Ehemaliger Destiny-Producer erklärt, warum das Live-Service-Modell „so viel besser“ für euch ist als das 60-Euro-Kaufmodell

Joe Tung, ehemaliger Producer bei Bungie für Hits wie Halo 3 und Destiny, spricht sich deutlich für das Live-Service-Modell aus. Er erklärt, warum es so viel besser ist.

Was ist das Problem am 60-Euro-Kaufmodell? Tung erzählt in einem Interview mit PC Gamer, dass er kein Fan von dem traditionellen 60-Euro-Kaufmodell ist. Er erklärt, dass Entwickler sich bei diesem Modell darauf konzentrieren müssten, möglichst viele Exemplare innerhalb der ersten 48 Stunden zu verkaufen.

Während seiner Zeit bei Bungie habe er oft Entscheidungen treffen müssen, die nicht im besten Interesse der Spieler lagen. Das Modell zwinge Entwickler dazu, kurzfristig zu denken und Features zu versprechen, die am Ende nie im Spiel landen würden.

E3-Trailer und Clips (nicht unbedingt von Bungie) wären demnach oft mit unrealistischen Features, die er als ‘Bullshit Vaporware’ bezeichnet, gefüllt. So wolle man das Publikum beeindrucken und die Verkaufszahlen ankurbeln.

Die Vorteile von Games als Service

Was sagt er über Live-Service? Tung verließ Ende 2012 Bungie und wechselte zu Riot Games, dem Entwickler-Studio hinter dem beliebten MOBA League of Legends. Dort arbeitete er für LoL und sammelte Erfahrung in der Welt der Live-Service-Games, die Free-to-Play sind. 2020 verließ er dann auch Riot Games, um Theorycraft Games zu gründen. Mit seinem neuen Entwickler-Studio arbeitet er aktuell an einem MOBA-ähnlichen Battle Royale namens Supervive – was auch ein Live-Service-Game werden soll.

Tung ist nämlich der Meinung, dass das Modell Games als Service für Entwickler und euch Spieler so viel besser ist.

Dabei betont er folgende Stärken des Modells (im Interview mit PC Gamer):

Es ermöglicht einem insgesamt, viel, viel, viel bessere Entscheidungen zu treffen.

Man könne langfristig darüber nachdenken, was das Beste für den Spieler ist.

Zudem können Entwickler nach dem Release kontinuierlich am Spiel arbeiten und direktes Feedback der Spieler einbeziehen.

Diese Flexibilität erlaube es, Entscheidungen zu treffen, die sowohl für die Spieler als auch für das Unternehmen langfristig vorteilhaft seien.

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Es gibt auch kritische Stimmen gegenüber dem Live-Service-Modell, besonders wegen der zunehmenden Mikrotransaktionen. Das eine Modell schließt aber wohl das andere nicht aus. Der Shooter-Hit Helldivers 2 ist dafür aktuell das beste Beispiel und hat einen Mittelweg gefunden. Helldivers 2 kombiniert quasi beide Modelle und ist dabei extrem erfolgreich. MeinMMO-Redakteur Dariusz Müller verrät, was Helldivers 2 so gut macht: 5 Gründe, die den Shooter so gut machen.

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