Forscher zeigen, was mit Glasfaserleitungen möglich ist. Sie erreichen Internetgeschwindigkeiten, die selbst SSDs geradezu antik aussehen lassen.
Wie schnell ist der Anschluss? Verantwortlich für den neuen Weltrekord sind Wissenschaftler vom National Institute of Information and Communications Technology (NICT) aus Japan. Sie erreichten laut ihrer Pressemitteilung 402 Terabit pro Sekunde.
Gibt es da einen Tarif zu? Nein, die besagte Internetgeschwindigkeit ist zwar mit handelsüblichen Glasfaserleitungen erreicht worden, wie sie auch bei euch vor der Haustür im Untergrund liegen könnten, sie ist aber dennoch eine Besonderheit, die bisher rein der technischen Weiterentwicklung dient.
Da hat sogar China das Nachsehen, aber sie feierten hier auch einen augenscheinlich respektablen Erfolg mit Internet für die breite Bevölkerung.
Terabit, was genau ist das? Terabit ist quasi der große Bruder vom Megabit, was ihr aus Werbung für Internetanschlüsse kennt. 1 Terabit entspricht 1.000.000 Megabit. Das schnellste, was unter anderem die Telekom als Marktführer derzeit in der Fläche anbietet, sind 1.000 Megabit pro Sekunde.
Allerdings darf diese Einheit nicht mit der uns vertrauten Maßzahl für Speicherplatz verwechselt werden, Gigabyte. 1000 Megabit entspricht 0,125 GB Gigabyte. Mit einer Top-Leitung in Deutschland bräuchtet ihr also im Bestfall rund acht Sekunden, um ein Gigabyte herunterzuladen.
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Wenn die SSD zum Bremsklotz wird
Wie wurde die Geschwindigkeit erreicht? Die bei dem Test von Glasfaserleitungen überbrückte Distanz beläuft sich auf 50 Kilometer. Die technischen Details sind in diesem Fall wahrlich was für Experten, also hier stark verkürzt:
Laut NICT wurden weltweit erstmals alle Übertragungsbänder (OESCLU) des verlustarmen Bereichs von Standard-Glasfasern genutzt.
Verstärkungstechnologien stabilisierten das Signal, wodurch eine Bandbreite von 37,6 THz ermöglicht wurde. Das ist mehr als 100.000 Mal so viel wie bei dem neuen WiFi-7-Standard mit maximal 320 MHz.
335-mal in der Sekunde Baldur’s Gate 3, wie kommt der Wert zustande? Stand Mitte Juli 2024 ist eine Installation von Larians Megarollenspiel rund 150 Gigabyte groß. Nehmen wir einmal an, es wird nichts beim Download mit der 402 Terabit-Leitung zuvor gepackt, sondern wir laden das Spiel lose herunter, dann gilt Folgendes:
Umgerechnet via Online-Rechner.net: 402 Terabit in Gigabyte: 50.250
50.250 Gigabyte geteilt durch 150 Gigabyte = 335 BG3s
Da gibt es aber doch nen Haken, oder? Ja, das ist natürlich sehr naiv. Denn auch wenn die Daten durch die Leitung passen, würde euer Rechner – egal wie modern – an dem Datenwust quasi ersticken. Selbst die schnellste SSD, angeschlossen mit PCIe 5.0 kommt gerade mal auf 12.000 Megabyte pro Sekunde beim Schreiben.
Einen ganz anderen Wettlauf hat ein Youtuber mit Millionen von Abonnenten einst gestartet – und noch läuft das Rennen gegen die Zeit. Er programmierte eine bestimmte Art von Code, um ein Experiment auf und mit Youtube zu starten. Den Artikel, was das Ziel dahinter ist und weshalb er fest an ein Scheitern glaubt, findet ihr hier bei uns auf MeinMMO.
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