Ein Geschäft verkauft Retouren von Amazon und hat dadurch schon einige Berühmtheit gewonnen. Doch warum stürzen sich so viele Leute auf alte Retouren von Amazon?
Was ist das für ein Geschäft? Die Kollegen von Xataka berichten, dass sie in einem Geschäft in der Nähe von Madrid waren, wo alte Retouren von Amazon verkauft werden. Der Clou bei der Sache: Montags starten Preise für alle Gegenstände bei 15 Euro und werden dann jeden Tag günstiger. Am Freitag geht dann alles für 1 Euro über die Ladentheke.
“Crazy Day Factory” hat laut Xataka bereits regionale Berühmtheit erlangt. Teilweise übernachten die Interessenten vor dem Geschäft, damit sie die frische Ware als Erstes durchstöbern können.
Die ganze Sache hat jedoch einen Haken: Die Herkunft und der Grund für die Rücksendung der Produkte ist nicht bekannt, man muss daher die Geräte auf Gutdünken im Geschäft ausprobieren, ob sie wirklich funktionieren. Es gibt daher auch keine Garantie, ob der gekaufte Fernseher, der im Geschäft funktioniert hat, nicht 1 Woche später daheim dann endgültig den Geist aufgeben wird.
Die besten Sachen sind auch bereits nach den ersten 2 Tagen weg und am Ende bekommt man für 1 Euro wirklich nur noch das, was niemand haben wollte. Die Kollegen berichten etwa von einem Fernseher, den ein Glückspilz für 15 Euro gekauft haben will. Ob auch andere wertvolle Hardware wie PS5-Konsolen, Handys oder Grafikkarten dabei gewesen sind, ist nicht bekannt.
Der Handel mit Retouren ist ein großes Geschäft, man muss aber viel Glück haben
Was sind das für Retouren? Auf Amazon kaufen täglich Millionen Personen Sachen ein und einige davon gehen dann wieder zurück. Entweder, weil sie kaputt sind oder weil sie den Käufern dann doch nicht gefallen. In der Fachsprache nennt man dies dann “Retoure”.
Mittlerweile gibt es für Retouren einen richtigen Markt: Händler kaufen gezielt Retoure in großen Mengen und hoffen darauf, das Zeug gewinnbringend weiterverkaufen zu können.
Auch Influencer und YouTuber werben regelmäßig damit und zeigen, wie sie große Retourenboxen in der Kamera öffnen und damit Zuschauer animieren wollen, ebenfalls solche Sachen zu kaufen. Mittlerweile gibt es sogar Streamer, die sich auf solchen Content spezialisiert haben.
Die Kollegen von Xataka berichten jedoch, dass sie mit einigen dieser Weiterverkäufer gesprochen haben. Und viele von denen sagen: In vielen Fällen lohne sich das nicht oder sie haben teilweise sogar große Verluste gemacht.
So kaufte etwa ein Händler gebrauchtes Spielzeug für 1.000 Euro, um dann festzustellen, dass fast alles davon nicht mehr zu gebrauchen war.
Ein anderer erklärte: Er habe Retouren gekauft und diese dann mit einem Kollegen wiederaufbereitet. Das habe ihn mehr Geld und Zeit gekostet, als er für die Rückgaben bezahlt hätte.
Betrüger nutzen teilweise gezielt Rückgaberecht aus
Das Rückgaberecht von Amazon wird regelmäßig auch von Betrügern genutzt, um sich selbst zu bereichern. So kaufen sie etwa Produkte und schicken dann präparierte Boxen zurück, die sie etwa mit Sand oder schweren Ziegelsteinen füllen.
Es geschieht immer wieder, dass etwa ein Familienvater eine Fake-Grafikkarte erhalten hat. Das Problem ist dann hier, dass es schwierig ist, den eigentlichen Betrüger aufzuspüren. Im schlimmsten Fall verdächtigt sogar Amazon die Person, die den Fehler oder den Fake dann meldet.
Einige Nutzer werfen Amazon deswegen vor, dass der Versandhändler die Rückgaben gar nicht richtig kontrolliert. Es gibt aber auch Leute, die sagen, Amazon könne das gar nicht: Denn im Versand arbeiten nicht genug Experten, die zwei Grafikkarten oder Prozessoren unterscheiden können und daher feststellen können, ob sie einen Fake oder ein Original vor sich haben.
Kriminelle nutzen Rückgaberecht aus: Drei spanische Teenager nutzten das Rückgaberecht von Amazon aus, um sich um fast 350.000 Euro zu bereichern. Jetzt wurden die drei Personen verurteilt und müssen eine Strafe zahlen: Drei Teenager betrogen Amazon jahrelang mit einem Trick – Verdienten fast 350.000 Euro und flogen dann auf
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