Tester lieben es, doch Fans meckern – Warum gehen die Meinungen zum DLC zu Elden Ring so weit auseinander?

Ist der DLC von Elden Ring wirklich so schwer oder seid ihr einfach nur schlecht? Die Erweiterung wurde unter einer Lawine an Kritiken begraben und das, obwohl viele Gaming-Seiten diese in hohen Tönen gelobt haben. Wir von MeinMMO versuchen zu ergründen, woher diese Diskrepanz kommt.

Mit der Ankündigung des DLCs „Shadow of the Erdtree“ ging ein Traum für viele Fans in Erfüllung. Eine Fortsetzung für das Spiel, das sie so sehr verzaubert hat.

Viele Gaming-Seiten, darunter auch wir, durften vor allen anderen Fans die Schattenlande besuchen und die Erweiterung testen. Das Ergebnis: Reviews mit sehr guten Punktzahlen und Lob ohne Ende – auf metacritic mit einer 95er-Gesamtwertung.

Am 21. Juni 2024 durften dann die Spieler ran. Voller Spannung erwarteten sie ein DLC, das dem Grundspiel ebenbürtig ist. Jetzt, einige Tage nach Release, kommt die Ernüchterung.

Auf Steam wird die Erweiterung mit Kritiken bombardiert. Der DLC soll viel zu schwierig und schlecht optimiert sein. Wir haben uns beide Seiten angeschaut und zeigen euch, wo berechtigte Kritik liegt.

Meisterwerk oder pure Folter? – Das sagen die Kritiken

Wie sahen die Kritiken bei den Webseiten aus? Überaus positiv. Viele Gaming-Seiten lobten den DLC und offenbarten ihre Meinungen auf metacritic. Mit einer Gesamtwertung von 95 Punkten katapultierte sich die Erweiterung zu einem Must-have. Folgendes wurde gefeiert:

Die tollen Bosse

Die Geheimnisse, die auf euch warten

Die Items wie Waffen, Rüstungen und Zauber

Zudem wurde auch der Umfang der Erweiterung gefeiert. Der DLC fühle sich wie ein Spiel im Spiel an und bietet den Fans viele Dinge zum Erkunden an, um sich darin stundenlang zu verlieren.

Negative Kritik gab es hingegen kaum. Die schweren Bosse wurden herangezogen, jedoch nicht in ein schlechtes Licht gerückt. Probleme bei der Performance? Auch hier eher Fehlanzeige. Das sieht bei den Communitys jedoch ganz anders aus.

Was wurde von den Fans bemängelt? Bei den Fans gab es viel zu bemängeln:

Viel zu schwere Bosse

Langsamer Fortschritt

Schlechte Performance

Koop-Modus für nahtloses Zocken funktioniert nicht mehr

Auf metacritic gehen die Wertungen der User auseinander. Ein Großteil der Fans (465 Stimmen Stand: 24. Juni 2024) liebt den DLC, nur ein kleiner Teil der Fans (95 Stimmen Stand 24. Juni 2024) ist nicht damit zufrieden.

Anders sieht es auf Steam aus. Dort wird die Erweiterung von Kritiken bombardiert und rutschte von einer „sehr positiv“-Platzierung auf eine „Ausgeglichen“-Platzierung. Der Hauptgrund: Der DLC sei einfach viel zu schwer. Folgende Meinungen lassen sich auf Steam vernehmen:

„Mir ist das zu schwer geb ich offen zu. Ich fühl mich bisschen wie in nem Glücksspiel wo ich hoffe, dass Bosse zu oft ihre sehr punishbaren Angriffe bringen.“ – Corpse Patty

„Es muss optimiert werden, die Framerate sinkt immer auf 20 FPS ab und es ist sehr laggy.“ – arda.guersoy

„Ich bin sehr enttäuscht. Man kann es auch übertreiben. Die Bosse sind äußerst aggressiv, sodass man kaum die Möglichkeit hat, anzugreifen.“ – PilotFrosch

„Guter DLC, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn empfehlen würde, wenn man nicht ein eingefleischter Fan des Grundspiels ist.“ – Halver

Es wird also klar, der DLC ist viel härter als das Grundspiel und wenn man eine solche Schwierigkeit nicht gewohnt ist, entsteht früher oder später Frust. Da kann sich ein Durchlauf im DLC wie pure Folter anfühlen. Warum fallen jedoch die Meinungen der Spieler so anders aus als, die der Gaming-Seiten?

