TopSpin 2K25 – im Test (PS5)

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Spiel:Top Spin 2K25Publisher:2K GamesDeveloper:Hangar 13Genre:SportGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, XOne, XSXUSK:12Erschienen in:6 / 2024

Satte 13 Jahre haben wir auf den Nachfolger der herausragenden Tennis­simulation TopSpin 4 warten müssen, die uns 2011 auf PS3 und Xbox 360 verzückte. Mittler­weile stehen PS5 und XSX im ­Zockerzimmer, Roger Federer hat ­seine Karriere beendet und ­Rafael ­Nadals beste Zeiten dürften ebenfalls vorbei sein. Kurzum: Die Welt hat sich weitergedreht – und Publisher Take 2 die Mikrotrans­aktionen für seine (Sport-)Spiele entdeckt, was diesen Titeln mitunter mehr schadete als nützte. Ereilt TopSpin 2K25 nun das gleiche Schicksal?

Um es kurz zu machen: nein. Die Ingame-Währung ”VC” zieht sich zwar durch das gesamte Spiel, auf den Einsatz von Echtgeld kann man aber getrost verzichten, wenn man die Karriere in normaler Geschwindigkeit absolviert. Dann hat man für die üblichen Einsatzzwecke eigentlich immer genügend VC parat, ohne grinden zu müssen. Lediglich die Neuverteilung der MyCAREER-Charakterwerte (Vorhand, Rückhand, Schnelligkeit etc.) haut mit 2.700 VC mächtig ins Kontor. Ob ein Reskillen der selbst erstellten Spielfigur allerdings mehrmals sein muss, sei dahingestellt.

Aber noch mal einen Schritt ­zurück – was bietet TopSpin 2K25 eigentlich? Wie gewohnt könnt Ihr lokal schnelle Einzel- und Doppel-Matches mit bis zu drei weiteren (CPU-)Mitspielern bestreiten – und dabei aus gut zwei Dutzend mehr oder weniger bekannten Profis wählen (etwa Steffi Graf, Andre ­Agassi, Roger Federer und Serena ­Williams). Online dürft Ihr Euch gegen eine Person messen und unter dem Punkt ­”MyPLAYER” wartet die umfangreiche Karriere namens ­”MyCAREER”. Bevor Ihr das erste Match spielt, sei Euch allerdings der Besuch der ­”TopSpin-Akademie” mit Ausbilder und Filzball-Ikone John McEnroe ans Herz gelegt. Er bringt Euch von spielerischen Grundlagen bis zu taktischen Feinheiten alles bei, was den Sport und die TopSpin 2K25-Spielmechanik auszeichnet.

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Womit wir beim Wichtigsten angelangt sind: der Spieltiefe und dem Spielgefühl. Die TopSpin-Serie rückte schon immer den Simulationsgedanken in den Vordergrund und Teil 5 knüpft an den Vorgänger an. Erneut führt Ihr normale Schwünge und risikoreichere Power-Schläge aus, variiert das Spiel mit Topspin, ­Slice, Drive, Lob und Stopp, umlauft auf Knopfdruck Eure schwächere Schlaghand und orientiert Euch an (optional abschaltbaren) Hilfe-Einblendungen, die Euch das Timing erleichtern. Die Schlaglänge bestimmt Ihr per Analogstick und bei Aufschlägen entscheidet Ihr Euch zwischen einer riskanteren, aber stärkeren Variante (ebenfalls via Analogstick) oder einem Sicherheitsschlag – der dennoch ins Aus gehen kann, da Ihr mit dem zweiten Stick den (voraussichtlichen) Ball­auftreffpunkt festlegt. Je mehr Matches man spielt, desto eleganter greifen diese Bestandteile ineinander und umso besser hat man das Spiel im Griff.

Natürlich wird auf unterschiedlichen Belägen (Sand, Rasen, Hartplatz) gesportelt, einen signifikanten Unterschied macht das in puncto Tempo jedoch nicht. Hier hätten wir uns eine stärkere Differenzierung gewünscht.

Wie in Teil 4 bildet die ­Karriere den (motivierenden) Kern des Spiels. Erstellt Euer Alter Ego und arbeitet Euch Stück für Stück die Weltrangliste hoch, indem Ihr Erfahrungspunkte ergattert und Eure Werte steigert. Peu à peu werden neue Elemente wie Trainer, Komponenten und Support-Teams eingeführt, die Euch noch besser machen und vor Verletzungen bewahren. Denn jedes Match und jede Reise zehrt an Eurer Gesundheit, die Ihr nur durch regelmäßige Ruhepausen aufrechterhaltet.

Meinung

Oliver Schultes meint: Vorab eine Warnung an Gelegenheitssportler und Virtua Tennis-Fans: Auch TopSpin 2K25 ist eine anspruchsvolle Simulation, die eine gründliche Einarbeitung benötigt, damit man irgendwann die spielmechanischen Feinheiten beherrscht und es auf dem Court klick macht. Für ”Einfach mal ein paar Bälle schlagen” ist das Ganze zu komplex. Im Vergleich zum hervorragenden Vorgänger halten sich die Veränderungen dabei in Grenzen – leider auch in puncto Grafik. Roger Federer & Co. sehen in einigen Nahaufnahmen fast schon zum Gruseln aus, immerhin fällt das in der entfernten TV-Kameraperspektive nicht weiter auf. Während meiner gut 35 Stunden auf dem Platz hatte ich nie den Eindruck, mit Echtgeld meinen Fortschritt vorantreiben zu müssen. Ich genoss stattdessen die tiefgründigen Spielsysteme, die motivierende Karriere und dass meine Fähig­keiten mit den höheren Ansprüchen wuchsen – ein befriedigendes Gefühl. Wer eine durchdachte, umfangreiche und exzellent spielbare Tennissimula­tion sucht, ist hier goldrichtig!

Wertung

zum Start 25 Tennisprofis wählbar, die von den 1980ern bis heute reichen
Soundtrack im Spiel mit 18 Liedern
regelmäßige Live-Service-Inhalte via ”Centre Court Pass”

Aktuell das beste Tennis mit motivierender Karriere und ausgefeilter Spielmechanik – könnte etwas dynamischer sein und bessere Grafik vertragen.

Singleplayer85MultiplayerGrafikSound

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