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Eine sturmgepeitschte Nacht sieht den Untergang des gewaltigen Kreuzfahrtschiffes. Einzige Überlebende: der Junge und das Mädchen. Beide retten sich auf eine einsame Insel, beziehen Notquartier in einem kargen Felsenloch und lernen nach und nach, in der unwirtlichen Umgebung zu überleben. Feuermachen mit Borke und Ast. Fischen mit einem selbstgebastelten Holzspeer. Schließlich gelingt dem Robinson-Pärchen die Expedition ins Innere der Insel. Mit vereinten Kräften räumen sie Felsen und Baumstämme aus dem Weg und wehren sich gegen wildes Getier. Wer den Test von Lost in Blue in Ausgabe 01/06 gelesen hat, dem kommt dieses Szenario merkwürdig vertraut vor. Und richtig: Rahmenhandlung, Spielablauf und sogar zahlreiche Grafiken wurden unverändert übernommen.
Der Junge, diesmal heißt er Jack, kann seit neuestem in simplen 3D-Kämpfen wilde Wölfe bezwingen, indem er mit dem Stylus auf Ausweichkurs geht und den Biestern seinen Speer in die Seite rammt. Leider hinterlassen die erlegten Wölfe weder Fell noch Fleisch. In zwei neuen Koch-Minispielen verarbeitet Jack Früchte, Gemüse, Fisch und Wildtiere zu praktischen Lunchpaketen, auf dem Touchscreen werden die Ingredienzien dafür entweder klein geschnitten oder angebraten und mit gefundenen Gewürzen veredelt.
Amy hat theoretisch etwas mehr auf dem Kasten als die unselbstständige Skye aus Teil 1. Wer will, überlässt ihr die Suche nach Nahrung oder Feuerholz, muss sich dafür aber schon mal ihr lustloses Gemurre anhören.
Meinung
Max Wildgruber meint: Es ist schon ganz schön ausgehungert, was Konami da als angeblich fetten Nachfolger auf die einsame Insel schickt: Das Recycling von fast neunzig Prozent der Spielgrafik aus dem Vorgänger grenzt an Unverschämtheit. Auch sonst sind frische und vor allem gelungene neue Ideen Mangelware. Trotzdem stellt sich auch diesmal nach kurzer Zeit das starke Jäger- und Sammler-Feeling des Vorgängers wieder ein und sorgt für gute Unterhaltung. Insgesamt empfehle ich aber trotzdem den besseren und originelleren ersten Teil.
Wertung
Insel-Erkundung mit Zwang zur ständigen Selbstversorgung
zahlreiche Minispiele vom Feueranpus- ten über Stylus-Speerfischen bis zum Halskettenbasteln
größtenteils recycelte Spielwelt
langweilige Ebbe-&-Flut-Sackgassen
Unmotivierte und zäh zu spielende Fortsetzung des Überlebens-Simulators mit nerviger Freundin und Wolfskämpfen.
Singleplayer60MultiplayerGrafikSound
