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Eins muss man Konami lassen: Die Entwickler von Eledees haben es verstanden, ein bekanntes Konzept (Lightgun-Shooter) so umzubauen, dass es nicht nur eine ganz eigene Note bekommt, sondern auch besser auf die Wii-Fähigkeiten abgestimmt ist.
So ballert Ihr nicht auf vorgegebenen Bahnen durch die Gegend, sondern könnt mit dem Nunchuk selber bestimmen, wohin Ihr wollt – geschossen wird mittels Remote und Zielkreuz. Wobei ’schießen’ nicht ganz korrekt ist: Euer Werkzeug ist nämlich ein Energiestrahler, mit dem Ihr Gegenstände schweben lasst und die namensgebenden Wuselkerlchen einfangt. Die sind die primäre Stromquelle der Spielwelt und haben sich überall versteckt. Eure Aufgabe ist es nun, möglichst viele zu finden und rauszubekommen, was die Eledees so in Aufruhr versetzt hat.
Dazu marschiert Ihr anfangs durch die Zimmer Eurer Wohnung, später erkundet Ihr auch die Umgebung draußen und einen Freizeitpark. Es reicht nicht, im Zeitlimit nur nach normalen Wesen zu suchen: Mit genug Saft aktiviert Ihr elektrische Geräte und fangt dann andere Sorten, durch die Ihr dann schwere Gegenstände manipulieren könnt – so findet Ihr wiederum weitere Eledees. Wer sich jetzt etwas an Katamari Damacy erinnert fühlt, liegt nicht falsch: Das Grundkonzept hat tatsächlich gewisse Ähnlichkeiten, zumal auch bei Eledees die Maßstäbe immer größer werden.
Den irrwitzigen Charme des winzigen Namco-Prinzen erreicht Konamis Knuddelhorde aber nicht, denn dafür hapert es nicht zuletzt an der Optik: Das Geschehen auf dem Bildschirm wird zwar adäquat dargestellt (insbesondere die Physik der Spielwelt kommt realistisch rüber), bis auf die Eledees sieht aber alles nüchtern und detailarm aus – kein Vergleich mit den schrillen Katamari-Welten. Das wirkt sich auch auf den Abwechslungsgrad aus, denn abgesehen von den Umgebungen ändert sich wenig: Stets latscht Ihr herum und fangt eben Eledees ein. Nur gelegentlich machen Euch Einschränkungen wie ’Nichts zerbrechen’ oder ’Keinen Lärm erzeugen’ das Leben schwerer oder Ihr müsst mal einen Bosskampf erledigen.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Eledees ist genau das Richtige für Pazifisten, die nicht auf Menschen schießen wollen: Zwar wird viel ’geballert’, doch die Suche nach den putzigen Kerlchen steht im Mittelpunkt. Das macht auch eine Weile Spaß, langfristig fesselt der Knuddelcharme aber nur begrenzt: Es fehlt mir an Abwechslung, zumal der Reiz neuer Umgebungen durch die schlichte Optik gedämpft wird. Die Steuerung ist zwar insgesamt gelungen, aber in der Hektik späterer Levels verheddert man sich doch leicht mal. Begeisterte Remote-Schwinger werden mit Eledees aber gut bedient
Oliver Schultes meint: So macht Umräumen Spaß – zumindest wenn man es zeitlich nicht übertreibt. Denn Eledees verliert beim längeren Spielen schnell an Reiz und langweilt mit immer den gleichen Aufgaben. Beschränkt Ihr Euch jedoch auf kurze Zocksessions, unterhält Konamis simple Energiejagd prima. Die Kontrollen funktionieren intuitiv und die Physik-Engine macht ihre Sache einwandfrei.
Wertung
29 Missionen
jeder Level mit freispielbaren Spezial-Herausforderungen
komplexer Leveleditor, dessen Erzeugnisse Ihr via WiiConnect24 mit Freunden tauschen könnt
4 Spieler können gleichzeitig saugen
Ballerlastiger Geschicklichkeitstest mit Knobeleinschlag: nutzt die Wii-Steuerung prima aus, ist aber auf Dauer flach.
Singleplayer71MultiplayerGrafikSound