Earth Defence Force 2017 – im Klassik-Test (360)

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Spiel:Earth Defence Force 2017Publisher:D3 PublisherDeveloper:SandlotGenre:ActionGetestet für:360Erhältlich für:360USK:16Erschienen in:7 / 2007

Earth Defence Force 2017 ist ein Billigspiel und schämt sich nicht dafür: Die Entwickler von Sandlot haben erst gar nicht versucht, mit den millionenschweren Produktionen von Capcom & Co. Schritt zu halten, sondern bedienten sich fleißig an populären Motiven aus Film- (Rahmenhandlung und vor allem das Design einiger Feinde erinnern stark an Paul Verhoevens indizierte ”Starship Troopers“-Verfilmung) und Spielewelt. Das Grundkonzept ’Allein gegen eine Alienhorde‘ ist weder originell noch einzigartig – auch Lost Planet schlägt in eine ähnliche Kerbe –, aber immer gut für eine zünftige Portion Action.

Basierend auf einem PS2-Vorgänger, der nie den Weg in den Westen schaffte, geht‘s nun mit Next-Gen-Technologie zur Sache: Als Mitglied einer Spezialeinheit wehrt Ihr eine Alieninvasion auf der Erde ab. Die fiesen Außerirdischen setzen auf nummerische Überlegenheit und schicken zahllose Einheiten in die Schlacht. Anfangs habt Ihr es vor allem mit Weltall-Ameisen und ­ -Spinnen zu tun, später kommen metallene Kampfmaschinen dazu und sogar ein Space-Godzilla gibt sich die Ehre. Denen tretet Ihr in der Third-Person-Perspektive gegenüber und zeigt ihnen, dass die Menschheit sich nicht freiwillig ergibt. Dann heißt es ’Hirn aus und Feuer frei‘, denn Taktik oder bedachtes Vorgehen sind kaum gefragt: Folgt den roten Radar-Feindpunkten und lasst dann Blei und Laser sprechen. Gelegentlich helfen CPU-Kameraden eine Weile durchaus effektiv mit und Ihr kommandiert Kampfvehikel, doch die erweisen sich oft als unpraktisch – Fußmärsche sind Kontrollproblemen vorzuziehen.

Strategische Überlegungen beschränken sich darauf, welche zwei Waffen Ihr mit ins Schlachtfeld nehmt, was sinnigerweise vorher entschieden werden muss – manchmal geht die Mission daher schief, aber dann wird eben der Abschnitt neu gestartet. Dank großzügiger Auflevel-Möglichkeiten haltet Ihr viel Feindfeuer aus, was selbst Gefechte in engen unterirdischen Höhlen spaßig macht, selbst wenn mal wieder völlig die Übersicht flöten geht.

Earth Defence Force 2017 profitiert von der konsequent auf B-Film-Niveau getrimmten Präsentation: Käsige Funksprüche fördern die Atmosphäre, während die Grafik zwar schlicht wirkt, aber mit massenweise Feinden, fast komplett zerstörbaren Umgebungen und gewaltigen Explosionen das actionreiche Geschehen durchaus ansprechend in Szene setzt.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Natürlich ist das ähnlich gelagerte Lost Planet das bessere Spiel, doch wenn ich einfach mal zwischendurch ein paar (oder sehr viele) Aliens erlegen will, dann ist Earth Defence Force 2017 meine Wahl. Die dezent trashige Aufmachung ist in sich stimmig und gefällt mir: Wenn haufenweise Ameisen ins Gras beißen und ganze Gebäudekomplexe in Schutt und Asche gelegt werden, freut sich der SciFi-Fan. Klar, einige Macken sind unnötig und so manche Funktion hätte mehr Feintuning vertragen können, doch wer sich drauf einlässt, bekommt eine spaßige Knallerei. Dass mit über 50 Levels reichlich Umfang geboten wird und zumindest gelegentlich die Next-Gen-Power aufblitzt, kommt ­positiv dazu.

Wertung

geradlinige Ballerei ohne viel Taktik
53 Missionen
rund 170 verschiedene Waffen
4 Kampfvehikel benutzbar
CPU-Mitstreiter sind doof, aber effektiv
unterirdische Einsätze meist chaotisch

Simpel gestrickte 3D-Ballerei mit wenig Tiefgang, aber viel Umfang und B-Film-Charme – prima zum Dampfablassen.

Singleplayer73MultiplayerGrafikSound

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