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Shadow Hearts: Covenant gehörte für viele zu den besten Rollenspielen der PS2: Kruder Humor, eine wendungsreiche Mystery-Geschichte und ein hervorragendes Rundenkampf-System begeisterten Rollenspiel-Kenner in aller Welt. Eine neue Welt tut sich nun für den mit Spannung erwarteten dritten Teil des okkulten RPG-Epos auf, denn Shadow Hearts: Fom the New World kommt nach Europa. Weiterhin komplett in Englisch, lohnt die Anschaffung aber nur für Rollenspieler ohne Import-Quelle, die den substanziell überlegenen Vorgänger nicht mehr sehen können.
Die Handlung des Vorgängers wird vom dritten Teil weitgehend ignoriert, die neue Hauptfigur heißt Johnny Garland, 16 Jahre, Privatdetektiv, wohnhaft in einer USA-Parodie. Glücklicherweise hat Johnny mit dem Indianer-Medium Shania eine mächtige Mutterfigur an der Seite, die ihm beim Lösen okkulter Kriminalfälle behilflich ist. Der Rest der Truppe gehört mehr oder weniger der Gattung Witzfigur an: Außer dem muskelbepackten Indianer Natan stoßen noch eine Vampirin mit Essstörung, ein bizarrer Möchtegern-Ninja namens Frankie und eine Kung-Fu-Katze zu Johnnys Truppe. Gar nicht lustig zeigen sich dagegen die dämonischen Feinde, die wie aus einer Gruselgeschichte von HP Lovecraft entsprungen scheinen. Ein verrückter Professor, der wie ein Klon des Pinguins aus ”Batman Returns“ aussieht, öffnet Fenster in eine Höllendimension und ruft von dort Missgeburten der glitschigen Art herbei. Gottlob werden die zahlreichen Rundenkämpfe nach wie vor mit dem serientypischen ’Judgement Ring‘-System abgewickelt. Ob Nahkampfangriffe, Magie und Itembenutzung: Erfolg und Niederlage hängen davon ab, ob Ihr einen kreisenden Zeiger auf bestimmten Feldern des jeweiligen Ringes stoppt. Dabei hat jeder Held seinen eigenen, frei belegbaren Ring, auf dem Ihr nach und nach breite orange Zonen für normale Angriffe und schmale rote Streifen für kritische Treffer anlegt. Präsentiert wird Shadow Hearts 3 auf höchstem Niveau, 3D-Kulissen und Renderszenen begeistern.
Meinung
Max Wildgruber meint: Das dritte Schattenherz hat leider einige Rhythmus-Störungen, ist aber insgesamt immer noch ein Top-Titel. Dass die Gewichtung im Vergleich zum Vorgänger klar zum Klamauk tendiert, ist Geschmacksache und immerhin unterhaltsam. Auch Kampfsystem und Präsentation stimmen. Der Koyote liegt im Dungeondesign und in der Story begraben: Gerade im späteren Verlauf wird diese zunehmend lückenhaft, künstlich gelängte Baukasten-Dungeons bringen Langeweile. Trotzdem immer noch empfehlenswert weil lustig und sehenswert.
Wertung
Rundenkämpfe mit Action-Feeling durch ’Judgement Ring’-System
total durchgeknallte Charaktere machen erfrischende Blödelstimmung
3D-Areale mit starren Kamerawinkeln
zahlreiche Rendersequenzen und Szenen in Spielgrafik erzählen die Story
USA mal anders: Durchgeknallte Helden in einem okkulten RPG mit bewährtem ’Judgement Ring’ Kampfsystem.
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