Ninja Gaiden Sigma – im Klassik-Test (PS3)

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Spiel:Ninja Gaiden SigmaPublisher:EidosDeveloper:Team NinjaGenre:ActionGetestet für:PS3Erhältlich für:PS3USK:18Erschienen in:8 / 2007

Meine Finger klammern sich um den Schaft des Katana. Um mich herum fünf Samurai, deren Klinge mindestens so scharf ist wie ihr Verstand. Ihr Ziel: mein Kopf. Plötzlich geht es blitzschnell – einer von ihnen reißt das Schwert über den Schädel und lässt es auf mich herabschnellen… klong! Stahl trifft auf Stahl – Angriff abgewehrt. Jetzt gehört er mir, mit einem Gefühl der Überlegenheit will ich dem Krieger den Todesstoß verpassen. Doch auf einmal… ein Stich von hinten. Verdammt, sein Kollege hat mir das Katana in den Rücken gebohrt! Langsam sinke ich zu Boden. Das war’s. Tot. Game Over.

Diese Frage bekommt Ihr bei Ninja Gaiden oft gestellt, sehr oft. Auch wenn Ihr bereits beim God of War in die Schule gegangen seid – dieses Spiel funktioniert anders. Hier stellt jeder Feind zu jedem Zeitpunkt eine Gefahr dar. Hier wartet niemand, bis Ihr seinen Kollegen abgemetzelt habt. Stattdessen kreisen Euch die schlauen Gegner ein und dreschen schon mal zu dritt oder viert gleichzeitig auf Euch ein.

Was anfangs frustrierend ist, entwickelt sich mit der Zeit zur großen Stärke der feudalen Keilerei. Lernt die Attacken der Kontrahenten zu lesen, blockt sie ab, platziert Euch strategisch klug im Raum und passt die eine Millisekunde ab, in der Ihr Eure Klinge unbeschadet durchs feindliche Fleisch ziehen könnt. Schwer zu meistern, dafür aber extrem befriedigend. Kennern der Ninja Gaiden-Serie dürfte das vertraut vorkommen. Ebenso wie das komplette Spiel – das ist nämlich eine Neuauflage des Xbox-Klassikers Ninja Gaiden Black, das seinerseits wiederum eine überarbeitete Fassung von Ninja Gaiden (ebenfalls Xbox) ist. Ein Remake eines Remakes also.

Warum jedoch die Kameraführung, die oftmals den eigenen Charakter verschluckt, nicht überarbeitet wurde, wissen wir nicht. Dafür gibt’s jetzt drei neue Helden: Amazone Rachel und ihre zwei überdimensionierten Möpse. Die beißen zwar nicht, springen dafür aber unkontrolliert herum, während Ihr die Streitaxt schwingt. Eine spielerische Offenbarung sind die drei neuen Abschnitte mit der Leder-Domina zwar nicht, stellen aber immerhin eine nette Dreingabe für Kenner des Originals dar.

Grafisch sieht man dem Spiel seine Xbox-Herkunft hier und da an (z.B. in der nüchtern texturierten Stadt), insgesamt wird die Ninja-Mär aber sehr stimmungsvoll präsentiert. Stimmungskiller sind dagegen die Rücksetzpunkte: Nach dem Game Over geht es immer zurück zum letzten Speicherpunkt – das nervt!

Meinung

André Kazmaier meint: Die ersten Stunden mit Ninja Gaiden Sigma sind beschwerlich. Erst wenn Ihr wie ein echter Ninja fühlt und kämpft, offenbart sich Euch die spielerische Brillanz der Schwertschwingerei. Leider wird einem der Spaß durch die vermurkste Kameraführung und die nicht zeitgemäßen Rücksetzpunkte gelegentlich verdorben. In engen Gängen wird das Geschehen zudem oft chaotisch und unfair. Wer nach einer Herausforderung sucht, greift trotzdem zu. Habt Ihr die Xbox-Vorlage daheim im Regal, überlegt Euch den Kauf aber zweimal.

Wertung

Remake von ”Ninja Gaiden Black” (Xbox)
Kampfbraut Rachel nun in 3 Kapiteln (von insgesamt 19) spielbar
auch neu: größere Waffenauswahl, Sixaxis-Funktion bei Magieeinsatz, dezent überarbeitete Steuerung

Hübsch aufbereitete Schlachtplatte mit raffiniertem Kampfsystem – nur der deftige Schwierigkeitsgrad liegt schwer im Magen.

Singleplayer82MultiplayerGrafikSound

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