Ein neues MMORPG sagt, es hat den Durchbruch geschafft, von dem Star Citizen träumt – „Wird MMOs für immer verändern“

Das MMORPG Ashes of Creation hat in einem Stream vom 3.7. seine Technik des „Server Meshings“ vorgestellt. Das ist die technische Innovation im MMO-Genre, die riesige, simulierte Welt mit abertausenden gleichzeitigen Spielern ermöglicht und eines der großen Versprechen von Star Citizen. Die Technik soll bereits mit der Alpha 2.0 im 3. Quartal 2024 starten.

Was ist der technische Durchbruch? Der heilige Gral in MMOs und MMORPGs ist das „Server-Meshing“. Daran arbeiten Entwickler seit etwa 12 Jahren und in die Entwicklung sind viele hunderte Millionen US-Dollar geflossen.

Das Ziel ist es, dass viele gleichzeitige Spieler in einer gemeinsamen Welt sein und miteinander agieren können, ohne dass Lag und Performance das MMO unspielbar machen.

Die bisherigen Lösungen für Server im MMO-Genre sehen so aus:

Das SF-MMORPG EVE Online bietet eine große gemeinsame Welt für alle, aber schafft es nur, in dem es die Zeit extrem verlangsamt

Andere MMORPGs wie New World setzen auf die klassische Lösung und nutzen relativ kleine Server: Beim Erfolg des MMORPGs kommen neue Server hinzu, bei abnehmenden Spielerzahlen werden die wieder geschlossen

MMORPGs wie WoW lösen das Problem über „Mega-Server“ und „Layers“ – mehrere Leute sind zwar in der Spielwelt, können sich aber nur bedingt sehen oder miteinander interagieren

Letztlich soll es das Ziel sein, gigantischer simulierter Welten durch „Server Meshing“ zu erschaffen: Mehrere Server arbeiten zusammen, um eine große Welt zu simulieren. Das Problem ist, dass alle Server synchron laufen müssen, damit alle Spieler in derselben Welt sind und nicht in verschiedenen Schichten („Layers“) einer Welt.

Der heilige Gral im MMORPG-Genre wird seit Jahren gejagt

Darum ist das so wichtig: Das „Server-Meshing“ ist der heilige Gral im MMORPG-Genre:

Die Firma Improbable von Herman Narula wollte das Problem eigentlich schon vor 12 Jahren angehen und bekam 2017 dafür 500 Millionen $ von Investoren. Das ist aber nichts geworden.

Auch Chris Roberts arbeitet bei Star Citizen an diesem Problem – das Server-Meshing soll dort ein gewaltiges SF-Universum simulieren. Aber wie man weiß, hat Star Citizen Probleme mit dem Zeitplan.

Dem exzentrischen Millionär Steven Sharif soll dieser Durchbruch mit seinem Team nun beim MMORPG Ashes of Creation gelungen sein. In einem Livestream vom 3.7. wurde die zugrunde liegende Technik vorgestellt (via youtube).

Im Hintergrund braucht es viel Technik, damit der Spieler nichts bemerkt

Was ist das für eine Technik? Das „Realm“, die gemeinsame Spielwelt, wird von mehreren Servern gleichzeitig dargestellt, wobei jeder Server für einen bestimmten abgegrenzten Teil der Spielwelt zuständig ist. Dazu müssen die Server Informationen an Spielern weitergeben und von ihnen erhalten – und gleichzeitig mit den anderen Servern kommunizieren.

Wenn der Spieler sich in der Spielwelt bewegt, werden seine Daten von seinem „alten“ Server zum zuständigen neuen Server übergeben, ohne dass der Spieler dies bemerkt.

Kompliziert wird es, wenn 2 Spieler miteinander agieren, die auf verschiedenen Server sind, weil hier eine Menge Informationen in kurzer Zeit zwischen den Servern ausgetauscht werden müssen: Ashes of Creation gibt in diesem Fall nicht die vollständigen Daten des Spielers weiter, sondern nutzt ein Proxy, eine „auf das Notwendige reduzierte Kopie“ des Spielers, um die Menge des Datenaustausches zu reduzieren.

Zudem sollen „Mikroserver“ dabei helfen, die Kommunikation zwischen den einzelnen Servern zu optimieren. Sie funktionieren ähnlich wie spezialisierte Apps und dienen dazu, spezifische Informationen etwa zum Aufenthaltsort des Spielers weiterzugeben.

