Shadowrun – im Klassik-Test (360)

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Spiel:ShadowrunPublisher:MicrosoftDeveloper:Fasa StudiosGenre:Ego-ShooterGetestet für:360Erhältlich für:360USK:18Erschienen in:8 / 2007

Damit es klar ist: Shadowrun ist nicht die ersehnte Rollenspielumsetzung, auf die Fans gewartet haben. Shadowrun ­bietet auch keine abenteuerliche Solokampagne. Shadowrun will nur ein Team-Shooter der Marke Counterstrike sein.

Nachdem das geklärt ist und mir die angeführten Einwände völlig egal sind, nehmen wir die Fantasy-Ballerei unvoreingenommen unter die Lupe. In Shadowrun treten bis zu 16 Spieler in zwei Teams gegeneinander an und versuchen, in drei Spielmodi die andere Mannschaft zu liquidieren oder ein magisches Artefakt zu beschützen respektive zu erobern. Ein Match umfasst sechs Runden zu je drei Minuten. Zwischendurch kauft Ihr neben Waffen und Munition auch kybernetische Erweiterungen und magische Fertigkeiten. Drei davon weist Ihr den Schultertasten zu und nutzt sie im Gefecht. Diese Zuordnung könnt Ihr jederzeit ändern. So viel zur Theorie.

Zu Beginn wählt Ihr eine der vier ­Charakterklassen, die sich hinsichtlich üblicher Parameter wie Kraft oder Schnelligkeit voneinander ­unterscheiden. Zusätzlich verfügen Zwerge, Menschen, Trolle und ­Elfen über ­individuelle Stärken und Schwächen. So nehmen die flinken Elfen schnell Schaden, heilen sich in Ruhephasen aber wieder. Menschen sind Allrounder und starten mit mehr Geld. Die langsamen Trolle sind ­robust und ­werden bei Treffern noch träger und robuster. Dieser ­Effekt kostet ­magische Essenz. Auch jede Zauberei benötigt diese magische Energie, die sich mit der Zeit wieder auflädt. Solltet Ihr technische Fähigkeiten wie einen Segelgleiter, Sichtverstärker oder Reflex-Boo­ster verwenden, steht Euch weniger ­Essenz zur Verfügung. Überlegt Euch also gut, ob Ihr Euch via Gleiter und Teleporter hoch in die Lüfte begeben wollt, um von dort als Sniper Kopfschüsse zu ­verteilen. Alternativ könntet Ihr Euch auch in unverwundbar machenden Rauch gehüllt mit dem Katana ­anschleichen und ahnungslose Gegner abmurksen. Für gute Teamarbeit gibt’s Bonusgeld, also solltet Ihr immer einen Heilbaum oder den Wiederbelebungszauber im Gepäck haben.

Die Balance der ­Fähigkeiten zeichnet Shadowrun aus, allerdings tobt die Online-Schlacht auf nur neun Karten und in drei Spielvarianten. Offline-Spieler üben in Bot-Gefechten, ­einen Splitscreen-Modus gibt es leider nicht. Stattdessen könnt Ihr erstmals gegen Windows-Vista-Nutzer antreten – und das klappt prima.

Meinung

Michael Herde meint: Shadowrun hat’s mir angetan. Zwar gefällt mir der Grafikstil nicht besonders, technisch gibt’s aber nichts zu meckern. Das Herumprobieren mit den zahlreichen Fertigkeiten und Erweiterungen sorgt für eine packende Dynamik, denn ich kann nie wissen, ob sich nicht gleich ein Granaten werfender Troll durch die Wand beamt und mich wegfegt. Magie und technische Spielereien – das gab’s in der Form noch nie. Ob das allerdings genügt, um dem ehrgeizigen Projekt ’PC gegen Konsole’ Erfolg einzubringen, ist fraglich. Astronomische ­Systemanforderungen und ein kostenpflichtiger Service dürften PC-Zocker abschrecken. Online-Konsoleros schlagen dennoch zu, Solisten hingegen lassen die Finger von Shadowrun.

Wertung

Online-Gefechte gegen PC-Spieler mit Windows Vista möglich
basiert auf dem gleichnamigen Pen&Paper-Rollenspiel
9 Maps, 3 Spielmodi, 4 Rassen spielbar
kämpft mit Waffen, Magie und Technik

Dynamischer Mehrspieler-Shooter mit viel Magie und technischen Spielereien, der online fesselt und alleine rasch langweilt.

Singleplayer83MultiplayerGrafikSound

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