Gaming-Entwickler verlangt Sauna-Besuche von seinen Angestellten: um „das Produkt zu verstehen“

Aktuell geht eine Stellenausschreibung eines kleinen polnischen Studios viral. Darin ist von verpflichtenden Sauna-Besuchen die Rede. Der Chef sagt: Angestellte bräuchten die Erfahrung, um das Spiel zu verstehen.

Was war das für eine Anforderung? Ein polnischer Spiele-Entwickler sorgt aktuell mit einer ungewöhnlichen Bedingung an seine Angestellten für Aufregung. In einer Stellenausschreibung Spectrum Studios für einen Art Director heißt es unter „Voraussetzungen“: „Teilnahme an Sauna-Sessions (nicht verhandelbar)“.

Begründet wird diese Anforderung damit, dass „das ganze Team das Produkt verstehen“ müsse. Das Spiel soll laut Stellenausschreibung einem Sauna-Meister folgen und Elemente von Spielen wie Life is Strange, Final Fantasy und Tony Hawk’s Pro Skater 2 vereinen.

Eine realistische Spiel-Erfahrung ist für viele Entwickler das große Ziel. Eine Technologie, die das ermöglichen soll, stellen wir euch hier vor – die Möglichkeiten in Kombination mit einem Sauna-Simulator sind schier endlos.

Austausch auf LinkedIn geht viral

Wie wurde das bekannt? Aufmerksamkeit erhielt die absurde Anforderung nun durch einen Post des Recruiters Patryk Suchy auf LinkedIn. Der Post zeigt die Stellenausschreibung sowie einen Austausch des Studio-Chefs mit einer potenziellen Mitarbeiterin.

Ein Screenshot zeigt die Antwort der Narrative Designerin Aleksandra Wolna auf ein Job-Angebot des Studio-Chefs Jacek Piórkowski. Darin schreibt sie, die Forderung nach nackten Sauna-Besuchen sei für sie ein Dealbreaker gewesen.

Piórkowski antwortet: „Du hattest viel Zeit, mir das Gegenteil zu beweisen. Eine Sauna-Szene zu schreiben, ohne in der Sauna zu sein. […] Stattdessen verschwenden wir Zeit auf Social Media.“ Er erklärte zudem, dass seine „Narrative-Mädels“ in die Sauna hätten gehen müssen, um ein „fantastisches Skript“ zu erschaffen.

Er räumt allerdings ein, dass man theoretisch auch ohne die Erfahrung aus erster Hand arbeiten könne. Der Studio-Chef ist jedoch begeistert davon, wie sie „ihre Erfahrungen hätten einsetzen können“.

„Habe schon viel Scheiße gesehen, aber das ist ein neues Tief“

Wie kommt das an? Suchy selbst schreibt zu seinem Post: „Ich habe schon viel Scheiße in dieser Industrie gesehen, aber dieses neue Tief habe ich nicht erwartet.“ Einen Post auf X zu der Situation sahen mehr als 855.000 Nutzer. In den Kommentaren herrscht Fassungslosigkeit:

„Extrem unprofessionelles und abstoßendes Individuum.“ (via X)

„Was ich von alldem hier mitnehme, ist… Ih.“ (via X)

„Wow, was ein Creep.“ (via X)

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum Twitter Inhalt

Studio-Chef erklärt sich

Was sagt der Chef dazu? Piórkowski begründet seine Anforderung damit, dass man schließlich an einem Spiel über Saunas arbeite. Er wolle seine Zeit nicht damit verschwenden, den Unterschied zwischen verschiedenen Arten von Sauna erklären zu müssen.

In einem weiteren Post erklärte er, dass es nicht darum gehe, sich nackt auszuziehen, sondern darum „eine andere Art Sauna“ zu erleben. Handtücher seien hier ein Risiko für Pilzinfektionen.

In einem Video-Statement nutzte Piórkowski erneut die Gelegenheit, seine Sichtweise zu erklären. Das ganze Video kann in polnischer Sprache auf LinkedIn angeschaut werden.

Laut einer Zusammenfassung der Website GamePressure erklärt der Studio-Chef in seinem Statement, dass er sich falsch ausgedrückt habe und betont, dass es bei den Sauna-Besuchen keine verpflichtende Nacktheit gebe. Zudem sei auch seine Anwesenheit nicht verpflichtend, er habe auch angeboten, reine Frauen-Events zu organisieren.

Was andere Lesen:

1
Tarisland: Die 9 Klassen im Guide und an welche WoW-Spezialisierungen sie erinnern

von Karsten Scholz

2
Twitch-Streamer ist nett zu seinem einzigen Zuschauer: Der bringt ihm Tausende und verändert sein Leben

von Lydia

3
„Wünschte, wir hätten sie länger unterstützt“ – Todd Howard ärgert sich, dass Fallout 4 und Skyrim keine Service-Games waren

von Sophia Weiss

Nachdem ihr Austausch mit dem Studio-Chef viral gegangen waren, meldete sich Wolna auf LinkedIn zu Wort, um Nutzern für ihre Unterstützung zu danken. Gleichzeitig wies sie jedoch daraufhin, dass sie ursprünglich auf eine ganz andere Situation hatte aufmerksam machen wollen, mit der viele Angestellte in der Gaming-Industrie aktuell zu kämpfen haben: Studio-Schließungen und Entlassungen, wie aktuell bei den schwedischen Strategie-Genies von Paradox.

Der Beitrag Gaming-Entwickler verlangt Sauna-Besuche von seinen Angestellten: um „das Produkt zu verstehen“ erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *