SSX Blur – im Klassik-Test (Wii)

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Spiel:SSX BlurPublisher:Electronic ArtsDeveloper:Electronic ArtsGenre:SportGetestet für:WiiErhältlich für:WiiUSK:Erschienen in:5 / 2007

Nachdem Electronic Arts den Wii bislang mit Umsetzungen bekannter Spiele bedachte, geht nun der erste eigens dafür entwickelte Titel an den Start: SSX Blur ist auch keine ganz neue Erfindung, aber den inzwischen fünften Teil gibt‘s eben nur für die neue Nintendo-Konsole.

Die Wahl ist nicht schlecht, denn Snowboards (alternativ stellt Ihr Eure Sportler auch auf Skier) lenken sich durch Körpereinsatz und Gewichtsverlagerung – und dafür sind die Wii-Controller prädestiniert. Per Analogstick und Neigung des Nunchuks schlagt Ihr mehr oder weniger enge Kurven ein, durch einen Ruck nach oben hüpft Ihr (wahlweise tut‘s auch der A-Knopf). Seid Ihr in der Luft, übernimmt die Fernbedienung die Hauptrolle: Je nach Schwenk löst Ihr dann Spins und Flips aus – Grabs dagegen macht Ihr mit dem Nunchuk. Originell ist der Gedanke hinter den spektakulären Übertricks: Um die auszuführen, zeichnet Ihr vorgegebene Formen mit der Remote nach.

Zwar verinnerlicht Ihr die Grundbewegungen recht schnell, doch bei den Tricks regiert oft König Zufall. Innovation ist schön und gut, aber wenn durch unkoordiniertes Herumfuchteln auch keine schlechteren Kombinationen rauskommen als bei gezieltem Einsatz – und nicht selten sogar bessere –, dann hat das Kontrollprinzip eine Macke. Besonders problematisch gestalten sich die Übertricks, deren Abfrage extrem pingelig ausfällt und sie deshalb nur selten erfolgreich gelingen.

Umso erstaunlicher, ist doch der Rest der Alpin-Sause ebenso hübsch ins­zeniert wie abwechslungsreich: Die Cartoon-Charaktere und die nur selten ruckelnde Umgebungsgrafik (60 Hz gibt’s leider nur bei Progressive Scan) gefallen. Dazu gibt’s eine Reihe unterschiedlicher Wettbewerbe wie Rennen oder Halfpipe-Tricksereien und die drei Berggipfel können völlig frei erkundet werden – allerdings werden nur ausdauernde und frustgestählte Sportler die späteren erleben.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Vom Design her wäre SSX Blur ideal für Fans und Neulinge zugleich, doch die Steuerung ist alles andere als zugänglich – das anvisierte Nichtspieler-Publikum des Wii nimmt angesichts der komplexen Handhabung sicher schnell Reißaus. Auch mir reißt bei den nervigen Übertricks der Geduldsfaden: Wenn die komplizierten Formen nur mit viel Dusel klappen und immer wieder eine Crashlandung folgt, weil der Wii die Aktion einfach nicht erkennen will, dann steigt der Frust. Wirklich schade, denn Aufmachung und Abwechslung von SSX Blur stimmen, und der großartige Soundtrack verleitet zum entspann­ten Carven – wäre bloß nicht die biestige Steuerung, die nur ein Fall für hartnäckige Zocker ist.

Matthias Schmid meint: Ich bin ziemlich enttäuscht von EAs Pulverschnee-Parade: Da wird mir angesichts stimmiger Optik und abwechslungsreicher Pisten eine launige Ski- und Snowboardparty versprochen und prompt kommt die unhandliche, verquere Wii-Steuerung daher und vermiest mir die flotte Flitzerei. Weder ist es intuitiv-angenehm durch Neigung des Nunchuk zu lenken, noch lassen sich Flips und Grabs via Remote-Wackler problemlos aneinanderreihen. Gut, lass’ ich die Tricks halt – und prompt macht’s mehr Spaß.

Wertung

3 Berggipfel mit mehreren Kursen
überraschend komplexe Steuerung mit Remote und Nunchuk
viele beliebte Fahrer von früher dabei
Grafikstil mischt Teil 2 und 3 der Serie
grooviger Soundtrack von Junkie XL

Stilsicheres Snowboardspektakel mit schicker Präsentation, aber nicht nur wegen arg nerviger Steuerungstücken nichts für Neulinge.

Singleplayer71MultiplayerGrafikSound

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