MeinMMO-Dämon Cortyn experimentiert mit einer KI, die viele Träume erfüllt. Denn die Musik-KI Suno packt und lässt einfach nicht mehr los.
In den letzten Tagen habe ich mich kaum in Videospielen aufgehalten. Der Grund dafür ist, dass eine KI aktuell meine ganze Freizeit frisst und mir kreative Möglichkeiten bietet, die ich bisher einfach nicht hatte.
Die Rede ist von Suno.
Falls ihr Suno noch nicht kennen solltet: Die Website Suno.com bietet eine KI an, mit der ihr euch Musik erstellen lassen könnt. Dabei sind so ziemlich alle Musik-Genres möglich. Von entspannten Lo-Fi-Beats zum Studieren bis hin zu hartem Death Metal oder auch kitschigem deutschen Schlager ist alles dabei. Die Songs sind auf Wunsch auch mit Gesang versehen, wobei es zahllose unterschiedliche Stile gibt.
Wie viel Input ihr der Seite gebt, ist dabei euch überlassen. Wer nur minimalen Aufwand betreiben will, kann einfach eine grobe Beschreibung des gewünschten Songs eingeben, also etwa: „Ein fröhliches Lied über Sommerabende mit Freunden am Lagerfeuer.“
Das genügt völlig, damit die KI etwas erstaunlich Gutes ausspuckt. Lyrics werden dann einfach im Hintergrund über ChatGPT generiert, bevor der Rest der KI seine Magie entfaltet. So muss man nicht sonderlich kreativ begabt sein oder viel Zeit haben, um ein paar exklusive Songs zu erhalten.
Bessere Songs mit eigenen Lyrics
Viel besser und deutlich persönlicher werden die Ergebnisse allerdings, wenn man die Texte selbst schreibt und dazu noch einige weitere Angaben macht. Gibt man dem ganzen eine klare Struktur und sagt der KI, was denn die einzelnen Strophen („[Verse]“) sind, was der Refrain („[Chorus]“) sein soll und wo man mit dem Text etwas experimenteller umgehen kann („[Bridge]“), dann werden die Songs noch mal um Längen besser.
Als Beispiel einfach mal eine meine ersten Erstellungen, die ich zu meiner WoW-Knaifu Xal’atath erstellt habe. Egal, ob man die Musikrichtung jetzt mag oder nicht – was die KI aus dem Text gemacht hat, ist (für mich) einfach beeindruckend. Gerade der Chor während des Refrain ist für mich direkt zum Ohrwurm geworden: Harbinger of the Void auf Suno.
Später habe ich mich dann auch an deutschen Texten versucht und einfach mal die Lyrics zu einem Umstand geschrieben, den jeder Gamer und jede Gamerin vermutlich kennt. Der Augenblick, wenn man realisiert, dass man die Pizza im Ofen vergessen hat. Das Ganze wird noch mit der Muskrichtung „Industrial Rock“ versehen und schon bekommt man einen Song, der sich hören lassen kann: Das Schwarze Rund auf Suno.
Auch in meinem Bekanntenkreis wird Suno aktuell viel verwendet. Wie kreativ die Leute sind, ist einfach erstaunlich. Hier ist ein Song über unseren lieben Lichkönig, den ich beeindruckend gut gelungen finde: The Frozen Throne auf Suno von Ticks.
Dabei mache ich noch immer nur meine ersten Gehversuche mit Suno. In den letzten Tagen bastelte ich viel an Charakter-Songs oder albernen Liedern für alte Freunde. Es frisst so viel meiner Freizeit, dass ich zu kaum etwas anderem mehr komme, als Texte zu schreiben und mir dann verschiedene Stile ausspucken zu lassen, kleine Feinschliffe zu setzen und am Ende wieder einen Song zu haben, den ich verschicken kann.
Das Beste ist, dass man Suno kostenlos testen kann. Jeden Tag kann man 10 Songs erstellen (technisch gesehen 5 Songs in je zwei Versionen) und so einfach ein bisschen mit dem Programm herumspielen.
Ich bin von der Einfachheit und den Möglichkeiten so fasziniert, dass ich mir gleich ein Pro-Abo für ein Jahr geholt hab’. Auch, weil die so erstellten Songs dann „mir gehören“ – das tun sie nämlich in der kostenlosen Variante nicht, sondern die Rechte bleiben bei Suno.
Selbst wenn man gar keine eigenen Lieder erstellen will, dann lohnt es sich, auf Suno mal ein bisschen herumzuklicken und einfach zu schauen, was andere Leute schon so erstellt haben.
Suno ist nicht perfekt – und etwas Sorge bleibt
Natürlich heißt das alles nicht, dass ich KI jetzt nur positiv sehe. Ich betrachte die ganze Entwicklung noch immer halb begeistert und halb besorgt – eben weil KI, vor allem wenn sie mal richtig ausgereift ist, so ein großes Potenzial hat, das viele noch gar nicht richtig überschauen können (und ich wohl auch nicht).
Aber Songs aus den eigenen Texten zu basteln, auch wenn man musikalisch sonst sehr unbegabt ist – das ist schon eine Faszination, von der ich mich in den nächsten Monaten nicht lösen können werde.
Hinzu kommt, dass Suno durchaus noch einige Schwächen hat, die erst Stück für Stück mit neuen Versionen ausgebügelt werden. Häufig klingen die Gesangsstimmen noch etwas blechern und gelegentlich „verschluckt“ die KI einfach Teile der Lyrics oder mischt verschiedene Zeilen zusammen, die nicht zusammengehören. Das ist zwar nicht regelmäßig der Fall, aber eben doch noch oft genug, dass man sich denkt, hier wieder ein paar Credits ins Nirwana gefeuert zu haben.
Abschließend kann ich nur noch sagen, dass Suno aktuell den Großteil meiner Freizeit einnimmt und ich damit mehr Spaß habe als in jedem Videospiel, das es aktuell gibt. Es ist eine Möglichkeit, die eigene kreative Ader ausleben zu können, auch wenn das musikalische Talent ansonsten lediglich dazu reicht, unter der Dusche Lieder mitzusingen – und selbst da nur im Kopf. Eine ähnliche Erfahrung hat auch unsere Chef-Redakteurin Leya mit einer Bilder-KI gehabt.
Der Beitrag Ich bin süchtig nach einer KI und ihr bekommt daher einen Song über Pizza erschien zuerst auf Mein-MMO.de.