Das neue Gebiet Penacony wurde in Honkai: Star Rail in Version 2.0 vorgestellt. Nun fand die Geschichte rund um den Planeten der Träume sein phänomenales Finale in 2.2. MeinMMO-Redakteurin Marie Friske ist der Meinung: die Story rund um die mysteriösen Todesfälle, den Glücksspieler Aventurine sowie das Geschwisterpaar Robin und Sunday ist bisher die beste des gesamten Spiels.
Ich liebe abstrakte, dramatische Geschichten, die voller Symbolismus und Referenzen sind. Das ist ein Grund, warum auch Death Stranding von Hideo Kojima zu meinen absoluten Lieblingsspielen gehört.
Schon als die Hauptgeschichte auf dem surrealen Traumplaneten Penacony ab Version 2.0 begann, glaubte ich, dass das die bisher beste Story in Honkai: Star Rail werden könnte.
Jetzt bescherte uns die aktuelle Version 2.2 „Dann wach auf und weine“ das Finale des Gebiets und toppte nochmal alles. Während mir passend zum Versionstitel in den letzten Cutscenes ein paar Tränen die Wangen runterliefen, wusste ich: Darüber MUSS ich schreiben.
Sie ist riesiger Fan der HoYoverse-Spiele und verbringt viel zu viel Zeit damit, für ihre Anime-Waifus und Husbandos zu grinden.
Warum gerade die Geschichte in Penacony so stark war und perfekten Anreiz bietet, selbst dem Spiel eine Chance zu geben – vor allem, wenn ihr gute Geschichten mögt – erkläre ich euch in diesem Artikel.
Aber Achtung, auch wenn ich versuche, möglichst wenig über den Inhalt zu offenbaren und mich vor allem auf Dinge zu beziehen, die ihr bereits den Trailern und offiziellen Livestreams von Honkai: Star Rail entnehmen konntet, werdet ihr auf Spoiler stoßen.
Hier seht ihr einen Trailer zur aktuellen Version 2.2 „Dann wach auf und weine“:
Autoplay
Worum gehts in der Geschichte von Penacony? In Penacony taucht ihr in einen kollektiven Traum ein, der unter der Aufsicht der mächtigen „Familie“ steht.
Jedoch trübt eine Reihe Morde die scheinbar so perfekte Traumwelt und ihr müsst dem mysteriösen „Tod“ auf die Schliche kommen.
Ich erlebe die Geschichte nicht nur als Trailerblazer, sondern auch als Gegenspieler
Ich meinte eigentlich ganz genau zu wissen, wer die Figur Aventurine ist. Ein arroganter Manager des IPC Strategic Investment Department und ein Glücksspieler, der mit einem selbstgefälligen Grinsen auf dem Gesicht durch die Gegend spaziert und seine „Freunde“ nur strategisch wählt, um den größten Gewinn für sich rauszuschlagen.
Als ich dann im Rahmen der Penacony-Geschichte selbst in das Pfauen-Gewand von Aventurine schlüpfe und die Ereignisse aus seiner Perspektive sehe, werde ich schnell eines Besseren belehrt.
Nicht nur, dass ich eine überraschende und aufrichtige Freundschaft zwischen ihm und dem sonst so emotionslosen Dr. Ratio entdecke, diese Figur entpuppt sich auch als eine der tragischsten im ganzen Spiel, die eine schlimme Vergangenheit voller Verlust und Schmerz ertragen musste.
Es ist nicht nur der Hintergrund von Aventurine, der uns gezeigt wird. So wimmelt es in Penacony nur so von Figuren mit Wünschen, Idealen und traurigen Vergangenheiten, eine berührender als die andere. Doch gerade die komplexen und tragischen Charaktere erzählen oft die besten Geschichten.
Egal, wie nett ich sein will, die Konsequenzen sind niederschmetternd
Damit wir das Handeln des Haupt-Antagonisten besonders gut nachvollziehen können, bekommen wir die Aufgabe gestellt, uns seine Geschichte anzuhören, um dann zu entscheiden, wie wir in diesen Situationen gehandelt hätten.
Auch über das Schicksal der kleinen Chamony Dove muss ich entscheiden
Mit der Intention, moralisch vorbildlich zu agieren, treffe ich meine Entscheidungen. Und tatsächlich hätte ich zwei von drei Malen genauso wie mein Gegenspieler gehandelt, in der Hoffnung, etwas Gutes bewirkt zu haben – nur damit mir die Figur im nächsten Moment erzählt, welche deprimierenden und niederschmetternden Folgen sein (und mein) Handeln hatte.
