Banana klettert auf Platz 1 bei Steam – Entwickler sagt: „Wir sind kein Betrug!“, hat aber Betrüger im Team

Heute, am Donnerstag, dem 20.06., war es so weit: Das umstrittene Spiel „Banana“ überholte Counter-Strike 2 und ist das meistgespielte Spiel auf der PC-Plattform Steam. Der Mann hinter dem Spiel beteuert: Man sei kein Betrug. Dabei hatte man aber einen Betrüger im Team, von dem man sich nun – angeblich einvernehmlich – getrennt hat.

Was ist das für ein Spiel?

Der wesentliche Gag von „Banana“ ist, dass man alle 3 und 18 Stunden, die man das Game spielt, eine Banane erhält: Das ist ein Bild, das sich auf dem Marktplatz von Steam handeln lässt.

Die meisten Bananen werden für den Mindestbetrag von 3 Cent angeboten, aber einige seltenen Banane gehen auf 500 $ hoch.

Das Spiel wird offenbar großteils von Bots am Leben gehalten. Einige Nutzer sollen tausende Bots gleichzeitig verwenden, wie ein Mitglied des Teams, laut eines Artikels von Polygon zugab. Das sind so viele Bots, dass Banana aktuell statistisch das größte Spiel auf Steam ist. Man hat Counter-Strike 2 überholt.

Viele erinnert “Banana” an NFTs:

Entwickler wirbt mit legalem “Unendlich viel Geld-Glitch”

Was ist der Reiz des Spiels? Einer der Entwickler sagte, wie Polygon berichtet: Das Spiel sei ein legaler „Unendlich viel Geld“-Glitch. Die Spieler würden Geld mit einem kostenlosen Game machen, und dabei kostenlos virtuelle Items verkaufen.

Woher kommen die Betrugsvorwürfe? Es gibt 3 große Kritikpunkte, die YouTuber wie Charles White äußern:

Das ganze System ähnelt dem NFT-Modell: Die eigentlichen Bilder haben keinerlei Wert, sondern sind reine Spekulationsobjekte. Es könnte also sein, dass die Preise plötzlich völlig einbrechen und Leute mit riesigen Verlusten sitzen bleiben, wenn sie „in seltene Bananen investiert haben“.

Die Situation ist intransparent: Einige vermuten, die Entwickler würden sich selbst die teuren Bananen generieren, damit das Angebot manipulieren und abkassieren: Ein klassischer „Pump and Dump“-Scam.

Mit den Bananen lasse sich nicht mal was anfangen, denn die Option, die Banane zumindest als Skin im Spiel zu nutzen, ist noch nicht etabliert.

Der „Infinite Money Glitch“ hat also einen Haken: Denn irgendwer muss ja die wertlosen Bananen kaufen.

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Banana hatte überführten Betrüger im Team – Wusste das aber nicht

Das ist die neue Entwicklung: Der Entwickler betont jetzt in einem Statement, man sei kein Scam.

Um das zu beweisen, erklärt er, dass man sich von einem überführten Betrüger im Team, Theselions, einvernehmlich getrennt habe. Denn der Entwickler war, wie ein YouTuber aufzeigt, tatsächlich in genauso einen Scam verwickelt, wie man es nun Banana vorwirft.

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Ein früheres Spiel von Theselions sei „angeblich versehentlich“ ein Bitcoin Pump-and-Dump-Betrug gewesen, bevor es Valve aus dem Store löschte.

Bei einem „Pump and Dump“ wird der Wert eines virtuellen Gegenstands künstlich in die Höhe getrieben, etwa durch Social-Media-Artikel. Aber wenn der Gegenstand dann einen hohen Wert erreicht hat, stößt die Person hinter dem Gegenstand eine extrem große Menge des Gegenstands ab, der angeblich so wertvoll und selten ist. Er macht dabei einen Reibach, aber der Wert des Gegenstands fällt extrem ab, weil es viel mehr Angebot als Nachfrage gibt, wodurch alle ihr investiertes Geld verlieren – außer dem Mann hinter dem Scam.

Von diesem Entwickler habe man sich jedenfalls getrennt. Man sei Theselions auch nicht böse oder habe sich im Streit getrennt, sondern sagt, der habe nichts getan, wofür er gebannt werden müssen.

In jedem Fall sei sein “Inventar von allen wertvollen Bananen gesäubert worden.”

Das sagt der Mann hinter Banana: Der Entwickler hinter Banana schreibt, man könne es gar nicht abwarten, das Spiel in etwas „größeres und besseres“ als nur ein Clicker-Game zu verwandeln.

Bald werde man „eine große Menge an Update bringen“, um das Spiel zu verbessern und die Leute viel mehr mit den Bananen machen zu lassen.

Was man genau alles mit einem Bild einer Banane anfangen soll, lässt der Entwickler offen.

Das steckt dahinter: Alleine schon die Aussage, das Inventar von Theselions sei von allen wertvollen Bananen gesäubert worden, sollte eine riesige Red Flag für jeden sein, der ernsthaft plant, Geld in das Spiel zu investieren.

Denn wenn das Inventar der Entwickler voll von wertvollen Bananen ist, die sie zu jedem Zeitpunkt auf den Markt werfen können, ist das die Musteranleitung eines “Pump and Dump”-Scams:

Selbst, wenn man sich auf die Logik so einer “virtuellen Währung” einlässt, muss man doch begreifen, dass der Wert von “selteneren Bananen” davon abhängt, dass sie wirklich selten sind.

Wenn es aber nur so scheint, als seien sie selten, und die Entwickler hinter dem Spiel haben versteckt eine riesige Anzahl der seltenen Bananen rumliegen, dann sind auch die “seltenen Bananen” nicht mehr selten, sondern wertlos.

Also noch wertloser als die häufigen Bananen, mit denen man auch nichts anfangen kann.

Letztlich zahlt man hier Geld für ein paar Pixel und sehr vage Versprechen.

Es ist ironisch, dass Banana ausgerechnet Counter-Strike 2 an der Spitze von Steam ablöst. Denn obwohl der Shooter von Valve zweifellos ein “richtiges” Spiel ist, wird auch dort sehr argwöhnisch auf den Skin-Handel geschaut, mit dem Valve ein Vermögen verdient: Steam: Trotz viel Kritik ist Counter-Strike 2 ein finanzieller Riesen-Hit für Valve wegen Casino-Mechanik

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