Marcel „MontanaBlack“ Eris (36) ist einer der bekanntesten Streamer im deutschen Twitch. In letzter Zeit ist der 36-Jährige jedoch seltener auf Sendung und zeigt sich kaum noch im heimischen Setup. Das hat einen unschönen Grund, wie er jetzt verrät.
Was hat es mit dem draußen Streamen auf sich? Gemeint sind sogenannte IRL-Streams, bei denen sich Streamer in der „echten Welt“ bewegen. MontanaBlack sah man lange hauptsächlich in seiner „Zentrale“, seinem in Neonlicht getauchten Streaming-Zimmer.
Nach seinem verhängnisvollen Auftritt bei der gamescom 2022 gewann er jedoch zusehends Spaß an IRL-Streams. So begeisterte er 60.000 Zuschauer mit einem Tierpark-Besuch oder überwand seine Höhenangst beim Achterbahn-Fahren.
2024 setzt sich der Trend fort: MontanaBlack streamt deutlich weniger, dafür aber mehr IRL. Vergangenes Jahr war der Streamer im Schnitt 4-Mal die Woche für je 5 Stunden auf Sendung. Im laufenden Jahr zeigte sich MontanaBlack im Schnitt nur noch knapp 3-Mal pro Woche, Tendenz sinkend. IRL machte in diesem Zeitraum mehr als ein Drittel seines Contents aus, fast 38 % (via TwitchTracker).
Im Stream vom 28. April 2024 gab MontanaBlack nun zu, dass nicht nur der Spaß an Outdoor-Aktivitäten hinter dem Wandel steckt. Den ganzen Stream gibt es auf seinem Twitch-Kanal.
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Vorerst keine Streams mehr aus der Zentrale
Warum streamt er kaum noch von Zuhause? MontanBlack erklärt, dass er sich Zuhause wohlfühlen möchte. Durch „gewisse Umstände“ könne er das jedoch aktuell nicht mehr. Der Grund sind Zuschauer, die ihn mit falschen Essens-Bestellungen und Notrufen terrorisieren. Man spricht von sogenannten Essens-Raids und Swatting.
Das steckt dahinter: Diese vermeintlichen Streiche sind zunehmend ein Problem auf Twitch. Streamer sprechen oft nicht darüber, weil sie den Tätern keine Aufmerksamkeit schenken und sie so weiter ermutigen wollen. Laut Berichten des SPIEGEL und des ARD-Magazins Kontraste gibt es eine Gruppierung, die hinter Swatting-Vorfällen bei 132 Twitch-Streamern stecken soll.
Den Tätern geht es oft darum, die Reaktionen der Streamer live zu verfolgen. Für die Betroffenen stellt Swatting oft eine enorme psychische Belastung dar. Es handelt sich dabei also keineswegs um einen harmlosen Scherz. In den USA kam es bei einem Swatting-Vorfall sogar schon zum Tod eines Unbeteiligten.
In Deutschland ist Swatting strafbar und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden (via Anwalt.org). Das reicht MontanaBlack jedoch nicht. Er sagt, er fühle sich im Stich gelassen und müsse nun eben die Konsequenzen ziehen.
Einen Ausschnitt des entsprechenden Streams seht ihr hier:
Laut dem 36-Jährigen sind diese Vorfälle auch dafür verantwortlich, dass er insgesamt weniger streame und zuletzt nur noch Zuhause auf Sendung gegangen sei, wenn ein Kumpel anwesend war. Somit habe er nicht selbst aufstehen müssen, wenn es wieder „Action vor seiner Haustür“ gegeben habe.
Die Situation soll sich auch auf seine Streams ausgewirkt haben. MontanaBlack sagt, er sei mit mehr Anspannung als Freude auf Sendung gewesen, habe ständig sein Überwachungs-System im Blick behalten. Zuschauer hätten vielleicht gemerkt, dass er leichter zu reizen gewesen sei. Darauf habe er jetzt aber keine Lust mehr. Er möchte sich sein Zuhause, seine „Wohlfühl-Oase“ erhalten.
MontanaBlack versichert, dass er durchaus Lust aufs Streamen hätte und einige coole Projekte geplant seien. Fans müssen auch nicht völlig auf das heimische Setup verzichten: Seine Offstream-Aufnahmen möchte er auch weiterhin dort abhalten.
Leider sind auch IRL-Streams vor Swatting nicht sicher. Im Gegenteil, diese Art des Contents galt lange sogar als besonders gefährlich, da es für Zuschauer recht leicht ist, den aktuellen Aufenthaltsort der Streamenden herauszufinden. Das zeigte etwa der Fall des berüchtigten IcePoseidon, der zwischenzeitlich täglich mit Polizei-Einsätzen terrorisiert wurde.
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