Twitch-Streamerin JenNyan hat kürzlich durch einen Instagram-Clip eine hitzige Diskussion über die Privilegien und die Wahrnehmung von Influencern ausgelöst. Ihre offenen Worte fanden sowohl Unterstützung als auch Kritik.
Wer ist die Streamerin? JenNyan ist eine Persönlichkeit in der deutschen Twitch-Szene. Mit einer Zuschauerzahl von durchschnittlich 1.500 bis 2.500 pro Stream zählt sie zu den bekanntesten Streamerinnen in Deutschland (via SullyGnome).
Ihre Inhalte sind eine Mischung aus Rollenspielen in Games wie Rust und GTA 5 Online und offenen Diskussionen über ernstere Themen. Besonders geschätzt wird sie für ihre Offenheit und Authentizität, wenn sie über ihre psychische Gesundheit oder die Herausforderungen spricht, denen Frauen im Gaming begegnen.
Bevor JenNyan ihren großen Durchbruch auf Twitch feierte, arbeitete sie als Erzieherin und verdiente sich nebenbei mit erotischen Cosplays auf OnlyFans etwas dazu. Allerdings verfolgt sie diesen Weg schon seit längerer Zeit nicht mehr und konzentriert sich voll und ganz auf ihre Karriere als Streamerin und Influencerin.
Auch die Streamerin Amouranth ist dafür bekannt, sich gerne freizügig zu präsentieren:
Autoplay
Vor kurzem veröffentlichte JenNyan einen Clip auf Instagram, der in ihrer Community für Aufsehen sorgte und zu intensiven Diskussionen in der Kommentarspalte führte. In diesem Clip äußert sie sich offen zu dem Groll, den viele Menschen gegenüber Influencern empfinden.
„Ich kann daran aber nichts ändern, außer das halt einzustecken“
Was ist das für ein Clip? In dem Clip zählt JenNyan auf, warum sie den Ärger vieler Menschen über Influencer nachvollziehen kann. Sie sagt: „Ich bin die, die morgens ausschlafen kann, die Arbeit selbst einteilen kann“. Sie räumt ein, dass sie mehr Geld verdient als jemand in der Altenpflege, während sie gleichzeitig weniger körperliche und emotionale Anstrengung aufbringen muss.
Wie reagiert sie auf den Groll? JenNyan geht auch darauf ein, wie sie persönlich mit der Kritik und dem Unmut umgeht, den sie und andere Influencer häufig zu spüren bekommen. Sie sagt, dass sie sich abgewöhnt hat, sauer oder trotzig auf diese negativen Reaktionen zu reagieren. Stattdessen nimmt sie die Kritik gelassen hin und versucht, sie als Teil ihres Lebens zu akzeptieren.
Die Streamerin gibt offen zu: „Ich kann daran aber nichts ändern, außer das halt einzustecken“. Sie ergänzt, dass sie sich nicht ständig dafür rechtfertigen kann: „Ich kann mich jetzt nicht mein Leben lang, indem ich jetzt als Content Creator arbeite, dafür entschuldigen, dass ich Content Creator bin.“
Kommentare sind zwiegespalten
Welche Kommentare wurden dazu geschrieben? Die Äußerungen von JenNyan führten zu einer Vielzahl von Kommentaren und Reaktionen:
schulzffw schreibt: „Was viele vergessen, wenn sie Streamer oder CC’s kritisieren ist, dass nicht die Streamer zu viel verdienen bzw. weniger verdienen müssten, sondern dass Erzieher, Pflegepersonal usw. mehr verdienen müssten!“
kuchenplatte.official schreibt: „Ich bin selbst Krankenpfleger. Habe mir diesen Weg selbst ausgesucht. Ich selber möchte kein Influencer sein oder hauptberuflich Streamer. Ich denke, bei vielen ist es der Neid. Ist meine Ansicht, muss keiner teilen.“
hajo_donovan_benvenuto15122019 schreibt: „Sagt ja auch keiner das ‘ihr Influencer’ euch entschuldigen müsst, hat auch keiner was gegen eure ‘Arbeit’ es ist nur mehr als traurig, dass man mit Streaming mehr verdient als mit RICHTIGER ARBEIT, darum geht es.“
christian_zelda35 schreibt: „Aber ein Altenpfleger macht einen wichtigeren Job als du. Auch wenn es hart klingen mag.“
uwegriebsch schreibt: „Ich verstehe die Leute nicht, die meinen, sie müssten jeden Influencer für seine Tätigkeit verurteilen. Das ist mir zu hoch. Das können sie bei denen machen, die wirklich nur Unsinn verzapfen und eine fragwürdige Aktion nach der nächsten fahren, doch das trifft auf dich ja nicht zu.“
flo_warpedpath schreibt: „Ich hab mit meinem 40 Std. Bürojob in der Qualitätssicherung auch einen körperlich weitaus weniger anstrengenden Job als jemand in der Pflege, psychisch weniger belastend ist er auch noch, und besser bezahlt wahrscheinlich auch, ach ja eine Klimaanlage hab ich auch … ich böser Mensch!“
Auch die Content Creatorin Dilara hat diesen Unmut zu spüren bekommen, als sie davon berichtete, dass sie täglich 8 Stunden streamt: „Ich hab meine Freunde seit 2 Monaten nicht mehr gesehen“ – Twitch-Streamerin redet über ihre Arbeit, kriegt Hass-Kommentare
Der Beitrag „Bin die, die morgens ausschlafen kann“ – Twitch-Streamerin will sich nicht mehr für ihren Beruf rechtfertigen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.