Megaton Musashi W: Wired – im Test (PS5)

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Spiel:Megaton Musashi W: WiredPublisher:Level-5Developer:Level-5Genre:Action-RollenspielGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, SwitchUSK:12Erschienen in:6 / 2024

In den letzten Jahren hat sich LEVEL5 (jetzt in Großbuchstaben und ohne Binde­strich) im Westen erstaunlich rargemacht, so bekamen wir nicht einmal das vierte Yo-Kai Watch zu Gesicht. Das wird sich künftig wieder ändern, denn mit einem frischen Inazuma Eleven, dem siebten Professor Layton, Fantasy Life i und Decapolice stehen reichlich Projekte an, die gegen Jahresende und danach in unseren Gefilden einlaufen sollen. Umso kurioser, dass schon zuvor praktisch ohne Vorankündigung ein anderes Spiel in heimischen Download-Stores auftaucht.

Megaton Musashi W: Wired ist die jüngste Inkarnation einer Reihe, die in Japan bereits 2021 eingeführt wurde, und erkennbar darauf ausgelegt, inhaltlich noch erweitert zu werden. Aber vorab eine Entwarnung: Die vorhandene Story ist umfangreich und findet ein stimmiges, wenn auch etwas knapp gehaltenes Ende, das zudem ordentlich als endgültiges Finale funktionieren würde. Spielerisch erwartet Euch ein story­lastiges Sci-Fi-Drama mit düs­terer Thematik: Aliens haben 99,9% der Menschheit ausgerottet, der Rest lebt mit gelöschter Erinnerung im geschützten Lager, das wie eine japanische Kleinstadt aussieht. Nur ein paar ­Leute wissen, was wirklich Sache ist und pilotieren ”Rogue” genannte Kampfmechs, um sich gegen die Feinde zu verteidigen.

Inszeniert ist das in zwei Hälften: Die Geschichte erlebt Ihr überwiegend in Dialogen oder Ihr erkundet die Straßen der Stadt. Dank lebendiger Charaktere und oft knalliger Farbgebung versprüht das einen teils etwas ­kurios anmutenden Anime-Frohsinn, funktioniert aber erfreulich unterhaltsam. Der Action-Anteil wiederum lässt sich wie ein uneheliches Kind von Armored Core und Earth Defense Force in Extrabunt beschreiben – also krachig, dynamisch, schnörkellos, aber auch linear und monoton. Und zugleich erstaunlich flexibel, so Ihr Bastlernaturen seid. Denn es gibt haufenweise Loot, mit dem Ihr zahlreiche Facetten Eurer ­Rogues und Piloten aufpeppt – wahlweise manuell oder automatisch. Dass bei den Gefechten Ästhetik und Detailtiefe eher auf Niveau der PS2/3-Ära liegen, sollte man verkraften können.

Meinung & Wertung

Ulrich Steppberger meint: War ich anfangs nur bedingt neugierig, hat mich Megaton ­Musashi dann aber ganz ordentlich gepackt – zugegeben mehr wegen der Story und ihrer Inszenierung als der Mech-Action. Letztere ist zwar kurzweilig, dynamisch und technisch blitzsauber, aber eben auch ziemlich simpel gestrickt und man macht fast immer das Gleiche – in dem Aspekt gefällt mir das auf seine Art vergleichbare EDF 6 doch etwas besser. Lobenswert finde ich, dass ich meine Kampfmaschinen potenziell auf vielfältige Weise anpassen kann, aber nicht dazu gezwungen werde: Auf Wunsch einfach den ”Optimale Ausstattung”-Knopf drücken und dann gleich loslegen ist auch möglich. Insgesamt liefert Musashi also leicht verdauliche Ballerkost mit reizvollem Drumherum, sofern man mit Anime-Dramatik etwas anfangen kann.

Flotte Mischung aus Anime-Sci-Fi-Drama und spielerisch etwas monotoner Roboter-Balleraction.

Singleplayer74MultiplayerGrafikSound

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