Bei Spielen wie Palworld gibt es eine stete Diskussion um die Spielerzahlen auf Steam: Die waren zum Release riesig, fielen dann ab und nehmen jetzt mit dem Update, 6 Monate nach Release, wieder zu. Doch der Community-Manager von Palworld bittet Spieler, diese Diskussion nicht zu führen.
Das sagt der Community Manager: Der Communtiy-Manager Bucky von Palworld bittet Fans auf Twitter:
Sie sollten aufhören, sich in Diskussion um Spielerzahlen einzumischen und zu versuchen, Palworld zu verteidigen. Das sei zwar süß, aber Zeitverschwendung.
Die Postings dienten nur dazu, um Leute dazu verleiten, auf sie zu reagieren – und aus diesen Artikeln würden die Medien dann eben das machen, was ihr Job ist: also Artikel.
Palworld hatte 2 Millionen, dann 15.000, jetzt sind es 140.000 … das ist kein Grund, sich darüber aufzuregen. In ein paar Wochen wird die Spielerzahl wieder sinken, und beim nächsten großen Update wird sie wieder steigen. So funktioniert das nun mal.
Palworld könnte buchstäblich 1 Person haben, die es spielt, und das wird nichts an der Tatsache ändern, dass DU ein lustiges Spiel gespielt hast und lustige Erinnerungen daran hast.
Palworld sieht bei der Diskussion um Spielerzahlen auf Steam besonders schlecht aus
Hat er Recht? Bedingt. Es ist gerade bei Live-Service-Spielen wie Palworld normal, dass Spiele einen starken Ausschlag nach oben oder unten haben.
Diese Spieler-Zahlen auf Steam haben jedoch eine gewisse Aussagekraft:
Ein Spiel hat grundsätzlich zum Release die meisten Spieler und nach etwa 6 Wochen ist ein Abfall dieser Spielerzahlen, auch ein krasser Abfall, ganz normal: Die Leute sind am Maximal-Level angekommen, spielen weniger oder gar nicht mehr.
Aber es gibt einige Spiele, die besonders viel Inhalt bieten, wie etwa Baldur’s Gate 3 oder Spiele, die stark auf Live-Service setzen, welche diesen Spielerabfall über Monate relativ gering halten können.
Es kommt auch vor, dass ein Spiel, wie eben Baldur’s Gate 3, nach einigen Monaten noch mal kräftig bei den Spielerzahlen zulegt – ein Zeichen dafür, dass es wieder einen Aufschwung erlebt.
Spielerzahlen zeigen schon eine Tendenz an
Was kann man aus Spielerzahlen auf Steam ablesen? Daher zeigen Spielerzahlen auf Steam eine Tendenz und treffen eine gewisse Aussage über die Qualität eines Spiels und welche Motivation es bietet. Das ist eine Grundlage für eine Diskussion:
Helldivers 2 hat die ersten Monate nach dem Release die Spieler gut gehalten und hat im 2. Monat nach Release “nur” etwa 50 % seiner Spieler eingebüßt: Sie sind von durchschnittlich 274.304 im Februar 2024 auf 142.853 runter.
Palworld ist hingegen von 1,146 Millionen Spielern zum Release im Januar 2024 auf 83.497 im März 2024 gefallen.
Baldur’s Gate 3 ist von 450,962 zum Release im August 2023 auf 1481.108 im August 2023 gefallen, im Januar aber sogar wieder auf 160.228 gestiegen.
Das zeigt, dass Spiele unterschiedlich viel Motivation bieten und unterschiedlich weiterentwickelt werden.
Bei Palworld ist der Ausschlag besonders krass: Nie hat ein Spiel auf Steam mehr Spieler in so kurzer Zeit verloren, als Palworld nach dem Release.
Es ist ein Zeichen dafür, dass Palworld mit seiner Prämisse “Pokémon mit Knarren” viele Spieler anlocken, aber nicht lange halten konnte. Es fehlte Palworld einfach an Substanz – und die Spielerzahlen sagen genau das aus.
Zwar sehen fast alle erfolgreichen Spiele bei den Steam-Spielerzahlen nach dem Release schlecht aus, aber Palworld sieht eben besonders schlecht aus. Daher ist es verständlich, dass der Community-Manager gerade diese Diskussion etwas herunterspielen möchte.
Spielerzahlen sollten nicht zu drastisch gelesen werden
Das ist das Problem mit den Spielerzahlen-Diskussionen Jedoch klingen Threads wie „Palworld verliert 90 %“ seiner Spieler oder „Palworlds Spielerzahlen steigen um 800 %“ viel dramatischer, als sie eigentlich sind, weil sie normale Abläufe in einem Spiel beschreiben:
Spielerzahlen sind dynamische Zustandsbeschreibungen, wie es einem Spiel gerade geht
Es ist aber kein Zeichen dafür, ob ein Spiel “tot” ist oder ein “Flop”
Es kann durch die Spielerzahlen auch ein falsches Bild entstehen, so glauben viele, dass das MMORPG „New World“ ein Flop ist, weil es nach dem Release dramatisch an Spielern verloren hat, dabei war das “Buy2Play”-Spiel zum Release viel beliebter als alle angenommen haben und hat auch zahlreiche Spieler außerhalb der MMORPG-Nische angesprochen, die es dann nicht halten konnte:
Amazon musste im Fall von New World massiv neue Server eröffnen
Hat diese Server dann aber auch massiv schließen müssen, als die Spielerzahlen wieder runtergingen
Durch den enormen Erfolg zu Beginn entstand paradoxerweise der Eindruck, das Spiel sei gefloppt
Palworld ist auch der Fall eines Spiels, das zum Release größer war, als es eigentlich hätte sein sollen. Der Luftballon wurde also extrem aufgeblasen und ist dann laut geplatzt.
Ein Flop sind solche Spiele aber nicht: Ein Flop ist es, wenn ein Spiel zum Release gar keinen interessiert und es still und leise untergeht.
Die Spieler, die man später verliert, haben ja trotzdem das Spiel gekauft
Der Entwickler hat aber Recht damit, wenn er sagt, dass Spielerzahlen nichts mit dem persönlichen Spaß eines Spielers zu tun haben sollte – außer ein MMO kommt in die Todeszone, wo es nicht mehr genügend Spieler gibt, um eine Gruppe zu finden.
Wenn ihr lesen möchtet, warum Palworld im Juni 2024 wieder so viel mehr Spieler hat, empfehlen wir euch diesen Artikel: „Aufregung ist eine Untertreibung” – Warum es sich 6 Monate nach Release lohnt, Palworld wieder zu spielen
Der Beitrag Palworld bittet Spieler eine Diskussion um Steam zu ignorieren, bei der sie schlecht aussehen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
