Katholischer Priester versenkte angeblich 37.000 € seiner Kirche in Candy Crush

Ein katholischer Priester in Pottstown, Pennsylvania, soll über einen Zeitraum von drei Jahren mehr als 40.000 US-Dollar (über 37.000 Euro) der Kirche für Mikrotransaktionen in Mobile-Games ausgegeben haben, darunter auch Candy Crush.

Was hat es damit auf sich? Am 25. April 2024 wurdeReverend Lawrence Kozakim Zuge eines Haftbefehls wegen Diebstahls und dazugehörige Straftaten festgenommen, wie aus einer eidesstattlichen Erklärung hervorgeht. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft von Chester County hat Reverend Lawrence Kozak im Laufe von drei Jahren mehr als 40.000 US-Dollar der Kirche ausgegeben (via The Philadelphia Inquirer).

Nachdem er eine Kaution von 250.000 US-Dollar hinterlegt hatte, wurde er wieder freigelassen. Sein Anwalt prüfe derzeit die Anklagepunkte und plane mit der Staatsanwaltschaft in Kontakt zu treten.

Kirchengeld für Candy Crush und Mario Kart Tour ausgegeben

Wie hat es die Kirche bemerkt? Die Vorwürfe gehen auf eine Entdeckung eines Buchhalters von der St. Thomas More Kirche in Pottstown zurück, der 2022 die Finanzen der Kirche überprüft hatte und dabei auf astronomische Beträge an Apple-Transaktionen stieß.

Die Käufe begannen angeblich 2019 – kurz nachdem Kozak der Gemeinde beigetreten war. Die Apple-ID, mit der Inhalte in Spielen wie Candy Crush und Mario Kart Tour gekauft wurden, soll die von Kozak sein (via Kotaku).

Auch für Geschenke an seine Patentochter

Ermittler fanden heraus, dass ein mit dem Priester verbundener Amazon-Account ebenfalls die Kreditkarte der Kirche verwendete, um Geschenke für Kozaks Patentochter zu kaufen. Die Geschenke enthielten eine Notiz, die von Onkel Larry unterzeichnet war.

Weitere Finanzunterlagen zeigten, dass Kozak sein persönliches Bankkonto genutzt hatte, um 10.000 US-Dollar des Guthabens auf der Kreditkarte zu begleichen.

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Priester sagt: Er ist süchtig

Was sagt der Kozak dazu? Als er 2022 von den Ermittlern befragt wurde, gab Kozak an, dass er aufgrund seiner Spielsucht und dem Ausgeben von Geld für Online-Spiele Beratung suche. Er sagte, das Geld sei nicht für Glücksspiele ausgegeben worden, sondern um sich in den von ihm gespielten Spielen einen Vorteil zu verschaffen.

Er bestritt, die Kreditkarten absichtlich für diese Käufe verwendet zu haben, und sagte, dass die Karten bereits mit seinem Handy verbunden waren. Er habe damit kirchlich autorisierte Streaming-Dienste und Microsoft Office-Software bezahlt. Kozak sagte auch, dass es möglich sei, dass er die Karten versehentlich verwendet habe – da er kein Details-Typ sei.

Achtung: Solltet ihr das Gefühl haben, selbst von einer Videospielsucht betroffen zu sein, könnt ihr euch an die folgenden Stellen wenden:

Deutsche Ansprechpartner für Videospielsucht

Sprechstunde für Videospiel- und Internetabhängigkeit
Vivantes Klinikum im Friedrichshain
Landsberger Allee 49
10249 Berlin
Tel.: 030 130 238 011
E-Mail: Ambulanz-Kinderpsychiatrie.KFH@Vivantes.de

Lost in Space
Wartenburgstraße 8
10963 Berlin-Kreuzberg
Tel.: 030 666 339 59
E-Mail: LostInSpace@Caritas-Berlin.de

Ambulanz für Spielsucht
Untere Zahlbacher Straße 8
55131 Mainz
Tel.: 06131 176 064
E-Mail: Hotline.Verhaltenssucht@Unimedizin-Mainz.de

Was waren weitere Konsequenzen? Im November 2022 wurde der Priester von seinem Posten in der St. Thomas More Kirche entfernt, nachdem eine interne Untersuchung seine Spielsucht und den Missbrauch von Kirchengeldern aufgedeckt hatte.

Die Geschäftsführerin von St. Thomas More sagte den Ermittlern, sie glaube, dass Kozak wusste, dass die Kreditkarte für seine Spielgewohnheiten verwendet wurde. Sie sagte, sie habe den Priester zuvor wegen unerklärlicher Kreditkartenausgaben auf den Kontoauszügen befragt und ihn vor den Gefahren gemischter Geschäfts- und Privatausgaben gewarnt.

Die Untersuchungen ergaben später, dass Kozak seinem Nachfolger in St. Thomas More nach seiner Entfernung als Leiter der Kirche einen Scheck über 8.000 US-Dollar geschickt hatte.

In einem Schreiben entschuldigte sich Kozak bei dem neuen Priester und sagte, er bedauere, diesen Fehler gemacht zu haben. Er habe damit begonnen, das Geld zurückzuzahlen, das er der Kirche schuldete.

Das Titelbild ist ein Symbolbild – es stammt von Pexels.

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