Taito LD Game Collection – im Import-Test (Switch)

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Spiel:Taito LD Game CollectionPublisher:TaitoDeveloper:TaitoGenre:GeschicklichkeitGetestet für:SwitchErhältlich für:SwitchUSK:Erschienen in:4 / 2024

Don Bluths und Rick ­Dyers Laserdisc-Epos Dragon’s Lair von 1983 hinterließ tiefe Spuren – nicht nur in den Geldbeuteln der Arcade-Besucher, sondern auch bei anderen Entwicklern auf der ganzen Welt. Kein Wunder, dass Taito bloß ein Jahr später ein ganz ähnliches Projekt in Japans Game Center brachte: In Ninja Hayate begleitet Ihr einen Nachwuchs-Ninja durch ein Schloss voller Gefahren. Regelmäßig blinken Objekte auf, die darauf hinweisen, welche Eingabe nun gefragt ist. Macht Ihr das richtig, geht der Film weiter – sonst wird eine meist individuelle und ziemlich witzige Todesanimation abgespielt. Das kam 1984 blendend an, für einen spielbaren Anime nahmen Fans die arg limitierten Interaktionsmöglichkeiten gerne in Kauf. Ein Jahr später verfolgte Time Gal-Heldin ­Reika knapp bekleidet in der klassischen Kluft japanischer ­Wrestlerinnen den Bösewicht Luda durch die Zeit und stolperte von einer haarsträubenden Situation in die nächste. Neben dem Reaktionstest gilt es hier manchmal, Entscheidungen zu treffen. Auch dabei wird der falsche Weg mit dem sofortigen Bildschirmtod bestraft. Im gleichen Jahr erschien zudem Space Battleship Yamato, das auf der gleichnamigen Anime- und Manga-Reihe basiert. Auch hier warten natürlich die Quick-Time-Event-Sequenzen. Einen guten Teil des Spiels verbringt Ihr zudem damit, per Zielkreuz auf Video-Raumschiffe oder Pixel-Geschosse zu feuern.

Diese drei Spiele hat Taito jetzt in der Taito LD Game Collection zusammengefasst. Am grundlegenden Prinzip wurde nichts verändert. Ihr entscheidet Euch, wie viele Hilfestellungen Ihr benutzen nehmen wollt, nehmt auf Wunsch etwas willkommenes Feintuning beim Schwierigkeitsgrad vor und stellt die Bildschirmtexte (wo ­vorhanden) auf Englisch. Vor allem bei den Entscheidungen von Time Gal ist das sehr hilfreich. Das Bild wurde überzeugend hochskaliert, alle drei Spiele kommen mit massig 1980er-Anime-Charme daher. Jede gemeisterte Sequenz und jede gesehen Todes­szene wandert auch ins Video-Archiv und darf dort ganz ohne Eingabestress betrachtet werden – da lacht das Komplettisten-Herz!

Meinung

Thomas Nickel meint: Zu Mega-CD-Zeiten war ich überhaupt kein Fan der seichten FMV-Unterhaltung, aber diese Sammlung bleibt trotzdem überraschend lange in der Switch! Die Bildqualität ist gerade für das Alter der animierten Vorlagen ordentlich. Aber machen wir uns nichts vor: Alle drei Spiele in diesem Paket sind simpelste Geschicklichkeitstests mit teilweise superknappen Timings, die man am besten durch stumpfes Auswendiglernen meistert – auch wenn die Szenarien in verschiedener Reihenfolge kommen oder mal gespiegelt werden. Aber gerade Ninja Hayate und Time Gal sind wunderbar lustig und kurzweilig – Ihr hört nicht auf, bis Ihr jede der oft aberwitzigen Todes­animationen gesehen habt. Yamato fällt da im Vergleich etwas ab: Hier werden vor allem Fans der in Japan kultisch verehrten Vorlage bedient. ”Kultig” ist auch das beste Stichwort für diese Sammlung: Liebhaber humoriger 1980er-Animes und interessierte Arcade-Historiker kommen hier auf ihre Kosten.

Wertung

enthält 3 Automaten von 1984/85
Video-Galerien aller erspielten Levels und Todesarten
solide Optionen und Trainings-Modus

Für sich gesehen arg seicht-simple Spiele, aber die Sammlung punktet mit historischer Relevanz, Witz, Charme und hübscher Aufbereitung.

Singleplayer64MultiplayerGrafikSound

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