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Auf den ersten Blick sieht Airborne wie eine erweiterte Version von Vanguard aus: Die Operationen Husky, Neptun, Market Garden und Varsity werden um zwei neue Levels (Avalanche und Flakturm) ergänzt, zudem gibt’s einen Trainingslevel für Fallschirmspringer. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn für die Next-Gen-Ballerei haben sich die Macher etliche Verbesserungen einfallen lassen. Das fängt schon mit dem Fallschirmsprung an, den Ihr jetzt richtig lenken könnt: Mit etwas Übung landet Ihr auf sonst unerreichbaren Dächern, Stadtmauern und Türmen. Diese bieten neben versteckten Extras vor allem optimale Schusspositionen: Mit dem Snipergewehr könnt Ihr jetzt erstmal die feindlichen Linien lichten, bevor Ihr Euch mitten ins Getümmel stürzt.
Clevere Planung ist auch nötig, denn die neue KI setzt Euch tüchtig unter Druck: Im Gegensatz zu den Vanguard-Soldaten entfachen Freund und Feind nicht bloß ein sinnloses Geballer, sondern bringen mit vielerlei Aktionen echte Schlachtatmosphäre ins Spiel. Da stürmt ein Wehrmachtsoffizier schon mal todesmutig zwischen die eigenen Linien und streckt zwei oder drei überraschte Kameraden mit dem Kolben nieder. Zudem schleudert der Feind selbst im niedrigen Schwierigkeitsgrad geschickt Granaten zurück – deshalb müsst Ihr auch einzelne Gegner ernst nehmen und häufig die Deckung wechseln.
Das Spiel gibt Euch die Möglichkeit dazu: Die Levels sind frei begehbare Schlachtfelder, in denen es Unmengen an Parallelpfaden und Verstecken gibt – nur wenn Ihr dem Feind in die Flanke fallt, könnt Ihr Schlüsselstellungen erobern. Wer besonders vorteilhafte Schusspositionen findet, wird sogar mit Auszeichnungen belohnt! Neben den Schusswechseln gibt’s natürlich auch geskriptete Ereignisse, in denen Ihr fiese Scharfschützen aufs Korn nehmt und Euch mit mächtigen Panzern anlegt. Taktische Akzente setzt obendrein das trickreiche Waffensystem: Ihr dürft Euren GI individuell ausrüsten, die Wummen mit Upgrades optimieren und Erfahrung im Umgang mit den einzelnen Waffentypen sammeln. Beim Levelaufstieg werden dann diverse Parameter für Präzision und Handhabung verbessert! So lässt sich der Ablauf jeder Schlacht und die Entwicklung des Soldaten vielfältig variieren – dies sorgt für einen hohen Widerspielwert:
Es macht richtig Spaß, die turbulenten Missionen mal von ein ganz anderen Seite anzupacken!
Meinung
Oliver Ehrle meint: Die letzten Medal of Honor-Episoden haben mich kaum vom Hocker gerissen, aber Airborne bringt frischen Wind aufs Schlachtfeld: Endlich dürft Ihr eigene Routen durchs Schlachtfeld suchen und das Abenteuer mit Charakterentwicklung und Waffen-Upgrades taktisch variieren. Der lenkbare Fallschirmsprung ist eine klasse Idee, damit könnt Ihr selbst beim x-ten Besuch mit neuen Stellungen und Pfaden experimentieren. Zudem hält die clevere KI einige Überraschungen für Euch parat: Ihr habt nie das Gefühl, alle möglichen Kniffe der Feinde zu kennen. Das sorgt bei wüstem Kreuzfeuer für zittrige Finger! Damit wird das schicke Airborne der Next-Gen-Konsole nicht nur optisch, sondern vor allem auch inhaltlich gerecht.
Wertung
sechs komplexe Schlachtfelder mit freier Pfadwahl
steuert mit dem Fallschirm individuelle Startkoordinaten an
überraschend ausgefuchste KI
taktische Koop-Kämpfe für vier GIs
So macht das Spaß: Taktische WW2-Schlachten mit freier Routenwahl, cleveren Gegnern und entwickelbarem Soldaten.
Singleplayer85MultiplayerGrafikSound
