trainern zu messen. Flug und Hotel kosteten den Jungen 800 $. Für den Schüler war das ein Haufen Geld. Bis dahin hatte er noch keinen Cent mit Pokémon verdient.

Aber dann war die Aufregung groß, als er aus dem Turnier ausgeschlossen wurde. Und das aus einem Grund, der für viele nicht nachvollziehbar war.

Pokémon ist ein ernster Wettkampf:

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Junge war nervös und ihm fiel ein verflixtes Pronomen nicht ein

Weshalb war er herausgeflogen? Beim Turnier wurde er vom Schiedsrichter gefragt, welche Pronomen er als Anrede bevorzugt, damit er während eines Spiels, das live übertragen wurde, mit dem ihm genehmen Fürwort bezeichnet werden kann.

Doch der junge Spieler sagte: „Uhm, er oder ihm oder uhm …“ – ihm fiel das dritte Pronomen „sein“ einfach nicht ein. Er stand also da und letztlich lachte er nervös.

Der Schiedsrichter bekam das Lachen in den falschen Hals. Der Schiri sagte, er selbst bevorzuge die geschlechtsneutralen Pronomen „They/them“ und Makani solle deshalb kein Arsch sein.

17-Jähriger wird wegen Verstoß gegen Inklusions-Regeln disqualifiziert

Kurze Zeit später wurde Makani Tran noch mal genau nach dieser Vorfall befragt, was er geantwortet, in welchem Tonfall er gesprochen habe.

Schließlich wurde er vom Haupt-Schiedsrichter wegen eines Verstoßes gegen „die Inklusions-Regeln“ von dem Turnier ausgeschlossen.

Der Spieler war von der Nachricht völlig aufgelöst. Er beteuerte, dass er nichts Böses getan und jetzt die große Chance vertan und viel Geld verloren habe. Doch der Schiedsrichter blieb hart.

Makani war raus.

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Junger Trainer wird in einen Kulturkampf gezogen

Welche Wellen schlug das? Die Geschichte schlug in den USA großen Wellen und wurde von landesweiten Nachrichtenseiten aufgegriffen.

Gerade für die konservative Presse, wie Fox News, war die Geschichte ein gefundenes Fressen. Die Angabe von bevorzugten Pronomen ist für viele in den USA ohnehin rein Reizthema.

Tran selbst war der Wirbel zu viel. Ihm war es unangenehm, jetzt in den „Kulturkampf“ der USA gezogen zu werden.

Bei der Abfrage nach bevorzugten Pronomen geht es um die Geschlechtsidentifikation einer Person. Damit soll sichergestellt werden, dass Personen so angesprochen werden und dass so über sie berichtet wird, wie es ihrer Geschlechtsidentität entspricht. Eine Angabe der bevorzugten Pronomen sieht man auch in den sozialen Medien immer häufiger. Sie dient dort dazu, schon bei der Kontaktaufnahme die Anrede zu wählen, welche die Person für sich bevorzugt.

5-mal mehr Spenden, als gewünscht

Wie geht es dem Jungen heute? Die ganze Aufregung hatte für Makani Tran etwas Gutes. Über ein „GoFundMe“ kamen 339 Spenden rein, die dem Jungen seine Reisekosten erstatten wollten. Das Ziel des Spendenaufrufs war es, 1.500 $ zusammzuenkratzen, insgesamt kamen aber 7.602 $ bei Makani Tran an: Es gab einige Spenden über 100 $. Zwei anonyme Spender gaben sogar 500 $ in den Topf.

Damit war die Reise im Nachhinein also zumindest ein finanzieller Erfolg.

Die ersten Preisgelder in Pokémon kamen jetzt auch rein

Die Pokémon-Karriere nahm auch noch Fahrt aus. Im Januar 2024 hat er an zwei Turnieren teilgenommen, die ein Preisgeld ausschütteten (via liquipedia) :

Bei den Regionalen Meisterschaften in Portland kam er auf Platz 5–8 und holte 3.000 $

Beim Turnier in Charlotte, wo er ein Jahr vorher so schmählich disqualifiziert wurde, belegte er Platz 9–16 und gewann 2.000 $.

Die Turniere liefen dann so ab, wie es sich Makani Tran gewünscht hat, ganz ohne landesweite Schlagzeilen. Es ging nur um Pokémon.

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