Am Wochenende gab es große Aufregung um den neuen 6vs6-Shooter „Marvel Rivals“ von NetEase. Der Overwatch-Profi und Twitch-Streamer Brandon „Seagull“ Larned enthüllte Details eines Vertrags, den jeder unterschreiben muss, der schon jetzt den Shooter zeigen will. Der Vertrag verbot den Content-Creators jegliche Kritik am Spiel und jeden negativen Vergleich zu Konkurrenz-Spielen. Das löste einen Shitstorm aus. Entwickler NetEase ruderte sofort zurück.
Was ist Marvel Rivals? Marvel Rivals ist ein 6vs6-Shooter, der stark an Overwatch erinnert, nur eben mit den Helden aus den Marvel-Comics. Gegenwärtig steht ein Alpha-Test bevor, der für Ärger sorgt.
Marvel Rivals verbietet Content-Creators negative Berichterstattung
Das war die Enthüllung: Seagull erklärte (via Twitter):
Viele Content-Creators hätten einen Code für den Playtest von Marvel Rivals angefragt.
Sie wurden gebeten, einen Vertrag zu unterschreiben. Das hätte auch einige getan, nur um spielen zu dürfen.
Aber der Vertrag verbot den Streamern jegliche kritischen oder satirischen Kommentare über das Spiel und untersagte „böswillige Vergleiche“ zu Konkurrenz-Spielen.
Das forderte Seagull: Der Twitch-Streamer sagte in einem Twitch-Clip, er hoffe, „Leute, die viel berühmter sind als er“ greifen das Thema nun auf, weil das „einfach nicht okay sei.“
Er betonte: Die Einschränkungen gelten nicht für Werbe-Deals, sondern die Meinungsfreiheit werde hier eingeschränkt, nur damit man das Spiel zeigen dürfe.
„Das ist illegal“ – Shitstorm gegen Marvel Rivals zieht auf
Das war die Reaktion: Der Wunsch von Seagull erfüllte sich.
Asmongold nahm die Beschwerde von Seagull auf und erreichte mit einem Clip „Marvel Rivals: Das ist illegal …“ 520.000 Zuschauer (via Youtube).
Auch auf Reddit war das Thema „Marvel Rivals verbietet kritische Reviews“ übers Wochenende einer der größten Threads.
Nach Helldivers und Escape from Tarkov reagiert Firma schnell auf Shitstorm
Wie reagierte NetEase? Die Entwickler erkannten den Shitstorm im Gegensatz zu anderen Firma sehr früh und ruderten sofort zurück.
Von NetEase heißt es in einem Statement, die Vertragsbedingungen seien „unangemessen und missverständlich“. Man entschuldigt sich aufrichtig für die „Misskommunikation und die unerfreuliche Erfahrung.“
Man freue sich natürlich über Kritik und Vorschläge, wie man das Spiel verbessern könne, immerhin solle Marvel Rivals so toll wie möglich werden.
Man werde jetzt einen neuen Vertrag aufsetzen, der alte Vertrag sei ohnehin nur ein Entwurf gewesen. Es könne sich auch jeder Creators melden, der einen Alpha-Code will.
Das steckt dahinter: Dass das alles ein „Missverständnis“ sein soll, scheint schon sehr seltsam zu sein. Wie soll das denn anders gemeint gewesen sein, als „Wenn wir euch spielen lassen, dann seid aber bitte brav und vergleicht uns nicht mit Overwatch 2, ihr Penner.“
Vielleicht ist das ein Kulturunterschied: NetEase ist eine südkoreanische Firma und man hat sich da einfach verschätzt. Man dachte vielleicht nicht, dass Streamer damit an die Öffentlichkeit gehen. Letztlich lädt so ein Vertrag natürlich dazu ein, ihn öffentlich zu machen. Vielleicht hat da auch wirklich einfach die Sorgfalt gefehlt und keiner mit etwas Weitblick hat noch mal über den Vertrag drübergeschaut.
In jedem Fall kein Glanzstück für NetEase.
NetEase reagiert hier immerhin deutlich schneller als Escape from Tarkov oder Sony bei Helldivers 2, die den Shitstorm erst einmal richtig groß werden ließen, bevor man einschritt: Helldivers 2: Community Manager riet wütenden Spielern, negative Reviews zu schreiben
Der Beitrag Gaming-Studio verbietet Twitch-Streamern jede Kritik am neuen Shooter mit Marvel-Helden erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