Eine Erweiterung, zwei Spielerlebnisse

Warum unterscheiden sich die Meinungen so sehr? Man könnte nun philosophieren, woran das liegen mag, doch für mich liegt der Grund klar auf der Hand: die Zeit und Erfahrung.

Spieler, die sehnlichst auf einen Release warten, zocken die Erweiterung auf ihre ganz eigene Art und Weise als Redakteure, die darüber berichten müssen. Kritiker bekommen früher Zugänge solcher Titel oder Erweiterungen gestellt, um sie zu testen und darüber zu schreiben.

Bei ihnen liegt der Fokus darin, in kürzester Zeit so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln, um darüber berichten zu können. Da können viele Eindrücke aber übersehen oder verpasst werden, die jedoch in einer Kritik wichtig wären.

Spieler hingegen haben alle Zeit der Welt. Sie genießen Spiele und Erweiterungen in ihrem Tempo und müssen nicht herausfinden, wo der beste Dungeon oder nächste Meta-Waffe versteckt ist. So fallen Probleme viel schneller auf, da solche Dinge den Spaß am Spielen dämpfen können.

Was die Einordnung der Schwierigkeit angeht, so könnte man das auf die Erfahrung der Spieler schieben. Elden Ring konnte zu seinem Release viele neue Fans anlocken, die zuvor nie etwas mit dem Souls-Genre zu tun hatten.

Wer schon lange dabei ist, kennt aber den ungefähren Schwierigkeitsgrad neuer Erweiterungen der Souls-Games. Viele Spieler scheinen deshalb überfordert zu sein, da der DLC im Grunde Elden Ring darstellt, aber dafür 10x schwieriger ist.

Auch ich, mit meinen 10 Jahren Erfahrung im Genre wurde von den Bossen in den Dreck geschmissen und musste sogar bei zwei Bossen mehrere Tage herumprobieren, bis ich mit ihnen durch war. Aber das war etwas, das ich gewohnt bin. Mir hat diese Härte gefallen und ich glaube so denken viele Veteranen des Genres auch. Spieler, die jedoch vom Base Game Entspanntes gewohnt und dann von den Schattenlanden überfordert sind, werden früher oder später frustriert zurückblicken.

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Fazit: Eine Erweiterung, die ihresgleichen sucht

Shadow of the Erdtree ist ein Thema für sich. Wer die Lore von Elden Ring kennt, weiß, dass die Schattenlande kein Ort zum Entspannen ist. Nur die härtesten haben an diesem Ort überlebt und genau das passt zur Erweiterung.

Das „Base Game“ von Elden Ring war entspannt und glich einem mystischen Wunderland voller Freiheiten. Die Erweiterung ist seine destillierte Form, in der nur noch der harte Kern übrig geblieben ist. Als Neulinge des Genres ist es verständlich, wenn man schnell überfordert ist.

Sogar Veteranen des Genres haben ihre Schwierigkeit mit der Erweiterung, aber ich kann euch sagen, wenn ihr euch Zeit lasst und zuerst die meisten Scadubaum-Fragmente gesammelt habt, wird der DLC ein Spaziergang.

Was die Performance angeht, so lässt sich außer neuer Hardware wenig machen. Elden Ring läuft auf der Engine, die auch Dark Souls 3 getragen hat und diese ist steinalt. Je nachdem auf welcher Plattform ihr spielt, habt ihr weniger oder mehr Probleme. Wir konnten in unseren Tests auf der PS4 und PS5 außer einigen Rucklern keine Probleme feststellen. Im Grunde sind das dieselben Performanceprobleme, die man auch zum Release von Elden Ring hatte.

Lässt man diese außer Acht und konzentriert sich eher auf das Spiel, so kann man auch über den einen oder andere Ruckler in der Welt der Schattenlande drüber hinwegsehen. Ich für meinen Teil muss sagen, der DLC von Elden Ring ist der härteste Haufen, den ich jemals von FromSoft zocken durfte und ich feier es.

Wie steht ihr dazu? Hattet ihr Spaß oder seid ihr noch dabei? Lasst uns eure Meinung dazu in den Kommentaren erfahren! Mehr zu den Bossen könnt ihr hier erfahren: Die Bosse im DLC von Elden Ring sollten nicht schwerer sein, als im Hauptspiel – Doch das war dreist gelogen

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