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So war Evilys Praktikum in der Antarktis-Wetterstation nicht gedacht: Nach einem Unfall landet sie unversehens im darunter liegenden verlassenen Labor einer geheimen Organisation, muss dort gegen Monster bestehen und nebenher sich und die Welt vor einer biologischen Katastrophe retten. Unterstützt werdet Ihr im Ego-Perspektiven-Abenteuer nur vom letzten Überlebenden per Funkkontakt und bald findet Ihr futuristisch anmutende Handschuhe, mit denen sich Lebewesen ”biodrucken” lassen, wenn Ihr die passenden DNS-Proben aufgespürt habt. Die Kreaturen dienen dann praktischerweise als Waffenersatz oder können sogar direkt kontrolliert werden – immens hilfreich, um etwa dank Miniexemplar sonst nicht zugängliche Bereiche durch einen Lüftungsschacht doch zu erreichen.
Das erinnert auf seine Art wohl nicht ganz zufällig an Samus Arans Morph Ball, auch sonst haben die Macher unverkennbar dort Inspirationen gesammelt und kompetent adaptiert, wodurch für PS-VR2-Verhältnisse ein poliertes und rundes Sci-Fi-Erlebnis entstanden ist. Allerdings werden in Sachen Abwechslung kleinere Brötchen gebacken: Nennenswerte Rätsel gibt es kaum, die meisten Gefechte mit Monstern laufen nach dem gleichen Schema ab und die Umgebungen ähneln sich storybedingt sehr. Die starke Technik und die prima Steuerung können davon zwar vieles, aber eben nicht alles aufwiegen.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Ja, im Quasi-Duell mit Metroid Prime fehlt es Genotpye ein Stück weit an Dynamik und Abwechslung im Spielablauf und auch bei den Umgebungen. Aber das bitte nicht als harsche Kritik verstehen, denn was Bolverk hier auf die Füße gestellt hat, überzeugt mich trotzdem: Knackscharfe Optik mit immer hoher Bildrate und die intuitive Steuerung sind im PS-VR2-Sortiment nicht allzu oft in dieser Qualität anzutreffen. Die Story ist stimmig, der Erkundungsaspekt passt und die ”Wesenwaffen” fühlen sich prima an – da ist es schon verkraftbar, dass spielerisch nach dem starken ersten Drittel der Einfallsreichtum spürbar abnimmt.
Wertung
VR-Faktor: Besonders viele Komfortfunktionen jenseits optionaler Klickdrehung finden sich hier nicht, aber da Evily eher besonnen agiert, sollte das über die 6 bis 8 Stunden Spielzeit nicht größer stressen.
Technisch feine, spielerisch weitgehend gelungene VR-Interpretation des ”Metroid Prime”-Rezepts.
Singleplayer81MultiplayerGrafikSound
