Rollenspiele sind ein großes Laster für MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus. Einer seiner Lieblinge ist Pathfinder: Wrath of the Righteous. Das hat vor einigen Wochen seinen letzten DLC bekommen und ist jetzt „fertig“. Grund genug, es nochmal durchzuspielen – nachdem bereits der erste Durchgang ewig gedauert hat.
Ich liebe Rollenspiele. Ob Dragon Age, Baldur’s Gate oder eben Pathfinder: Wenn ich über dutzende oder hunderte Stunden in eine Story eintauchen und dabei meinen Charakter entwickeln kann, bin ich glücklich.
Pathfinder: Wrath of the Righteous („WotR“) ist bereits 2021 erschienen und zählt zu den besten Rollenspielen auf Steam. Angefangen habe ich es erst ein Jahr später und dann stolze 6 Monate gebraucht, um es zum ersten Mal durchzuspielen.
Damals war das Spiel gerade so im „spielbaren“ Zustand, alle Bugs gefixt und die ersten Patches vorhanden. Kurz vor dem ersten DLC „The Last Sarkosians“ war ich dann fertig und habe damals fast 250 Stunden gebraucht.
Jetzt ist der letzte DLC „A Dance of Masks“ da, WotR ist vollständig und ich habe einen Grund, mir das Spiel nochmal anzusehen. Passend, denn ich hatte die Woche nach Release direkt Urlaub.
60 Stunden lang hat mich das Spiel jetzt schon wieder gefesselt und mich fast meinen gesamten Urlaub lang beschäftigt. Obwohl ich die Story schon kenne, will ich weiterspielen – denn es gibt so viele Gründe, Pathfinder mehrmals zu zocken.
Autoplay
Die DLCs liefern neue Inhalte, die perfekt in die Story passen
Wer, wie ich, seit kurz nach Release nicht mehr gespielt hat, bekommt jetzt haufenweise neue Inhalte:
The Last Sarkosians bringt einen neuen Begleiter samt eigener Quests, Story und Romanzen-Option
Through the Ashes ist eine kleine, eigenständige Kampagne, in der ihr eine Gruppe Städter spielt statt des großen Helden
Lord of Nothing führt diese Mini-Kampagne weiter und wenn ihr den Inhalt erledigt, gibt es einen neuen Dungeon in der Haupt-Kampagne des Spiels
Inevitable Excess setzt schließlich nach der eigentlichen Kampagne an und fügt noch ein paar Spielstunden hinzu
Jetzt, mit A Dance of Masks, wird direkt nach der Story noch weiter gefeiert. Es geht zurück in die Stadt, in der alles begann, neue Schurken tauchen auf und es gibt Content für alle Begleiter, die auf den Reisen dabei waren – sowie neue Romanzen-Szenen. Das Beste: Alles ist voll vertont!
Dazu gibt es durch die ganzen DLCs neue Klassen, Items und ein paar Inhalte wie Dungeons und Endlos-Modi. Vieles fügt sich in die Story ein, einiges kann ich separat erleben. Aber die DLCs sind nicht der einzige Grund, warum es sich lohnt, Pathfinder nochmal zu zocken.
Nach über 300 Stunden noch nicht langweilig
Eine ganz besondere Mechanik in Patfhinder: Wrath of the Righteous sind die Legendenpfade. Ich spiele nicht irgendeinen Helden, sondern einen Auserwählten mit göttlichen Kräften – also einen richtig krassen Babo, noch heftiger als sonst so in Rollenspielen.
