Boogie – im Klassik-Test (Wii)

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Spiel:BoogiePublisher:Electronic ArtsDeveloper:Electronic ArtsGenre:MusikGetestet für:WiiErhältlich für:WiiUSK:Erschienen in:11 / 2007

Dee! hat’s ja schon immer gewusst: Zum Popsternchendasein reicht ein bisschen Trällern nicht aus, man muss auch auf der Bühne was hermachen. Diese Botschaft scheint inzwischen bis zu den Entwicklern von EA durchgedrungen zu sein, denn auch in Boogie machen Euch die mehr oder weniger vorhandenen Sangeskünste alleine noch lange nicht zum Shootingstar. Vermeintlich.

Aber der Reihe nach. In Boogie könnt Ihr, je nach Spielerzahl, im Storymodus die Karriereleiter erklimmen oder Euer Talent an dem Eurer Konkurrenten messen. Dabei habt Ihr die Wahl zwischen den Disziplinen ’Gesang’ und ’Tanz’ – funktionieren mag aber keine von beiden so recht.

Die Punktevergabe ist vor allem bei Karaoke kaum bis gar nicht zu durchschauen. Irritierend, aber nicht weiter schlimm, denn Singen ist ­ohnehin bei keiner der Gesangsmissionen erforderlich. Im Storymodus reicht es, einen gleichbleibenden Ton ins Mikrofon zu pfeifen, um das Dreifache der erforderlichen Mindestpunktzahl zu erzielen. Auch Summen, Flüstern, Räuspern und Husten wird großzügig mit vierstelligen Punktezahlen entlohnt – der kreativen Lautbildung sind keine Grenzen gesetzt. Wie gut, dass mithilfe des ’Vocal Assist’ das Verhältnis zwischen Original- und ­eigener Stimme einstellbar ist. Wichtig zu wissen: In Boogie geben sich nicht die Original-Interpreten die Ehre – die stattdessen aus den Boxen tönenden Coverversionen sind teils gewöhnungsbedürftig.

Singmuffel stürzen sich lieber auf die Disziplin ’Tanz’. Über die ­Wiimote (nach vorne / hinten / links / rechts kippen) nötigt Ihr ­Eurem Bühnen­avatar eine von vier Grundbewegungen ab. Bleibt Ihr im Takt, füllt sich Eure Boogie-Anzeige, die Euch schließlich zur Aktivierung verschiedener Combos befähigt. Doch aufgrund mangelnder Spieltiefe vermag auch diese Disziplin nicht längerfristig zu motivieren.

Und so folgt Boogie in allen ­Belangen der Devise ’Mehr Schein als Sein’ – der Schein jedoch, das muss man EA lassen, ist gut gelungen.

Die Songs

Black Eyed Peas – Let´s Get It Started
Blondie – One Way Or Another
Britney Spears – I’m A Slave 4 U
Britney Spears – Oops I Did It Again
Carl Douglas – Kung Fu Fighting
Chic – Le Freak
Culture Club – Karma Chameleon
Cyndi Lauper – Girls Just Want To Have Fun
Daft Punk – One More Time
Dee-Lite – Groove Is In The Heart
Fergi – Fergalicious
Gypsy Kings – Baila Me
Jamiroquai – Canned Heat
Jamiroquai – Virtual Insanity
Jennifer Lopez – Get Right
Katrina & The Waves – Walking On Sunshine
KC And The Sunshine – That’s The Way
Kelis – Milkshake
Kool & The Gang – Celebration
Lou Bega – Mambo No. 5
M – Pop Muzik
Martha Reeves & The Vandellas – Dancing in the Street
M.C. Hammer – U Can´t Touch This
Pink – Get The Party Started
Pussycat Dolls – Don´t Cha
Red Hot Chili Peppers – Love Rollercoaster
Rihanna – S.O.S.
Simply Red – Stars
Sister Sledge – We Are Family
Taste of Honey – Boogie Oogie Oogie
Thalia – Tu Y Yo
The B-52´s – Love Shack
The Commodores – Brick House
The Jackson 5 – ABC
The Jackson 5 – Dancing Machine
The Jackson 5 – I Want You Back
The Village People – Y.M.C.A.
The Weather Girls – It’s Raining Men

Meinung

Julia Brauer meint: Im Singen war ich immer schlecht. Umso größer die Überraschung, als ich von meinem Tutor überschwänglich gelobt werde (”Weiter so!”) – für rhythmisches Ins-Mikro-Pusten. Aha. Na dann mal sehen, was der Storymodus zu bieten hat. Endlich etwas Aufregung! Denn die ’Story’, die ich nun zu sehen bekomme, ist ein solch hanebüchener Unsinn, wie ihn sonst nicht mal das Fernsehen liefert. In schlechtem ”South Park”-Stil schieben sich Gesprächspartner statisch ins Bild, um ihren wirren Senf ins Textfeld abzuladen. Hat man die Geschichte von einem der fünf Charaktere durchgespielt, so winken angeblich ”mysteriöse Objekte”, die sich als banale Items entpuppen. Das einzig Mysteriöse hier sind die Substanzen, die sich die Drehbuchautoren einverleibt haben müssen.

Wertung

38 teils freizuspielende Songs
Logitech-Mikrofon mit USB-Anschluss liegt dem Spiel bei
Video-Editor mit ca. 10 Effekten und 4 Kameraperspektiven
5 verschiedene Charaktere

Nettes Sing- und Tanzspiel, dem es massiv an Tiefgang fehlt – okay für einen feucht-­fröhlichen Abend, mehr aber auch nicht.

Singleplayer48MultiplayerGrafikSound

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