Das ist nur ein kurzer Abriss der zugrunde liegenden Technik – das Thema geht noch wesentlich tiefer rein. Wer sich dafür interessiert, dem empfehlen wir den 80-minütigen Livestream der Entwickler (via YouTube)

Mehr zum Thema

Mehr zum Thema
Was wurde aus dem Mann, der 500 Millionen $ bekam und versprach, die MMORPGs der Zukunft zu bauen?

von Schuhmann

Mehr zum Thema
ArcheAge schließt – Enttäuschter Millionär will mit neuem MMORPG alles besser machen

von Schuhmann

Mehr zum Thema
MMORPG Star Citizen schließt Test ab, der das MMO-Gaming verändern könnte

von Schuhmann

Streamer Asmongold schwankt zwischen Begeisterung und Skepsis

Das ist die Diskussion: Der Streamer Asmongold hat über das Thema gesprochen und den Ausschnitt davon mit „Ashes of Creation hat gerade MMOs für immer verändert“ überschrieben und als Video auf YouTube veröffentlicht.

Asmongold sagt im Video: Server seien immer ein Problem und eine technische Einschränkung. Die vielen Server hätten das MMORPG New World zerstört und schränkten den Spielspaß in WoW ein.

Er freue sich sehr darauf, dass ein MMORPG wie Ashes of Creation es versucht, auf einem großen Server alle Spieler zusammenbringen.

Der US-Streamer ist aber noch skeptisch, ob dem Team technisch das gelingt, was sie hier versprechen. Immer wieder sagt er: Er glaube das erst, wenn er es sehe.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum YouTube Inhalt

Wann können wir sehen, ob das funktioniert? Die Alpha 2 von Ashes of Creation soll innerhalb der nächsten 2 Monate starten. Die Alpha 2 ist für das 3. Quartal 2024 angekündigt, der späteste Termin wäre also der 30. September.

Ein kontrovers diskutiertes MMORPG könnte die Next Gen einläuten

Das steckt dahinter: Ashes of Creation ist der geistige Nachfolger von Everquest Next – das Onlinerollenspiel, das eigentlich das MMORPG-Genre so 2017 herum revolutionieren und eine neue Generation der Onlinerollenspiele 15 Jahre nach WoW einläuten sollte. Die Entwicklung wurde aber 2016 eingestellt. Auch das Blizzard-MMORPG Titan starb.

Die nächste Generation der MMORPGs nach WoW wurde also abgesagt.

Ashes of Creation wurde lange skeptisch gesehen, weil doch einige seltsame Methoden eingesetzt wurden, um an Geld und Aufmerksamkeit zu kommen. Der Chef des MMORPGs, Steven Sharif, ist zwar zweifellos ein großer MMORPG-Fan, aber auch ein kontroverser Typ, der gerne auf die Presse schimpft und aneckt.

Es gab um das MMORPG einige Red Flags mit FOMO-Taktiken bei der Alpha und Referral-Programmen für Influencer, die nach einem Pyramiden-System aussehen.

In den letzten Monaten scheint das MMORPG aber im Aufwind zu sein. Mittlerweile arbeiten 170 Leute an Ashes of Creation.

Die Skepsis von Asmongold ist jedoch angebracht: „Ich glaube das erst, wenn ich es sehe und spielen kann“, ist sicher eine gesunde Einstellung.

Angeblich soll es bald möglich sein, sich erneut in eine Alpha 2 einzukaufen. Man sollte aber vorsichtig sein, falls hier erneut ein exorbitant hoher Preis aufgerufen wird. 2018 wollte man 500 $ für Zugang in die Alpha.

Neben der rein technischen Innovation soll Ashes of Creation neue spielerische Elemente ins Genre bringen und damit eine „nächste Generation“ der MMORPGs einleiten, so ist zumindest die Vision des Spiels. So sollen Quests echten Einfluss auf die Spielwelt haben: In einem neuen MMORPG sollen Quests echten Einfluss haben – So will Ashes of Creation das Genre revolutionieren

Der Beitrag Ein neues MMORPG sagt, es hat den Durchbruch geschafft, von dem Star Citizen träumt – „Wird MMOs für immer verändern“ erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *