Deutsches Indie-Studio von Rocket-Beans-Mitarbeiter schließt Ende des Jahres – Das einzige Spiel war ein Flop

Das deutsche Entwicklerstudio Blankhans schließt Ende des Jahres seine Pforten. Zu den Verantwortlichen gehört auch ein Mitarbeiter von Rocket Beans, den manche vielleicht aufgrund seiner Arbeit im Bereich Pen & Paper kennen.

Um welches Studio geht es? Blankhans ist ein deutsches Entwicklerstudio, das 2021 gegründet wurde. Das erste Projekt war gleich die Umsetzung einer Pen-&-Paper-Reihe.

Denn einer der federführenden Köpfe bei Blankhans ist Hauke Gerdes als Creative Director. Zuschauer von Rocket Beans TV dürften ihn kennen. Gerdes war dort bis 2016 als Community Manager und Head of Sales tätig, anschließend trat er als Spielleiter bei verschiedenen Pen-&-Paper-Runden auf.

Besonders die Projekte Morriton Manor und Ultracore sind vielen Zuschauern in wohliger Erinnerung geblieben. Aus letzterem hat das Studio Blankhans dann ein waschechtes Videospiel namens “Coreborn: Nations of the Ultracore” gezimmert. Dabei handelt es sich um ein Survival-MMO mit Open World, das schon bei der ersten Vorstellung an Genre-Kollegen wie Valheim erinnerte.

Leider war das Spiel kein großer Erfolg und hat mit Kritik der Spieler zu kämpfen. Nun wurde bekannt, dass das Studio schon Ende des Jahres schließt. Aber was ist da genau passiert?

Von der Idee zum fertigen Spiel

Wie sieht die Geschichte des Spiels aus? Seit der Gründung des Studios Blankhans dürfte Coreborn in Entwicklung gewesen sein. Das Spiel wurde 2023 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit einer Summe von rund 1 Million Euro gefördert (via gamesmarkt.de).

Vor etwa einem Jahr, im Juli 2023, startete Coreborn dann in den Early Access auf Steam. Erste Spieler testeten das Survival-MMO und erkundeten dessen Open World. Am 19. Juni 2024 verließ Coreborn den Early Access und wurde in seiner vollständigen Form veröffentlicht.

Diese Version kann heute auf Steam für 13,99 Euro erworben werden. Die Stimmen der Spieler sind jedoch durchwachsen. Auf Steam hat Coreborn insgesamt 66 % positive Rezensionen, was einem „ausgeglichenen“ Schnitt entspricht. Kürzliche Reviews sind hingegen „Größtenteils negativ“ und beziehen sich auf den finalen Release.

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Das finale Spiel enttäuschte

Warum ist das Spiel gescheitert? Ein User namens classic_falafel erzählt in einem Post auf Reddit, dass er Coreborn während seiner Entwicklungsgeschichte verfolgt und das Spiel selbst getestet hat. Seiner Meinung nach war das finale Spiel „für die Masse einfach nicht gut genug“. Versprechen, die das Studio gemacht habe, wurden nicht eingehalten. Beispielsweise hätte Coreborn ursprünglich kostenlos spielbar sein sollen.

Das generelle Interesse war zudem zu gering, findet classic_falafel. Es gäbe kaum Videos auf YouTube, die sich mit dem Spiel beschäftigen. Er selbst wäre nun genervt, dass das Spiel, aber auch das Studio so leichtfertig aufgegeben werden. Leute hätten Geld in das Projekt investiert und ihnen wurden Hoffnungen gemacht, die nun zerplatzt wären.

In den Steam-Rezensionen ist davon die Rede, dass das Spiel langweilig und lieblos sei. Wüsste man es nicht besser, käme man nicht auf den Gedanken, dass Coreborn im Universum von Ultracore, der Pen&Paper-Vorlage spielt, schreibt der Steam-User Mortimer. Es gäbe außerdem Bugs und Abstürze, insgesamt würde sich das Spiel unfertig anfühlen, findet Confuzed auf Steam.

Was sagt das Studio? Blankhans selbst meldete sich in einem Blog-Post auf der Website des Studios zu Wort: „Leider ist es uns nicht gelungen, ein Spiel zu entwickeln, das einen so bleibenden Eindruck hinterlässt, dass wir weitermachen können.“ Dennoch bedanken sich die Entwickler bei der Community.

Am Ende bleiben enttäuschte Spieler und das Ende des Studios Blankhans. Ob es in Zukunft weitere Videospiel-Projekte von Hauke Gerdes, dem kreativen Kopf hinter den Pen&Paper-Universen gibt, wird sich zeigen. Auch ein anderes Indie-Spiel hatte nach jahrelanger Entwicklung mit einigen Problemen zu kämpfen – Schuld daran war in diesem Fall aber EA.

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