Die Rolle des Gamemasters war früher fast allen MMO-Spielern ein Begriff. Heute ist diese wichtige Position schon fast in Vergessenheit geraten.
Als Kind wollte ich mal Gamemaster werden, das fiel mir letztens ein, als ich mir überlegte, wieso mich MMOs heute nicht mehr ganz so faszinieren wie damals.
An meine erste Begegnung mit einem Gamemaster kann ich mich gut erinnern. Als frischer Spieler in Metin2 stand einer der Gamemaster auf meinem Server mit dem leuchtenden GM-Zeichen über dem Kopf in der Stadt.
Es dauerte nicht lang, bis er ein paar Monster spawnte und den Marktplatz damit ganz schön aufwirbelte. Wie eine Herde von Schafen war er damals von einer Menge Spielern umgeben, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgten, um wohl irgendeine Belohnung abzustauben.
Als Fast-Teenager begeisterte mich die Rolle irgendwie. Nicht nur, dass man so ein cooles Zeichen über dem Kopf hat, man kann auch allerlei coole Dinge tun, die vom ermüdenden Grind damals in Metin2 ablenkten.
Auch in anderen Spielen traf ich im Laufe der Jahre immer mehr auf Gamemaster und jedes Mal war es eine positive Erfahrung. Sei es ein Haufen Bots, die vor meinen Augen gebannt wurden, oder ein cooles Event, das ein Gamemaster leitete. Auch bei Fragen und Problemen konnte ich immer auf sie zählen. Für mich wurde klar: „Wenn ich groß bin, will ich mal Gamemaster werden.“
Hier könnt sehen, warum der Loot die Farben hat, die ihr gewohnt seid:
Autoplay
Gamemaster war einst eine wichtige Rolle
Die Rolle des Gamemasters war eine ganz besondere. Für MMORPGs dienten sie als erster Ansprechpartner der Spieler bei allerlei Problemen.
Sie hatten ein Auge auf die Spieler und bestraften diejenigen, die sich nicht an die Regeln hielten. Auch Bots und Cheater konnten meist kurz nach der Meldung beim GM gebannt werden.
Dadurch hatte man als Spieler das Gefühl, hier geschieht etwas und man ist nicht alleine mit den Problemen. Sie waren ein essenzieller Bestandteil des Spiels und für die meisten Spieler unersetzlich, trotzdem sind sie heute aus den meisten Spielen verschwunden.
Technik und Automatisierung machen Gamemaster obsolet
Dass es heute kaum noch Gamemaster gibt, hat viele Gründe. Der wichtigste Grund sind die besseren Anti-Cheat-Systeme, die Cheater und Bots automatisiert erkennen und es nicht mehr nötig machen, einzelne Spieler zu bannen (via keywordsstudios.com).
Gamemaster waren bei vielen MMORPGs unbezahlte Spieler (via gamigo.com), die das ganze einfach aus Spaß gemacht haben. Ähnlich wie heute Mods bei Discord-Servern. Dadurch, dass die GMs allerdings nicht bezahlt wurden, war auch die Qualität der Arbeit recht unterschiedlich und es mussten häufig neue Gamemaster angelernt werden.
Auch die Möglichkeiten, mit der Community zu interagieren, haben sich mit der Verbreitung von Discord und sozialen Medien gewandelt. Discord selbst sieht Gaming weiterhin als Fokus-Thema (via theverge.com). Die Entwickler müssen nun nicht mehr darauf hoffen, dass ihre Spieler ins Forum schauen, um ihr Feedback zu erhalten. Jede Veränderung wird heute schnell kommentiert und gleich von Content Creatoren eingeordnet.
Events, die früher von Gamemastern geleitet wurden, finden heute meistens als programmierte Quest statt oder werden einfach über Discord oder die Website des Spiels verkündet.
Allgemein kann man sagen, dass die Rolle des Gamemasters einfach immer irrelevanter für die Entwickler wurde und sie durch eine Vielzahl an Tools ersetzt worden sind. Die verbleibenden Gamemaster heute gibt es vor allem in den älteren MMORPGs. Neue Titel haben diese Rollen meist gar nicht mehr.
Für mich persönlich ging der Traum, Gamemaster zu werden, nie in Erfüllung. Aber ich gebe zu, seitdem hatte ich auch einige weitere Berufswünsche, die genauso schnell kamen, wie sie wieder gingen. In meinem ersten MMORPG Metin2 war ich so richtig schlecht: Metin2 war mein erstes MMORPG und ich war wirklich schrecklich schlecht darin
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