Rogue Galaxy – im Klassik-Test (PS2)

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Spiel:Rogue GalaxyPublisher:SonyDeveloper:Level-5Genre:Action-RollenspielGetestet für:PS2Erhältlich für:PS2USK:12Erschienen in:10 / 2007

Die PlayStation 2 ist tot, lang lebe die PS3: Naja, ganz so weit ist es noch nicht, denn den ­einen oder anderen Toptitel dürfen Fans der letzten Generation noch genießen. Dazu zählt auch das pompöse Rollenspiel Rogue Galaxy, für das die ­Macher von Dark Chronicle und Dragon Quest VIII nochmal alles aus der in die Jahre gekommenen Hardware herauskitzeln.

Das turbulente Abenteuer spielt in einer weit entfernten Galaxie, die von einem Krieg zwischen der longardischen Föderation und dem draxilianischen Reich gebeutelt wird: Held ist der jugendliche Sternen­reisende Jaster Rogue, der sich unter falschem Namen einer berüchtigten Piratenbande anschließt – mit ­ihrer Hilfe will er vom Wüstenplanet Rosa fliehen und weit entfernte Welten bereisen. Allerdings kann er nicht wissen, welch planloser Chaotenhaufen sich hinter der gefürchteten Totenkopffahne verbirgt: In der ­humorvollen Handlung geht’s drunter und drüber, mal erleiden die Helden Schiffbruch, mal purzeln sie zwischen die Fronten der interplanetarischen Imperien. Dabei steht Action und Klamauk im Mittelpunkt: Auf zahlreichen Planeten ­treffen Kapitän Zegram, seine Tochter Kisala und ihre Robocrew auf allerlei schräge Gesellen, die den Helden mehr oder ­weniger hilfreich zur Seite stehen.

Die Wüsten-, Dschungel- und Technoplaneten erforscht Ihr mit der Automap: Ihr steuert wahlweise Jaster oder einen seiner Begleiter durch unkomplizierte Labyrinthe, in denen es nur wenige Abzweigungen gibt. In den überschaubaren Arealen gilt es, Klettereinlagen zu meistern und manches Rätsel zu lösen: Ihr müsst etwa Felsen aus dem Weg sprengen oder antike Mechanismen in Gang setzen. Der Schwerpunkt liegt aber auf den zahlreichen Kämpfen, die je drei Helden in Echtzeit bestreiten: Jeder Held führt zwei Waffen wie Schwert, Pistole oder Raketenwerfer, mit denen er die variantenreichen Gegner taktisch bekämpft. Denn nicht nur die Wahl der Waffe ist wichtig, sondern auch der korrekte Einsatz: Mächtige Riesen lassen sich nur mit Sprungschlägen verwunden, anderen Monstern müsst Ihr aufs Dach springen oder sie mit dem Schildbrecher bearbeiten.

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Darüber hinaus lernen Eure Recken zahlreiche Spezialattacken wie Feuerschlag und Rauchbombe, die sie auf Kommando einsetzen: Die Kameraden schlagen im Laufe der Matches Aktionen vor, die Ihr mit den Schultertasten ­befehlt. So könnt Ihr ihnen das Heilen verbieten, wenn entsprechende Tränke knapp werden. Denn die KI-Kameraden kämpfen tapfer, können aber die Schwächen der Gegner nicht immer ausnutzen – gelegentlich ist es vorteilhafter, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Besonders spektakulär sind die Superattacken, für die Ihr einen Reaktionstest bestehen müsst. Trotz der Echtzeit-Action besitzen die Kämpfe Elemente eines Rundenkampfs: Nur solange Ihr ­Aktionsenergie besitzt, könnt Ihr angreifen und Items benutzen. Der Balken lässt sich durch bloßes Warten oder die Abwehr von Gegenattacken aufladen: Wer geschickt blockt, braucht also nicht zu dösen.

Für Abwechslung sorgen die strategischen Obermotzkämpfe (siehe Kasten) sowie die kniffligen Herausforderungsduelle: Hier müsst Ihr die Gegner innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits besiegen – natürlich werden solche Sondermatches mit speziellen Prämien belohnt und in einer Rangliste festgehalten. Allerdings erwarten Euch stellenweise so viele Monster, dass Ihr von einem Kampf in den nächsten stolpert: Zum Glück müsst Ihr keine Strecke doppelt laufen, weil die zahlreichen Speicherpunkte gleichzeitig als ­Teleporter fungieren – habt Ihr sie erst einmal aktiviert, dürft Ihr sie aus allen Winkeln der Planetenlandschaft ansteuern.

Abseits der Handlung haben die Entwickler allerlei vergnügliche Minispiele, Sidequests und Bonusaufgaben eingebaut: Dazu zählten das Erschaffen neuer Waffen und Sammeln von Insekten, die sich wie Pokémon trainieren lassen – in Arenen kommt es dann zum Showdown. Die spektakuläre Präsentation rundet das vielseitige Abenteuer ab: Zahlreiche Renderfilme und Action-Animation-en setzen die Handlung aufregend in Szene, zumal die ausdrucksstarken Dialoge und dynamisch agierenden Figuren jede Menge Leben ins Spiel bringen. Eilige Abenteurer unterhält Rogue Galaxy etwa 50 Stunden lang, dank der vielen Bonusaufgaben könnt Ihr aber mehr als doppelt ­soviel Zeit mit dem Abenteuer ­verbringen!

Meinung

Oliver Ehrle meint: Wer Action und Slapstick liebt, ist in der Rogue Galaxy goldrichtig: Vielfältige Taktiken und Angriffsvarianten bringen reichlich Abwechslung in die Kämpfe, zwischendrin lassen Euch die frechen Sprüche und überraschenden Pannen der Heldentruppe schmunzeln. Mit den vielen Bonusaufgaben sowie der Insektenzucht kommen auch Extrajäger auf ihre Kosten – auch wenn die meisten Landschaften architektonisch nicht allzu komplex ausgefallen sind: Die Pfade sind lang, statt kompliziert. Nicht optimal ist lediglich die KI der Kameraden, dank des Heldenwechsels auf Knopfdruck könnt Ihr aber alle wichtigen Aktionen selbst in die Hand nehmen. Sowohl Rollenspieler als auch Action-Fans sollten sich dieses feine Abenteuer nicht entgehen lassen!

Wertung

Erforschung fremder Planeten
zahlreiche Rätsel warten
mit Humor und Action gespickte Handlung
trickreiche Kämpfe mit wechselnden Herausforderungen
Monsterzucht gleich mit eingebaut

Trickreiche Action-Kämpfe und massig Klamauk: opulentes Piratenabenteuer, das Euch quer durch die Galaxie führt.

Singleplayer86MultiplayerGrafikSound

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