Spielerin verlässt ihren Verlobten wegen Baldur’s Gate 3: „Ich verdiene jemand besseren“

Baldur’s Gate 3 beeinflusst die Leben mancher Leute nachhaltig. Eine Spielerin hat dank der Story den Schritt gewagt, endlich ihren Partner zu verlassen.

Baldur’s Gate 3 wurde im vergangenen Jahr für so ziemlich alle Aspekte gelobt. Egal ob es um das Gameplay, die Inszenierung, die Story oder den hohen Detailgrad der ausgearbeiteten Charaktere geht. Doch bei einigen Leuten hat Baldur’s Gate 3 auch einen starken Einfluss auf das „Real Life“ – denn eine Spielerin konnte sich so aus ihrer toxischen Beziehung befreien.

Was ist passiert? Im Subreddit von Baldur’s Gate 3 erzählt Swmitabyss ihre Geschichte. Sie war in einer schrecklichen Beziehung gefangen und hatte sich bereits damit abgefunden. Aber Baldur’s Gate 3 half ihr dabei, endlich den wichtigen Schritt der Trennung zu wagen. Die Geschichte ist recht düster, hat aber wenigstens ein Happy End. Sie berichtet:

Ich hab mir das selbst noch nicht ganz eingestanden wegen, aus Ermangelung eines besseren Wortes, „Cringe“, aber Baldur’s Gate 3 war der stille Killer meiner Beziehung, die über 3 ½ Jahre ging – auf eine gute Art und Weise. […]

Ich war mir bereits bewusst, dass ich in einer toxischen Beziehung war, aber ich habe das letzte Jahr damit verbracht, mich an die physische Gewalt, die Herabwürdigung und die Manipulation zu gewöhnen, weil, ehrlich gesagt, das war alles was ich kannte. Ich hatte nicht die Energie, um wieder zu gehen. Jedes Mal, wenn ich den Mut aufbrachte, mich zu wehren, endete die Nacht mit Dingen, die verteilt oder kaputt im Haus lagen und mit blauen Flecken auf meiner Haut. Alles woran ich noch nach der Arbeit denken konnte, war die Flucht in diese warme Umarmung meiner fiktionalen Begleiter und mein stellvertretendes Leben durch Tav. Ich würde sogar sagen, ich fühlte mich von jemandem geliebt, nachdem ich so lange wie betäubt war.“

Gerade die Beziehungen, die im Spiel möglichen waren und die Interaktionen mit den einzelnen Begleitern haben dazu geführt, dass sie ihren eigenen Zustand im Real Life besser bewerten und reflektieren konnte:

Erlaubt mir zu sagen, dass ich die Grenze zwischen Fantasie und Realität verstehe, aber es fühlte sich echt genug an, um mir ein Gefühl von Intimität und Verbindung zu geben, das ich in meinem Leben vermisste. Echt genug, um mir zu vergegenwärtigen, dass ich jemanden verdiene, der mich nur mit Liebe und Mitgefühl anschaut. Echt genug um mir zu zeigen, dass ich würdig für jemanden bin, der nett und liebevoll ist. Vor sechs Wochen sagte etwas in meinem Inneren, dass es nun genug sei und ich bin gegangen und habe nicht mehr zurückgeschaut.

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So reagiert die Community: In der Community von Baldur’s Gate 3 nimmt man diese Geschichte extrem positiv auf. Der Reddit-Beitrag hat über 19.000 Upvotes erhalten, was für dieses Subreddit extrem viel ist. Viele beglückwünschen die Verfasserin zu ihrem Schritt oder berichten selbst davon, wie groß der Einfluss von Baldur’s Gate 3 und den Gefährten auf ihr Leben war:

„Ich bin so verdammt stolz auf dich, Liebes. Gut gemacht, da rauszukommen. Denke immer daran: Du bist nicht alleine. Keiner von uns ist das.“ – Earis

„Gratulation, dass du daraus entkommen bist. Du kannst stolz auf dich sein, so einen schwierigen Schritt gewagt zu haben.
Ich bin mir sicher, die ganzen Leute, die bei Larian an dem Spiel gearbeitet haben, wären begeistert davon zu hören, dass ihre Kunst so einen positiven Einfluss hatte.“
– Faolair

„Es ist echt wild, wie gut das Spiel geschrieben ist und das ist ein gutes Beispiel dafür. Sie haben es echt geschafft, die Essenz so vieler menschlicher Dinge einzufangen.
Meine eigene Geschichte ist, dass ich in einer Sekte aufgewachsen bin und letztlich ging. Die Dekonstruktions-Geschichte von Schattenherz ist im Grunde meine eigene Erfahrung mit dem Weggang. Sie haben in diesem Spiel echt an jeder Stelle den Nagel auf den Kopf getroffen.“
– MuzzledScreaming

Auch wenn Spiele vor allem ein Unterhaltungsmedium sind, so sorgen sie doch in ihrer zunehmenden Komplexität, mit spannenden und nachvollziehbaren Charakteren dafür, dass immer mehr Leute daraus auch Lehren für ihr Leben ziehen können. Und im Fall dieser Geschichte ist es doch schön, dass das so gut geklappt hat und es ein Happy End gab. Die böse Enden hebt man sich lieber für die Spielwelt auf.

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