Ein neuer Horror-Film ist auf Netflix gestartet. „Barbarian“ ist ab 18 Jahren freigegeben. MeinMMO-Autor Schuhmann sagt: Der Film startet perfekt und er ist so spannend, dass man es kaum aushalten kann. Wäre der Film nach 40 Minuten zu Ende gewesen, wäre es ein Riesen-Hit im Genre.
So beginnt Barbarian:
Eine junge Frau, Tess, will mitten in der Nacht in ein heruntergekommenes Haus in der schlimmsten Gegend von Detroit einchecken. Das Haus hat sie über Airbnb gefunden. Das Fach, wo der Schlüssel sein müsste, ist leer. Die Gegend ist übel, ihre Nerven liegen blank.
Da öffnet ein Typ irritiert die Tür (Bill Skarsgård, das Clown-Monster aus „ES“). Da muss ein Missverständnis vorliegen. Vielleicht eine Doppelbuchung. Oder ist der Mann ein Einbrecher, hat vielleicht nur darauf gewartet, dass ihm eine junge hübsche Frau in seine Falle geht?
Warum ist er so interessiert daran, dass sie die Nacht bei ihm bleibt? Warum bietet er ihr einen Tee an und scheint unbedingt zu wollen, dass sie bei ihm übernachtet?
Autoplay
Ein brillanter Anfang, den man vor Spannung kaum aushalten
Was macht den Anfang so gut: Tess ist keine Idiotin. Man kann an ihrem Gesicht und jeder Handlung ablesen, als wie bedrohlich sie die Situation wahrnimmt, die sie voll überblickt.
Sie weiß, dass sie dem Mann körperlich unterlegen ist, dass sie Dinge tut, die man als Frau einfach nicht macht. Sie spürt, wie verletzlich und angreifbar sie in jeder Minute ist.
Die Stimmung in „Barbarian“ ist so dicht und besorgniserregend, dass es kaum auszuhalten ist. Die Szenerie ist glaubwürdig, der Film verzichtet auf typische Schockeffekte oder billige Tricks, vertraut alleine seiner Atmosphäre und den Schauspielern. Das ist großartig. Die erste Hälfte des Films ist genial und läuft schnurgerade auf einen Klimax zu.
Barbarian bricht, sobald Justin Long auftaucht
Was ist da Problem? Ohne zu viel zu verraten: Es gibt etwa in der Mitte des Films einen Bruch, als Justin Long auftaucht. Das ist der „typische junger Nerd“-Schauspieler, den Hollywood ruft, wenn es gilt, ein Weichei zu besetzen. In „Die Hard 4“ war er der Computer-Nerd, der Bruce Willis zur Weißglut trieb.
Long funktioniert in Horror-Filmen, weil er eben kein Held ist und es etwas Besonderes ist, wenn jemand wie er Mut fasst und sich dem Übernatürlichen stellt. Er war in Jeepers Creepers und „Drag me to hell“ jeweils als normaler Typ in ungewöhnlichen Situationen zu sehen und in beiden Rollen völlig okay.
In Barbarian spielt er jedoch selbst einen Schauspieler, der gerade in einen Me-Too-Skandal verwickelt ist, und strauchelt. Er wirkt wie ein Fremdkörper im Film und das ist offenbar so gedacht. Denn er benimmt sich wie genau die Art Idiot, die nicht weiß, die sie in einem Horror-Film ist.
Während Tess sich in dem Haus in jeder Sekunde bedrückt und unwohl fühlt, läuft Long strahlend mit einem Maßband durchs Haus und freut sich, als Immobilienbesitzer, wie viel Grundfläche das Grundstück hat.
Das ist alles nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut und der Film bricht so extrem im Ton, dass es im Vergleich zur ersten Hälfte bitter auffällt.
Barbarian hat zudem das typische Der Weiße Hai-Problem: Die Bedrohung ist viel bedrohlicher, solange sie im Ungewissen bleibt.
Sollte man sich das anschauen? Ja, unbedingt, alleine für die erste Hälfte. Wenn man den Film ausschaltet, sobald Justin Long auftaucht, ist es das bessere Filmerlebnis, was gar nicht an dem armen Justin Long liegt, sondern daran, dass der Film mit ihm total kippt.
Barbarian läuft auf Netflix und ist ab 18 Jahren freigegeben. Für mehr Horror-Filme ab 18 empfehlen wir unsere Liste.
Für Gamer interessant: „Barbarian“ soll als Videospiel erscheinen. Die Macher von „Friday the 13th“ sind dran.
Ein anderer Horror-Film auf Netflix, den wir sehr empfehlen können, ist The Circle, das ein spannendes SF-Szenario herstellt. 100 Leute sind in ein tödliches Spiel verwickelt, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint: Ein faszinierender Film auf Netflix ist wie „Squid Game“, aber das Spiel hört erst auf, wenn nur noch einer lebt
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