Crow Country – im Test (PS5)

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Spiel:Crow CountryPublisher:SFB GamesDeveloper:SFB GamesGenre:Action-AdventureGetestet für:PS5Erhältlich für:PS5, XSXUSK:16Erschienen in:7 / 2024

Knuffig gestaltet sich Crow Country allenfalls auf den ersten Blick – von der charmant-klobigen Polygon-Optik der Heldin solltet Ihr Euch nicht täuschen lassen. Hinter dem nostalgischen Look des Spiels verbirgt sich ein toll inszenierter Liebesbrief an den Survival Horror der PSone-Ära, der sich vor so manch anderem jüngsten Genre-Geheimtipp nicht verstecken muss. Crow ­Country rückt einen verlassenen US-Themenpark im Jahr 1990 in den Fokus, den Mara Forest auf der Suche nach seinem vermissten Eigentümer ansteuert. Schnell wird deutlich: Hier stimmt etwas nicht. Schon bald trefft Ihr auf groteske Kreaturen, die Euch ans Leder wollen und denen Ihr mit genretypisch begrenzter ­Munition entgegentretet. Oder Ihr spart Eure Ressourcen und umschifft die wenig dynamischen Wider­sacher, deren Existenz ohnehin mehr dem Hochschrauben des Gruselfaktors gilt, als Euch eine Herausforderung zu bieten. Das wird auch von der Möglichkeit unterstrichen, einen optionalen Erkundungsmodus auszuwählen, der Feinde gänzlich aus der Spiel­erfahrung streicht.

Und das funktioniert? Tut es! Crow Country konzentriert sich nämlich vornehmlich darauf, einen großen Spielplatz voller Rätsel und Mysterien zu bieten, die es zu lösen gilt. Ihr navigiert Mara durch die atmosphärischen Themenbereiche des Parks, die optisch an die vorgerenderten Hintergründe der berühmten Vorbilder aus den späten 1990ern erinnern. Sammelt Hinweise, Schlüssel, Gegenstände und strengt regelmäßig – auf angenehme und nie frustrierende Weise – die grauen Zellen an, um kleine und große Rätsel Marke ­Resident Evil zu lösen. Dabei habt Ihr wahlweise freie ­Kontrolle über die Rotation der Kamera oder Ihr wählt die bewusst unbequeme Panzersteuerung, um auch in Sachen Spielgefühl in der Zeit zurückzureisen.

Dank des überschaubaren Umfangs gibt es über die gesamte Laufzeit keine Durchhänger. Hier spielt auch der Umstand mit rein, dass sich das grundlegende Mys­terium um den Park umso spannender gestaltet, je näher Ihr der Auflösung kommt.

Meinung

Kevin Pinhao meint: Man merkt Crow ­Country in allen Aspekten die Leidenschaft seiner Macher an. Denen gelingt es, den Charme beliebter Horror-Größen der PSone-Ära einzufangen und an den nötigen Stellen zu modernisieren. Die spaßigen Rätsel und die gelungene Progression sind über jeden Zweifel erhaben. Das lässt mich auch verschmerzen, dass der Survival-Horror-Aspekt im Verhältnis etwas auf der Strecke bleibt – die untoten Schergen sind schnell als komatöse Grusel-Deko entlarvt. Trotzdem: Crow Country macht mit seiner dichten Atmosphäre und audiovisuellen Präsentation, die sich irgendwo zwischen Resident Evil und Final Fantasy VII bewegt, schlicht großen Spaß. Ihr sehnt Euch nach Retro-Spuk der guten alten PSone-Schule? Dann macht Ihr hier nichts falsch.

Wertung

+ starke audiovisuelle Präsentation
+ spaßige Rätsel und Progression
+ keine Durchhänger

– Gegner mehr Deko als Bedrohung
– Survival-Horror-Aspekt könnte ausgeprägter sein

Atmosphärisch präsentierter Liebesbrief an den Survival Horror der PSone-Ära mit gelungenen Rätseln.

Singleplayer82MultiplayerGrafikSound

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