Sind Aufräum-Tools für den PC wirklich nötig? – Tech-YouTuber stellt sie auf die Probe

Mit den Jahren staut sich einiges an Ballast auf vielen Windows-PCs an. Der Tech-Youtuber Linus Tech Tips hat sich angeschaut, was die gängigsten Tools aus den Weiten des Internets taugen, um seinen PC aufzuräumen – eine Facette widert ihn geradezu an.

Wer ist Linus Tech Tips? Mit mehr als 15 Millionen Abonnenten gehört Linus Tech Tips (benannt nach seinem Schöpfer, Linux) zu den größten Tech-Kanälen auf Youtube. Dahinter steht inzwischen ein Unternehmen mit Dutzenden Mitarbeitern. Zuletzt fand sich Linus Vorwürfen ausgesetzt, dazu lest ihr mehr hier auf MeinMMO:

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Welche Programme wurden getestet?

Was hat Linus wie getestet? Linus Tech Tips haben einen Test-PC mit unzähligen Freeware-Programmen vollgemüllt, sodass der Bootvorgang sowie auch der reguläre Betrieb verlangsamt wurden. Selbst auf dem eingesetzten, durchaus leistungsfähigen Gaming-PC (Intel Core i7-13700k, SSD, 32GB RAM, RTX 470) verdoppelte sich zum Beispiel die Bootzeit.

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Im Anschluss ließen sie diverse Tuning-Programme das System aufräumen und Software deinstallieren. Dieses gereinigte Windows 11 wurde dann jeweils in verschiedenen Szenarien im Vergleich zum Fresh-Install sowie zum mit Software überladenen System verglichen. Getestet worden:

IObit Advanced SystemCare 17 Pro (kostenpflichtig)

CCleaner Pro (kostenpflichtig)

Microsoft PC-Manager (frei)

Avast Cleanup (kostenpflichtig)

Und an sich sollten noch zwei weitere Tool-Suits angeschaut werden:

AVG Tuneup

Ashampoo WinOptimizer

Doch erstere sei laut Linus quasi identisch (gleicher Anbieter) mit Avast, erfordere für die freie Testphase aber eine Kreditkarte. Ashampoo bereitete dem Team bereits vor der Installation derart Kopfzerbrechen, dass sie die Software ausschlossen: Es gebe eine Vielzahl verschiedener Versionen, die kaum voneinander zu unterscheiden seien.

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Das Ergebnis: nutzlos oder sinnvoll?

Die Ergebnisse lassen sich so zusammenfassen:

Alle Programme, egal ob kostenlos oder -pflichtig funktionierten für Linus Erwartung erstaunlich gut. Sie räumten das System auf und stellten egal bei welcher Anwendung die Erfahrung eines frisch installierten Systems wieder her.

Der freie Microsoft PC-Manager bietet ein rudimentäres UI, arbeitet aber nahezu identisch gut, wie die Bezahl-Alternativen.

Bringt es was beim Gaming? Wer eine moderne CPU, ausreichend RAM und eine SSD sein Eigen nennt, wird wahrscheinlich auch bei Dutzenden unnötig laufenden Programmen wenig merken. Denn die meisten Spiele nutzen ohnehin kaum mehr als höchstens sechs Kerne und der Ballast wird von den überschüssigen Rechenhirnen übernommen. Der RAM dürfte auch kaum überlaufen und selbst wenn, die SSD würde es relativ gut per Auslagerungsdatei auffangen.

Die Ausnahme: Nur wer einen wirklich alten PC, mit wenig RAM, einer HDD sowie einer CPU mit vier oder noch weniger Kernen benutzt, für den spielt das Entmüllen des Windows-Systems eine wirkliche Rolle beim Gaming.

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Brauche ich die Programme überhaupt? Geht das nicht komplett ohne? Ja, wer weiß wie und wo, kann einfach die in Windows verankerten Tools nutzen, um den gleichen Effekt zu erreichen. MeinMMO-Redakteur Benedikt hat euch hierzu einiges aufgeschrieben, denn manche Programme solltet ihr wirklich lieber direkt löschen.

So braucht es auch den CCleaner zum Beispiel nicht – obschon Linus es zusammen mit Avast Cleanup und CCleaner Pro empfiehlt, unter gewissen Umständen zumindest.

Aber gibt es nicht doch manche Nutzer, für die es sinnvoll sein könnte? Ja, es gibt unter den Milliarden PC-Nutzern sicherlich einen durchaus erheblichen Anteil, denen die getesteten Programme nützen. Denn sie fassen etliche Funktionen, wie Deinstallationen, das Löschen von temporären Dateien oder manch eine Windows-Funktion in schicken und leicht zu bedienenden Benutzeroberflächen zusammen.

Wer sich also in Windows nicht gut zurechtfindet, die Suchfunktion über das Eingabefeld oder auch generell mit PCs wenig abseits von ein bisschen Gaming, Surfen, Streaming und Textbearbeitung zu tun hat, der oder dem könnte solch ein Tool nützen. Zu diesem Schluss kommt auch Linus mit seinem Team.

Aber eine Sache widert Linus an

Was ist so schlimm an den Tools? Egal wie gut sie auch aussehen oder funktionieren mögen, die räuberischen Marketingpraktiken und die Erfahrung in den Shops der Anbieter stößt dem Youtuber und seinen Mitarbeitern übel auf, zum Beispiel:

Intransparente Angebote, wie wechselnde Preise und ständig neue Schein-Fristen für Deals (IObit)

Drohungen, dass Downloads begrenzt seien (iObit)

Fadenscheinige Partnerschaftsangaben mit Microsoft und Intel (Ashampoo)

Aufteilung der Funktionen auf mehrere, teils getrennt zu erwerbende Programme (verschiedene)

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Wer nun im Anschluss noch tiefer in die Welt der Tech-Youtuber eintauchen möchte, findet noch Interessantes bei den obig verlinkten Artikeln. Oder ihr lest, wie der ebenfalls auf Youtube aktive JayzTwoCents ein PC-Schnäppchen auf dem Gebrauchtmarkt schießt und ihn mittels zwei simpler Einstellungen erstaunlich beschleunigt. Vielleicht liegen die hier verwendeten Optionen ja auch bei euch bisher unangerührt im UEFI vergraben.

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