Das große MMORPG vor WoW sagt: Es ist nur so erfolgreich, weil es höllisch schwer ist

Bevor Blizzard 2004 sein MMORPG WoW auf den Markt brachte, dominierte ein Spiel das Genre und wurde von Blizzard-Mitarbeitern endlos gezockt: Everquest. Auch 25 Jahre nach dem Release wird Everquest noch gespielt. Die Entwickler haben eine Erklärung: Es ist einfach gnadenlos hart.

Das ist Everquest:

Everquest gilt als das Spiel, was das ganze Genre der „Themepark“-MMORPGs geprägt hat, also MMORPGs mit einem Fokus auf Quests, Raids und Bossen. Die andere Richtung, Sandbox-MMORPGs, prägte damals Ultima Online.

Everquest ist klar der geistige Vater von World of Warcraft. Blizzard-Mitarbeiter, die WoW erschaffen haben, wie Jeff Kaplan, waren große (und sehr toxische) Everquest-Spieler. Blizzard hat Everquest genommen, es schöner, einsteigerfreundlicher und zugänglicher gemacht und hatte damit enormen Erfolg.

Aber auch 25 Jahre nach Release wird Everquest noch gespielt und erhält neue Erweiterungen. Die 31. Erweiterung „The Outer Brood“ erscheint im Dezember 2024.

Warum werden alte MMORPGs wie Everquest auch heute noch gespielt?

MMORPG sagt: Ihre Spieler wollen die “Dark Souls”-Erfahrung

Das sagen die Entwickler: In einem Interview mit PCGamer sagt der Design-Manager Adam Bell, Everquest begeisterte Spieler noch heute, weil es so verdammt hart ist. Man bringe zwar Komfortverbesserungen, aber das Prinzip bleibt gleich:

„Tatsache ist, dass Everquest 1 ein hartes Spiel ist. Und wir wollen es nicht leicht machen, weil diese Härte das ist, was unsere Spieler wollen. Unsere Spieler wollen ein schweres Spiel, die Dark Souls-Erfahrung. Wenn sie ein leichtes Spiel wollten, würden sie woanders hingehen.“

Bell sagt: In Everquest müsse man sich auch für den einfachsten NPC einen Plan machen. Man könne nicht einfach hingehen und ihn killen: Wenn man seine Umgebung nicht beachte, sich keinen Plan mache, einen Gegner zu kiten, statt ihn einfach zu tanken, dann würde man sehr schnell in Schwierigkeiten geraten.

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Everquest setzt Teamplay gnadenlos voraus

Wie ist das mit Solo-Spielen? In modernen MMORPGs kann man fast alles solo machen. In Everquest ist das für viele Klassen kaum möglich. Zwar könne man sich Söldner als Ersatz für Mitspieler holen, aber die seien extra nicht so gut, wie echte Menschen. Söldner seien nur Ersatzleute, wenn man wirklich niemanden findet, erklärt Bell.

Bei Everquest setzt man Teamplay voraus. In den Raids für 54 Spieler sind die Söldner ohnehin nicht erlaubt.

Warum ist das so? Bell sagt, nur weil das Spiel so schwer ist, führe es dazu, sich richtig gut zu fühlen, wenn man was erreicht hat. Und es treibt einen dazu, das wieder zu versuchen.

„Das Gefühl, etwas erreicht zu haben, das Spieler bekommen, wenn sie Hürden überwinden, ist so ein grundlegender Teil der Erfahrung. Würden wir die Schwierigkeit runterdrehen, würde es Everquest diesen Spaß nahmen – und in meinen Augen das ganze Spiel zerstören.“

Der Mann hinter Everquest hat also denselben Blick auf sein Spiel wie der Chef von Elden Ring: Chef von FromSoftware: „Wenn wir wollten, dass die ganze Welt Elden Ring spielt, könnten wir es leichter machen“

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