Als solcher kann ich meine Kräfte kanalisieren und verschiedene Pfade mit neuen Fähigkeiten beschreiten. Das Besondere hier ist, dass die Pfade alle einzigartige Interaktionen im Spiel haben, teilweise völlig neue Mechaniken oder sogar ganz eigene Enden:
Trickster nehmen die ganze Welt nicht so ernst und durchbrechen sogar die vierte Wand mit ihren seltsamen Späßen
Aeonen können die Vergangenheit ändern und so direkten Einfluss auf das nehmen, was in der Story passiert – oder eben nicht
der „Swarm-that-Walks“ gibt seinen Körper ganz auf, um stattdessen zu einem Schwarm aus Heuschrecken zu werden, der nur noch Hunger kennt und alles vernichtet
In meinem ersten Durchgang habe ich einen bösen Lich gespielt, der seine Seele und seine Liebe aufgegeben hat, um unsterblich zu werden – und mir das „geheime Ende“ erspielt, das ich hier nicht spoilern will.
Der aktuelle Weg sieht für mich vor, als Aeon mein besonderes Ende zu bekommen. Obwohl ich die Story an sich schon kenne und weiß, was am Ende der große Plot-Twist ist, will ich wissen, was ich als jemand erreichen kann, der buchstäblich die Realität verändert.
Pathfinder ist durchaus gefährlich!
Die Gegend kann ziemlich düster werden.
Meine Romanze damals hatte nichts dagegen, dass ich untot bin.
Das Charakterblatt meiner Lich-Hexe damals.
Jetzt kann ich Katzen adoptieren. Yoink!
„Größer“ als Baldur’s Gate 3 – Aber …
Als CRPG muss sich Pathfinder natürlich am Wunderkind Baldur’s Gate 3 messen lassen, das 2023 erschienen ist. Und tatsächlich ist Wrath of the Righteous auf dem Papier erst einmal deutlich größer:
Ein kompletter Durchlauf, also mit allen möglichen Inhalten in einem Durchgang, dauert laut HowLongToBeat 211 Stunden in Pathfinder
Baldur’s Gate 3 kommt in der gleichen Kategorie auf „nur“ 159 Stunden (via HowLongToBeat)
Wir wissen außerdem, dass Baldur’s Gate 3 keinen DLC bekommen wird – davon hat Pathfinder ganze sechs
Allein die Klassenauswahl ist enorm. Baldur’s Gate 3 kommt mit 12 Charakterklassen und etlichen Unterklassen daher, die sich nur wenig von den Hauptklassen unterschieden. Pathfinder dagegen hat 26 Klassen, die alle einzelne Archetypen haben und zusätzlich noch 13 Prestige-Klassen, die erst im Spiel erlangt werden – und dazu eben noch die mythischen Pfade.
Wenn ihr also wirklich ALLES sehen wollt, seid ihr mit Pathfinder deutlich länger beschäftigt. Baldur’s Gate 3 hat meiner Erfahrung nach trotzdem mehr Umfang, weil hier extrem viel Content versteckt ist und nicht zu den eigentlichen Story-Inhalten gehört.
Bestimmte Interaktionen seht ihr in Baldur’s Gate 3 nur unter den richtigen Voraussetzungen. Der Fokus liegt hier mehr auf dem „Drumherum“, also etwa auf den Begleitern und der Welt – hier hilft die Vertonung enorm. Pathfinder legt mehr Wert auf euch als Charakter und die Geschichte der Welt.
Mittlerweile bin ich bei 311 Stunden in Pathfinder angekommen und werde vermutlich nochmal 150 oder mehr brauchen, bis ich alles gesehen habe, was ich sehen will. Im Moment die perfekte Zeit: Danach kann ich getrost Baldur’s Gate 3 mit dem letzten Patch spielen oder den geistigen Nachfolger Warhammer 40k: Rogue Trader nochmal angehen. Oder ich zocke nochmal Dragon Age Inquisition zur Vorbereitung auf The Veilguard, das richtig gut aussieht: 10 Jahre lang hatte ich Angst um den nächsten Teil meines liebsten Rollenspiels – Jetzt sieht es besser aus als erhofft
Der Beitrag Steam: Eines der besten Rollenspiele ist endlich komplett und größer als Baldur’s Gate 3, hat mich den ganzen Urlaub gekostet erschien zuerst auf Mein-MMO.de.