Neuer Bericht beantwortet 5 ungelöste Fragen zum Twitch-Skandal um DrDisrespect

Es wurden neue Details zum Twitch-Bann des Streamers DrDisrespect bekannt. Am 27. Juni hat Rolling Stone einen Artikel veröffentlicht. Er stammt von einem Insider, der sich seit 4 Jahren mit dem Fall beschäftigt. Ein Twitch-Mitarbeiter erklärt die Umstände des Banns und dass DrDisrespect wusste, dass er mit einer Minderjährigen sprach.

Was für Fragen werden in dem neuen Bericht beantwortet?

Warum wurde DrDisrespect 2020 für etwas gebannt, was er 2017 getan hatte?

Wusste er, dass seine Gesprächspartnerin minderjährig war?

Hat er mit ihr wirklich nur Gespräche geführt, „die manchmal zu sehr in eine unangemessene Richtung abgedriftet waren“?

Hat Twitch die Behörden eingeschaltet, um Minderjährige zu schützen?

Wusste YouTube von den Gründen des Banns und hat ihm deshalb nie einen exklusiven Vertrag gegeben?

Unser Video zu DrDisrespect gibt den Stand des Falls vor etwa einer Woche wieder, als DrDisrespect noch Werbe-Deals und eine Karriere hatte:

Woher kommen die neuen Informationen? Rod Breslau, bekannt als Slasher, hat einen Artikel für den Rolling Stone verfasst und dort mit einigen Quellen gesprochen, unter anderem mit dem Chef von YouTube Gaming zur damaligen Zeit und mit jemandem, der damals in den Bann-Prozess bei Twitch involviert war.

Breslau selbst sagte, er hatte im Juni 2020 von glaubhaften Quälen von dem Fall gehört, aber beschlossen, nicht darüber zu berichten. Er hielt das Thema damals für zu sensibel.

Auch andere Quellen sagen, sie hätten sich erst dazu entschieden, über das Thema zu sprechen, als der ehemalige Twitch-Angestellte Cody Connors mit seinem Tweet, am 22. Juni, der DrDisrespect nicht namentlich nannte, den Stein ins Rollen brachte.

Das ist Rod Breslau, ein bekannter Industrie-Insider.

So kam es zu dem Bann 2020

Wie kam es überhaupt zu dem Bann? Eine offene Frage war, warum DrDisrespect 2020 für Chat-Nachrichten über das System „Whisper“ gebannt wurde, die er 2017 geschickt hatte.

Offenbar hat Twitch erst 2020 die Chat-Nachrichten des Streamers genauer untersucht.

Das lag am Druck auf Twitch, sie sollten Vorwürfen gegen Streamer nachgehen. Der Druck entstand Mitte 2020 durch einen Artikel der New York Times über sexuelle Belästigung und sexuelles Fehlverhalten durch Streamer auf Twitch (via nytimes).

Daher beschloss Twitch im Juni 2020, sich aktiv dieses Themas anzunehmen – und nur 5 Tage später wurde DrDisrespect von Twitch gebannt.

In dem Tweet kündigte Twitch an, sich des Themas anzunehmen, nur 5 Tage später wurde DrDisrespect permanent gebannt:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum Twitter Inhalt

DrDisrespect wusste, dass sie minderjährig war – Machte trotzdem weiter

Das sagt der Twitch-Mitarbeiter: Ein anonymer ehemaliger Twitch-Mitarbeiter, der für Sicherheit auf der Plattform zuständig war, sagt zu Rolling Stone:

DrDisrespect hätte gewusst, dass die Person, mit der er spricht, noch minderjährig war, doch das hätte ihn nicht gestört. Für ihn sei das kein Problem gewesen.

Die Nachrichten seien genauso sexuell explizit und genauso deutlich gewesen.

Es gab keine Verwirrung. Die Nachrichten, die nach der Bestätigung verschickt wurden, waren nicht weniger anschaulich und sexuell explizit als zuvor, und ich denke, mehr als die Einstufung ‘zu sehr in Richtung unangemessen’ vermuten ließe.

DrDisrespect hatte in seinem Tweet vom 25. Juni die Formulierung „zu sehr in Richtung unangemessen“ genutzt, um zu erklären, was zwischen ihm und der Minderjährigen vorgefallen war. Aus der Aussage des ehemaligen Twitch-Mitarbeiters geht hervor, dass es doch deutlich mehr gewesen sein muss.

Laut dem Twitch-Mitarbeiter wurde 2020 schnell die Entscheidung gefasst, DrDisrespect permanent zu bannen, weil sein Verhalten so schwer wog.

Die Nachrichten werde man nicht publik machen.

Mehr zum Thema

Mehr zum Thema
Streit in einem MMORPG eskaliert: 20-Jähriger greift zum Hammer und sitzt nun im Gefängnis

von Schuhmann

Mehr zum Thema
Einer der nettesten Menschen auf Twitch wird gefragt, ob DrDisrespect zurückkehrt – Die Antwort ist brutal

von Schuhmann

Twitch hat DrDisrespect an ein Zentrum für missbrauchte Kinder gemeldet

Eine andere Quelle sagt Rolling Stone: DrDisrespect wurde zudem einem Zentrum für vermisste und missbrauchte Kinder gemeldet, wie es das Gesetz verlangt.

Die Quelle weiß aber nicht, wie es von da aus weiterging.

YouTube hatte Gerüchte gehört, aber nichts Konkretes

Wusste YouTube Bescheid? Der zuständige Mann damals, Ryan Wyatt, erklärt gegenüber Rolling Stone, dass DrDisrespect kein Vertrag angeboten wurde, wegen „Gerüchten rund um die Umstände seines Twitch-Banns“.

Journalisten und Twitch-Angestellte hätten YouTube-Angestellten gesagt, dass es beim Bann um unangemessen Nachrichten an Minderjährige ging:

Das Unglückliche an der ganzen Sache war, dass in der Branche so viele Gerüchte kursierten, von denen eines besagte, dass ein Minderjähriger involviert sei. Aber niemand konnte Wissen aus erster Hand oder Beweise vorlegen, und aufgrund dieser Gerüchte gab es keinen Grund, einen Deal mit DrDisrespect in Erwägung zu ziehen, und keine Beweise vorzulegen bedeutet, dass man bei einem Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen nicht handeln kann.

Die ganze Situation wurde noch verwirrender, als Twitch sich einigte und tatsächlich sagte, dass kein Fehlverhalten vorliegt, was jeden in der Branche dazu veranlasste, die Gerüchte abzutun, aber selbst dann gab es nie einen Grund, nach der Sperre einen Deal mit ihm zu machen.

Aus Sicht von Wyatt war die Situation also sogar für die Entscheidungsträger in der Gaming-Branche verwirrend. Die außergerichtliche Einigung schien den Gerüchten zu widersprechen und einige Firmen schlossen wieder Deals mit DrDisrespect ab. YouTube aber nicht.

Mittlerweile hat YouTube Konsequenzen gezogen und die aktuellen und zukünftigen Kanäle von DrDisrespect de-monetarisiert. Der Streamer selbst legt eine Auszeit ein. Es ist nicht klar, wann und ob er von dieser Auszeit zurückkehrt, um wieder zu streamen: YouTube dreht DrDisrespect den Geldhahn ab – Wegen 7 Jahre alter Nachrichten auf Twitch

Der Beitrag Neuer Bericht beantwortet 5 ungelöste Fragen zum Twitch-Skandal um DrDisrespect erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *