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Beim Mobile-Game The Horus Hersey: Drop Assault sammelte Complex Games 2015 erste Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Games Workshop. Nun kommt Ihr ambitioniertes PC-Taktik-RPG Warhammer 40,000: Chaos Gate – Daemonhunters (2022) auch für Konsolen. Bei einem blutigen Einsatz bezahlt Commander Agravain den Sieg über einen Dämon mit seinem Leben. Ihr werdet zum Nachfolger erklärt und sollt das schwerbeschädigte Raumschiff ”Edikt des Unheils” zurück nach Titan bringen. Unterwegs jedoch entdeckt Ihr im Tyrtaeus-Sektor eine brandgefährliche, von Nurgle verbreitete Seuche, die auf andere Systeme überzugreifen droht. Um eine Katastrophe zu verhindern, befehligt Ihr fortan einen vierköpfigen Trupp aus Grey Knights, deren Loadouts Ihr vor jeder der teils bis zu halbstündigen Missionen minutiös zusammenstellt.
Das ist ganz klar XCOM 2-inspiriert, bietet allerdings viele schöne Warhammer-Besonderheiten. So erhöht sich etwa mit jedem Zug und jeder eingesetzten Psi-Fähigkeit die Warpwogen-Anzeige. Sind 100% erreicht, folgt eine Warpwoge mit fiesen Folgen wie beispielsweise Leichen, die plötzlich wiederauferstehen. Ebenfalls eine schöne Überraschung: Nach ca. der Hälfte der Kampagne werden die vier anfänglichen Heldenklassen (Purgator, Justicar, Interceptor, Apothecarius) um vier weitere ergänzt. Zwischen den Missionen rüstet Ihr Euer Schiff auf, erforscht neue Ausrüstung und erstattet alle 60 Tage in Multiple-Choice-Dialogen Bericht an Großmeister Vardan Kai. Doch Obacht: Ist er mit dem Fortschritt unzufrieden, drohen empfindliche Strafen wie verminderte Forschungsgeschwindigkeit.
Meinung & Wertung
Sönke Siemens meint: Dank des umfangreichen Tutorials, übersichtlichen Interfaces und Tooltips finden auch Grünschnäbel schnell rein. Die Scharmützel sind mit Gamepad zuverlässig zu bedienen, punkten mit 40K-Charme, vielseitiger Einheiten-Anpassbarkeit, coolen Waffeneffekten und zahlreichen Umgebungsobjekten, die ich taktisch klug nutzen kann. Grafisch ist das Gebotene nicht mehr ganz am Puls der Zeit, aber noch nett anzusehen. Dass sich die Schwierigkeit im Nachhinein nicht anpassen lässt, stört hingegen ebenso wie die niedrige Vielfalt an Missionstypen. In Sachen Basis-Management geht XCOM 2 zudem deutlich mehr in die Tiefe.
Taktisch anspruchsvolle Rundengefechte mit starker Atmosphäre, aber auf Dauer etwas repetitiven Missionen.
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