Im August soll die neue Natlan-Region in Genshin Impact Einzug halten, die von lateinamerikanischen und afrikanischen Kulturen inspiriert ist. Das Character-Design sorgt jedoch für Kritik.
Was hat es mit den Charakteren auf sich? Im Action-RPG Genshin Impact von MiHoYo steht der Release der neuen Natlan-Region bevor. Wie bei anderen Gebieten im Spiel sind Natlan und die zugehörigen neuen Charaktere von der echten Welt inspiriert.
So scheint der neue Charakter Ororon an Ọlọrun angelehnt zu sein, eine Gottheit der westafrikanischen Yoruba-Religion. Die Figur Mavuika weist Parallelen zur Māori-Göttin Mahuika auf. Der neue Dendro-Charakter Kinich teilt sich seinen Namen zudem mit dem Sonnengott Kinich Ahau der Maya.
Trotz dieser Wurzeln werden die neuen Charaktere jedoch alle auffallend hellhäutig dargestellt, sehr zum Unmut der Fans. Kritiker werfen MiHoYo kulturelle Aneignung vor und fordern eine Überarbeitung der Figuren. Ähnliche Diskussionen hatte es bereits bei der arabisch angehauchten Sumeru-Region gegeben.
Autoplay
MiHoYo soll Figuren einen „weißen Anstrich“ verpasst haben
Was kritisieren die Spieler? In den sozialen Netzwerken zeigen sich Fans zwar durchaus erfreut darüber, dass Genshin Impact Inspiration aus vielfältigen Kulturen zieht, bemängeln allerdings, dass diese nicht akkurat repräsentiert würden. Dabei fallen immer wieder 2 Begriffe:
Spieler werfen Hoyoverse „cultural appropriation“, also kulturelle Aneignung vor: Damit ist gemeint, dass man sich an fremden Kulturen bedient, ohne ihnen einen entsprechenden Respekt zu erweisen. Dabei werden bestimmte Elemente der Kultur herausgepickt und in der Regel auf stereotype und respektlose Weise wiedergegeben.
Von „Whitewashing“ sprechen Kritiker in diesem Kontext, weil die Figuren trotz ihres angedeuteten kulturellen Hintergrunds als weiß beziehungsweise hellhäutig dargestellt werden.
Spieler fordern Änderungen von MiHoYo
In einer Petition fordern Spieler das Ende von kultureller Aneignung und Whitewashing in MiHoYo-Spielen. Die Genshin-Macher werden angehalten, sich mit indigenen kulturellen Beratern auszutauschen, bestehende Inhalte zu überarbeiten und sich dazu zu verpflichten, vielfältig und inklusive Charaktere zu erschaffen.
Seit dem 7. Juli 2024 unterzeichneten bereits 50.000 Menschen die Petition (via change.org).
Synchron-Sprecher von Genshin Impact äußern sich kritisch
In die Diskussion schalten sich nun sogar Synchronsprecher des Spiels ein. Valeria Rodríguez, die englische Stimme von Sucrose, schreibt auf X: „Wenn ihr Gottheiten aus der echten Welt verwendet, respektiert sie. Wenn ihr auf echten Kulturen aufbaut, respektiert das.“ Weiter heißt es: „Das ist unverzeihlich.“