Die Geschichte von Penacony ist gerade deshalb so tiefgründig, weil es nicht um den Kampf Gut gegen Böse geht, sondern um unterschiedliche Ideale und Herangehensweisen. Und selbst der Antagonist ist am Ende nur eine Figur, die sich zu sehr gewünscht hätte, dass der Traum einer perfekten Idylle niemals enden würde.
Vertraue niemandem in Penacony
In der Geschichte von Penacony sind viele verschiedene Charaktere und deren Fraktionen verwickelt. Einmal haben wir natürlich die Trailblazer als Protagonistengruppe, dann die Familie, mit Sunday als eine Art Mafiaboss.
Dazu kommen dann noch die IPC und die Intelligentsia Guild, die als externe Gruppen versuchen, Profit aus Penacony zu schlagen.
Ist Gallagher Freund oder Feind? Lange habe ich keine Ahnung.
Jede Figur scheint dabei ganz eigene Pläne zu verfolgen. Keinem kann ich wirklich vertrauen. Dazu kommen überraschende Plottwists, die einfach alles auf den Kopf stellen, wovon ich vorher felsenfest überzeugt war, wie etwa die Natur des „Todes“ in Penacony zu kennen.
Dadurch weiß ich nie, was als nächstes passiert, sitze oftmals mit großen Augen da, wenn ein weiteres Geheimnis gelüftet wird. Vor allem ein Plottwist ganz am Ende des Kapitels erwischt mich eiskalt.
Bisher wollte ich bei keinem Gebiet so schnell weiterspielen, um endlich zu wissen, wie sich die Geschichte entfaltet.
Gigantisches Finale, das sowohl optisch als auch emotional umhaut
Ein prachtvolles Theater voller gesichtsloser Mannequins mit Eigenleben ist der Schauplatz des letzten Kampfes und sorgt für eine mysteriöse, etwas gruselige Atmosphäre. Dazu lassen wunderbar abstrakte Bosse und Dungeons das Traum-Feeling nochmal besonders aufleben.
Mein absolutes Highlight ist aber der letzte Bosskampf von Penacony, in dem die biblischen Elemente nochmal voll und ganz zur Geltung kommen. Sie kamen schon durch die engelhaften Gestalten, den Halovians, Sunday und Robin immer wieder durch.
Untermalt von einer epischen Hintergrundmusik bekämpfe ich den letzten Boss: eine Statuen-ähnliche goldene Gestalt, mit Flügeln am Gesicht.
Als der Boss dann noch in der letzten Phase einen Countdown startet, der sich an der Schöpfungsgeschichte orientiert, während die Gestalt selbst immer heller erstrahlt, habe ich einfach nur Gänsehaut. Ein phänomenales Finale für eine rundum gelungenen Geschichte!
Penaconys Geschichte ist bisher die beste in Honkai: Star Rail
Gerade weil Penacony eine Traumstadt ist, bietet es sich natürlich hier mehr denn je an, mit abstrakten Themen und Symbolen zu experimentieren. Und das ist HoYoverse meiner Meinung nach voll und ganz gelungen.
Wenn ihr also darüber nachdenkt, Honkai: Star Rail eine Chance zu geben oder zwischendrin die Lust verloren habt weiterzuspielen, dann lohnt sich gerade mehr denn je (wieder-) einzusteigen, um die Penacony-Geschichte selbst zu erleben.
Denn durch die verschiedenen Perspektiven, die unterschiedlichen, geheimnisvollen Protagonisten und die emotionale Tiefe liefert Penacony das bisher beste Kapitel des gesamten Spiels. Auch wenn ihr vielleicht danach genauso wie ich als emotionales Häufchen Elend auf den Bildschirm starrt, wenn das Kapitel seinen Abschluss findet.
Doch auch der schönste Traum wird einmal zu Ende gehen und so muss es auch in Honkai: Star Rail irgendwann heißen: „The night is still too short […] The dream is over.“ (auf Deutsch: Die Nacht ist noch zu kurz. […] Der Traum ist vorbei). Mehr zum Spiel: Honkai: Star Rail nimmt sich weniger ernst als Genshin Impact – Ist aber genauso liebenswürdig
Der Beitrag Träume, Moral und Engel – Warum es sich gerade mehr denn je lohnt, mit Honkai: Star Rail anzufangen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.