Tekken, Streetfighter und die unzähligen anderen Prügelspiele sind ein traditionsreiches Genre, was vor allem in Arcade-Hallen stattfand. In Deutschland gab es diese Kultur leider nie richtig. Um das Zocken in Arcades nachempfinden zu können, hat sich MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes vor einem Jahr einen entsprechenden Controller gekauft.
Warum habe ich mir den Controller gekauft? Schaut man sich Profi-Matches in Tekken oder Street Fighter an, dann sieht man, dass die Spieler nicht immer mit einem klassischen Pad spielen. Oft haben die Profis einen klobigen Kasten mit einem Stick und vielen Buttons. Dies nennt man Arcade-Controller oder -Stick.
Vor einem Jahr habe ich mir auch so einen gekauft, weil ich wissen wollte, wie es sich damit spielt und ob das was am Erlebnis ändert. Mit Street Fighter 6 und Tekken 8 war die Zeit sowieso perfekt. In diesem Jahr habe ich gemerkt, wie schlecht ich in diesen Spielen bin, aber auch wie viel Spaß es macht, so einen Controller zu benutzen.
Das wichtigste Spiel für den Controller für mich war Tekken 8:
Autoplay
Als würde ich wieder Zocken lernen
Was macht Arcade-Sticks so besonders? Ein Arcade-Stick ist deutlich größer als ein Pad. Es ist ein großer Kasten mit einem großen Stick links und vielen Buttons rechts. Meistens hat man den Controller auf dem Schoß oder auf dem Tisch liegen. Je nach Präferenz. Da es nur einen Stick gibt, kann man den Controller meistens nur für Arcade-Games wie Prügelspiele, spezielle Shooter oder Jump and Runs benutzen.
Der Controller will so gut es geht die Hallen-Erfahrung, die man in Deutschland nie richtig hatte, replizieren. In asiatischen Ländern wie Japan oder Südkorea gibt es bis heute Arcades, in denen auch entsprechend angepasste Versionen der Spiele gezockt werden.
Zum ersten Mal mit dem Stick zu spielen, fühlte sich richtig ungewohnt an. Ich muss nicht nur lernen, wie ein Spiel funktioniert, sondern wie ich den Controller richtig halten soll. Der Arcade-Stick macht das nicht wirklich leicht, denn es gibt mehrere Griffweisen und man muss eine finden, die einem liegt.
Mit Street Fighter 6 und später dann Tekken 8 waren es auch zwei verschiedene Weisen der Bewegung. Bei Street Fighter kämpft man ausschließlich in 2D, in Tekken auch in 3D, mit Bewegungen in die Tiefe. Das war schwierig und bis heute hab ich nicht die richtige Griffweise gefunden. Der Nachteil beim Stick ist eben, dass man das Spiel und den Controller lernen muss. Dementsprechend verlor ich auch oft.
Die Geräusche sind ein Traum für mich und ein Alptraum für meine Umgebung
Das, was an einem Arcade-Stick von Anfang an Spaß macht, sind die Geräusche der Knöpfe. Es ist ein ganz anderes Gefühl, das ständige Klicken zu hören. Fast wie ein Rhythmus. Die Lautstärke half mir, vom klassischen Button-Mashing wegzugehen. Man merkt am Takt, ob man gezielt spielt oder in Panik gerät.
Für eure Umgebung kann das aber nervig werden. Wenn ihr lieber leise spielen wollt oder gar müsst, dann müsst ihr euch einen Arcade-Stick holen, der leise Buttons hat, oder selber dran schrauben.
Arcade-Stick, Pad oder Hitbox?
Wird man durch den Arcade-Stick besser in Prügelspielen? Meiner Einschätzung nach nicht. Man sieht bei seinen Freunden mit dem klobigen Stick zwar aber schon wie der übelste Schwitzer aus. Der Skill wird aber nur durch eigenes Training verbessert. Der große Vorteil am Stick ist, dass man die Buttons schneller drücken kann und durch die Griffweise auch Tastenkombinationen einfacher werden.
Am Pad wiederum muss man für bestimmte Charaktere Kombinationen auf die Schultertasten legen. Dafür ist man mit dem Steuerkreuz schneller und präziser in der Bewegung des eigenen Charakters. Auch gibt es Spiele, die mit dem Pad angenehmer sind. Ein Beispiel wäre Mortal Kombat 1.
Ich selbst merke nicht, dass der Stick mir irgendwelche Vorteile gibt. Wie auch mit Pad musste ich mit meinem Charakter trainieren, um besser zu werden. Letztendlich ist es die eigene Präferenz, die hier entscheidet. Auch auf Turnieren wird beides benutzt.
Bei einem Hitbox-Controller könnte man sich darüber streiten, ob er nicht besser ist als andere Optionen. Man hat wieder einen klobigen Kasten, der Stick auf der linken Seite wird aber durch Buttons ersetzt. Somit ist man in der Bewegung und in den Angriffen schneller. Ich habe aber noch nie mit so einem Controller gespielt, deswegen kann ich persönlich dazu nichts sagen.
Eine Einschätzung von einem Profi findet ihr auf dem YouTube-Kanal von Maximilian Dood, einem Content Creator für Prügelspiele.
Arcade-Sticks machen einfach Spaß
Mir persönlich macht das Zocken mit dem Stick aber deutlich mehr Spaß als mit dem Pad. Es ist einfach eine Abwechslung, nicht für jedes Spiel denselben Controller benutzen zu müssen. Man fühlt sich einfach ein bisschen so, als wäre man in einer Arcade-Halle, nur eben ohne viel Kleingeld in den Automaten werfen zu müssen.
Wie gehts nun weiter? Ich bin mit einem günstigen Modell eingestiegen. Bei Arcade-Sticks gibt es unzählige Modelle mit verschiedenen Preisen. Im Netz kann man sich Sticks von offiziellen Marken oder auch selbstgebaute von Nutzern kaufen. Wer selbst handwerklich begabt ist, der kann sich sogar nur Einzelteile bestellen und sich einen Stick mit eigenem Design bauen. Dafür gibt es unzählige Tutorials.
Wenn man sich einen Stick kauft, dann sollte man aber wissen, dass er eben nur für spezielle Spiele geeignet ist. Ein Action-Adventure oder einen Shooter werdet ihr damit nicht spielen können. Immerhin seht ihr bei euren Freunden mit einem Stick ein wenig professioneller aus. Vorausgesetzt, ihr werdet nicht fertig gemacht. Ich selbst wurde in der Vergangenheit sogar von meiner Oma besiegt: Mein Spiel des Jahres 2024 erscheint schon nächste Woche und erinnert mich daran, wie ich mich virtuell mit meiner Oma geprügelt habe
Der Beitrag Ich hab mir vor einem Jahr einen Controller gekauft, um virtuell besonders gut Leute zu verprügeln und könnte nie wieder ohne erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
