IT-Firma feuert Mitarbeiter, ohne seinen Zugang zu sperren – Der richtet 632.000 € Schaden an

Ein IT-Mitarbeiter wurde zu über 2 Jahren Haft verurteilt, weil er nach seiner Entlassung einen Schaden über 632.000 € bei seinem ehemaligen Arbeitgeber angerichtet hat.

Disclaimer: Das Titelbild ist ein Symbolbild.

Wer sind die Beteiligten? NCS Group ist ein IT-Unternehmen aus Singapur, das verschiedene Dienste anbietet und weltweit über 13.000 Mitarbeiter hat.

Einer dieser Mitarbeiter war der 39-jährige Kandula Nagaraju, der gemäß ChanneNewsAsia (CNA) bei NCS von November 2021 bis Oktober 2022 Teil eines 20-köpfigen Teams war, das für die Qualitätssicherung von Computersystemen verantwortlich gewesen sei. Die Aufgabe des Teams habe laut CNA darin bestanden, neue Software zu testen, bevor sie veröffentlicht würde. Dieses System habe aus 180 virtuellen Servern bestanden.

NCS habe jedoch nach nur knapp einem Jahr der Zusammenarbeit den Vertrag mit Nagaraju aufgelöst, dabei allerdings vergessen, ihm den Zugang zu den Systemen zu sperren.

Ex-Mitarbeiter löscht 180 virtuelle Server

Wie hat der Ex-Mitarbeiter den Schaden angerichtet? Laut CNA habe sich Nagaraju einige Monate nach seiner Entlassung mehrfach mit den Admin-Anmeldedaten unautorisiert Zugriff zu dem NCS-System verschafft.

In dieser Zeit habe er zudem einige Scripts geschrieben und getestet, ob diese auf dem System laufen würden, um die 180 virtuellen Server zu löschen.

Seinen Racheplan habe Nagaraju dann laut CNA im März 2023 in die Tat umgesetzt und ein Script im System von NCS laufen lassen, das alle 180 virtuelle Server des Systems zur Qualitätssicherung gelöscht hat. Dabei sei bei NCS ein Schaden in Höhe von 632.000 € entstanden.

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Wie ging die Rache für den Mitarbeiter aus? Wie CNA berichtet, hat NCS eine Meldung bei der Polizei in Singapur gemacht, nachdem sie merkten, dass sie Server gelöscht wurden.

Außerdem habe das Unternehmen laut TomsHardware einige IP-Adressen an die Polizei übermittelt, die sie bei internen Ermittlungen entdeckt haben. Anhand dieser IP-Adressen konnte die Polizei den Standort von Nagaraju bestimmen und seinen Laptop beschlagnahmen.

Auf dem Laptop haben die Behörden dann Nagarajus Google-Suchverlauf entdeckt, bei dem er nach Skripten zum Löschen virtueller Server suchte. Außerdem seien die Skripte gefunden worden, die er zum Löschen der Server verwendet habe.

Das zuständige Gericht habe Nagaraju anschließend zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.

NCS ist nicht das erste Unternehmen, das Hunderttausende Euro Schaden erlitt, weil ein ehemaliger Mitarbeiter auf Rache aus war. Eine Bank machte mit einem entlassenen Cloud-Ingenieur eine ähnliche Erfahrung: Ein gefeuerter Mitarbeiter verursacht rund 200.000 Euro Schaden, weil sein Arbeitgeber ihm nicht direkt das Firmen-Notebook wegnimmt

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