Pax Dei ist im Early Access das beste schlechte MMO für gechillte Spaziergänge

Seit dem 18. Juni 2024 läuft der Early Access von Pax Dei und die Entwickler rotieren, um nervige Bugs und Probleme aus der hübschen MMO-Welt zu schaffen. Doch wie schlägt sich das Sandbox-Abenteuer nach all den Wochen? MeinMMO-Redakteur Karsten Scholz zieht ein Zwischenfazit.

Wer meinen Angespielt-Artikel aus der Alpha-Testphase von Pax Dei gelesen hat, der weiß: Ich hatte so meine Probleme mit dem Spiel. Das Sandbox-MMORPG spielt sich in den ersten Stunden wie ein Survival-Abenteuer ohne Überlebenskampf, wichtige Features wie eine Ingame-Währung oder ein Recycling-System fehlen und andere Bereiche (wie die Kämpfe) wirken sehr unfertig.

Da sich Pax Dei zum Start der Early-Access-Phase im Vergleich zur Alpha kaum verändert hatte, verzichtete ich im Juni auf einen weiteren Bericht. Mittlerweile sind jedoch fast vier Wochen vergangen und im offiziellen Discord reiht sich Update-Meldung an Update-Meldung. Zudem hatte die Community ausreichend Zeit, um sich mit dem fantastischen Bausystem des MMOs auszutoben.

Also stürzte ich mich erneut auf die Server, um den Status quo des Spiels abzuchecken und in der wunderschönen Mittelalterwelt nach spürbaren Verbesserungen Ausschau zu halten.

Arbeit am Fundament statt große Neuerungen

Seit dem Start der Early-Access-Phase rotieren die Entwickler, um Verbesserungen auf die Server von Pax Dei zu bringen. Der Fokus liegt bisher jedoch auf die Behebung von Bugs, Crashes und andere grundlegende Probleme. Der nächste Patch soll noch heute, am 17. Juli 2024, um 12 Uhr erscheinen.

Durch diese dringend notwendigen Arbeiten am Fundament fehlt bislang jedoch die Zeit, um wichtige fehlende Features umzusetzen – etwa die bereits erwähnte Währung oder ein Recycling-System, mit dem man Gegenstände, die man nur zum Leveln gebaut hat, wieder zerlegen zu können. Auch das Kampfsystem besitzt weiterhin viel Luft nach oben. Und wie ein MMO fühlt sich Pax Dei fast nie an.

Die Community ackert

Diese Verzögerung beim Content- und Feature-Nachschub fordert ihren Preis. Statt 11.500 sind zur Prime-Time auf Steam mittlerweile nur noch knapp 4.000 Spielende gleichzeitig in Pax Dei online (via steamcharts.com). Auf Youtube berichtet Loki464, wie fordernd es ist, die Gildenmitglieder weiterhin zum regelmäßigen Einloggen zu motivieren.

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Seine Gilde hat über Discord beispielsweise eine eigene Währung eingeführt, die man sich durch Aktivitäten im Spiel verdienen kann. Zudem veranstaltet die Gemeinschaft regelmäßig Projekte und Events, um den Mitgliedern etwas zu tun zu geben und Berufe zu fördern, die aktuell nur wenig produzieren können.

Der perfekte Ort für virtuelle Spaziergänge

Wie viel Zeit und Energie die Community bereits in die ersten Wochen der Early-Access-Phase von Pax Dei investiert hat, zeigt sich, sobald man sich einloggt und den Blick in die Ferne richtet. Majestätische Burgen reihen sich an prächtige Villen, vereinzelte Mühlen und beschauliche Dörfer.

Über breite Flüsse spannen sich plötzlich komfortable Brücken, deren Fackeln die dunkle Nacht erhellen. Auf Bergspitzen thronen steinerne Bollwerke, die ihren Schatten auf das Tal werfen. Klingt toll, oder? Und sieht dank Unreal Engine 5 und der enormen Sichtweite super aus.

Und genau das macht mir in Pax Dei bisher den meisten Spaß: Für das Sammeln von Ressourcen gechillt durch die tolle Mittelalter-Spielwelt zu spazieren und dabei die beeindruckenden Werke der Community auf mich wirken zu lassen. Dabei auch mal das Innere vom Keller bis zum Dachboden inspizieren, um sich Inspirationen für die eigene Holzhütte zu holen. Schade nur, dass die Besitzer so selten online sind.

Friedhof der Baustellen

In der Spielwelt selbst treffe ich nämlich nur punktuell auf andere Mitspieler. Ich hatte es oben bereits geschrieben: Die Zahlen fallen, viele Interessierte haben der Early-Access-Version den Rücken gekehrt oder genießen gerade den Sommer.

Ein weiteres Ergebnis davon: Zwischen all den kreativen Großprojekten tummeln sich dutzende kleine Baustellen, die aus kaum mehr als ein paar Arbeitsstationen, einem Feuer und einigen Kisten bestehen. Dazu kommen diverse andere Grundstücke mit unvollendeten Häusern, Türmen, Burgen. Als würde man über einen Friedhof der Baustellen laufen. Auch das hat irgendwie seinen Reiz.

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Mein Zwischenfazit fällt also durchwachsen aus: Das Fundament von Pax Dei wurde im ersten Monat Early Access zwar verfeinert, doch fehlt es weiterhin an wichtigen Features und Verbesserungen. Die ständigen Patches und Meldungen der Entwickler zeigen aber auch, dass das Team motiviert ist, aus Pax Dei ein gutes Sandbox-MMO zu machen.

Das wird jedoch dauern. Ob die Community so viel Geduld mitbringt? Ein Spiel, das einen derartigen Fokus auf das Miteinander setzt, um große Bau- und Herstellungsprojekte überhaupt umsetzen zu können, ist auf eine große und aktive Spielerschaft angewiesen. Mich würde es nicht wundern, wenn wir bald Server-Zusammenlegungen sehen werden.

Wie sind eure Erfahrungen mit der Early-Access-Version von Pax Dei? Seid ihr Teil einer großen Gemeinschaft, die solche Mammutprojekte umsetzt? Verratet es in den Kommentaren! Mehr Infos zum Sandbox-MMO findet ihr hier: Pax Dei ist in den Early Access gestartet – Alles Wichtige zu Umfang, System-Voraussetzungen, Preis, Roadmap

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