Animal Well – im Test (Switch)

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Spiel:Animal WellPublisher:BigmodeDeveloper:Shared MemoryGenre:Action-AdventureGetestet für:SwitchErhältlich für:PS5, SwitchUSK:6Erschienen in:6 / 2024

Manchmal braucht man weder viel Erklärung noch Exposition. In Animal Well erwacht Ihr Mals kleiner, harmloser Blob in einer Blüte – und da seid Ihr nun. Die pixelige Lo-Fi-2D-Welt steht Euch offen, auf Texte und Erläuterungen wird nahezu verzichtet. Schnell merkt Ihr, dass genau dies einen guten Teil des Reizes in diesem Abenteuer ausmacht.

Ihr selbst findet heraus, wie Ihr interagiert, was Ihr tun könnt und sollt, wie die Welt verbunden ist. Da hilft es, dass die grundlegende Steuerung so einfach wie direkt ist: Ihr lauft und springt, das fühlt sich hier wunderbar präzise an. Und schnell merkt Ihr auch: Ihr seid in diesem unter­irdischen Labyrinth nicht alleine. Immer wieder findet Ihr Tiere, die mal mehr und mal weniger auf Euch reagieren. Ebenso entdeckt Ihr Streichhölzer und ein paar nützliche Gegenstände wie Feuer­werkskörper oder eine Wurfscheibe. Aber erneut liegt es an Euch herauszufinden, auf welche Arten Ihr diese einsetzen könnt – Animal Well verlässt sich nicht auf typische Metroidvania-Skills, sondern verpasst jedem seiner Elemente einen ganz eigenen, cleveren Kniff.

Technisch bietet es derweil mehr, als es auf den ersten Blick scheint: Ja, die Welt ist pixelig und zweidimensional, überrascht dabei aber mit feinen Effekten wie simuliertem Wasser, dynamischem Licht und Hintergrundobjekten wie Ranken, die auf Euch reagieren. Die auf Knopfdruck angezeigte Karte ist hier enorm übersichtlich und hilfreich. Sie sorgt gemeinsam mit dem durchdachten Aufbau der Welt dafür, dass Ihr Euch nie verloren fühlt, über eine Stempel-­Funktion dürft Ihr zudem interessante Orte markieren. Kampf ist dagegen kein großes Thema: Ihr habt Lebensenergie und es existieren Gegner, die Euch ans Blob-Leder wollen. Aber klassische Waffen oder Angriffe gibt es nicht, Kontrahenten und Bosse fühlen sich eher wie Puzzles an – wie weicht Ihr aus, wie kommt Ihr an ihnen vorbei? Auch hier führt vor allem kreatives Denken zum Ziel. Und wenn es mal nicht klappt, dann bringt Euch das Spiel direkt zurück zum letzten Speicherpunkt – beim nächsten Anlauf findet Ihr die Lösung bestimmt!

Meinung & Wertung

Thomas Nickel meint: Das letzte 2D-Action-Adventure, das mich so gefesselt hatte, war Axiom Verge. Beide verbindet nicht nur ein eigenwilliger Pixel-Look, sondern auch die clevere Neuinterpretation des Metroidvania-Motivs. Ihr erkundet frei eine düstere und atmosphärische, aber nie unnötig ausladende Welt. Jedes neue Tool, jede frische Fähigkeit erweitert Euer Repertoire auf vielfache wie clevere Art und Weise. Und die Momente, wenn bei einem Rätsel der Groschen fällt, fühlen sich einfach fantastisch an. Dazu sorgt die phosphoreszierend anmutende Pixel-Grafik für eine ganz eigene, herrlich seltsame Stimmung. Und Solo-Entwickler Billy Basso vernachlässigt darüber niemals die Grundlagen: Steuerung und Spielerführung sind vorbildlich. Lasst Euch diesen Überraschungshit nicht entgehen!

Wer glaubt, die Luft wäre langsam raus aus dem Metroidvania-Prinzip, der wird hier eines Besseren belehrt!

Singleplayer88MultiplayerGrafikSound

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