CYGNI: All Guns Blazing – im Test (PS5)

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Spiel:Cygni: All Guns BlazingPublisher:KonamiDeveloper:KeelworksGenre:Shoot’em-UpsGetestet für:PS5Erhältlich für:PS5, XSXUSK:12Erschienen in:9 / 2024

Seit den späten 1990ern wurde das 2D-Shoot’em-Up in seiner vertikalen Ausprägung mehr und mehr zu einem Genre für Kenner und eingefleischte Fans. Um neue Spieler bemühten sich die meis­ten Entwickler kaum noch. Genau hier glaubt das schottische Team Keelworks eine Nische gefunden zu haben, die man mit beträchtlichem inszenatorischen Aufwand wieder ein Stück weit in den Mainstream bringen möchte. Und mit Konami hat das kleine Studio mittlerweile auch einen (früher einmal) genreerfahrenen Publisher, der CYGNI: All Guns Blazing nicht nur in die digitalen Stores stellt, sondern tatsächlich auch eine Disc-Veröffentlichung möglich gemacht hat.

In einer schicken Intro-Sequenz wird nicht nur Eure Pilotin Ava kurz vorgestellt, das Spiel geht mit einem hinterhältigen Angriff einer geheimnisvollen Macht auch direkt in die Vollen und schnell findet Ihr Euch im Cockpit wieder. Sieben vertikal scrollende Levels mit kleinen und großen Feinden sowie dicken Zwischen- und Endbossen gilt es zu meistern. Dazwischen dürft und solltet Ihr in einem Shop permanente Upgrades kaufen, die das Leben ein ganzes Stück leichter machen können. Gerade die Einstiegs­hürde ist in CYGNI durchaus substanziell: In klassischer Xevious-Manier könnt Ihr mit unterschiedlichen Bordwaffen Ziele am Boden und in der Luft angreifen, mit dem rechten Analogstick beeinflusst Ihr die Schussrichtung und mit den Schultertasten verteilt Ihr Energie auf Schilde und Bordwaffe. Wird es eng auf dem Bildschirm, geht Ihr eher in die Defensive, öffnet der Boss seine verwundbare ­Stelle, empfiehlt es sich, ordentlich Saft auf die Bordkanonen zu geben. Treffer kosten Schilde, aber zerstörte Gegner hinterlassen regelmäßig Energie-Pick-ups, mit denen Ihr Eure Vorräte wieder auffüllt. Geht es doch einmal komplett daneben, ­beginnt Ihr die ungewöhnlich langen ­Levels von vorne. Inszenatorisch nimmt CYGNI Abstand vom Stil japanischer Genre-Vorreiter: Die Welt ist hochauflösend, polygonal und abgesehen von Schüssen und Effekten oft auch recht ausgebleicht. Anstelle von treibenden Klängen wird die Action mit ­Orchesterklängen in klassischer Hollywood-Manier untermalt.

Meinung

Thomas Nickel meint: Keelworks hat hier ein fast durch und durch klassisches ”Euro-Shmup” produziert. Die Ballerei setzt nicht auf Präzision und perfekt ausgefeilte Feind- und Schussformationen – Schild­energie und die Hoffnung auf baldige Pick-ups sind in manch chaotisch-unübersichtlicher Situation oft Eure einzige Möglichkeit. Die Levels sind derweil arg lang und einige dicke Gegner saugen Treffer auf wie ein Schwamm. Auch die in der Grundeinstellung viel zu nervöse Analogsteuerung muss erst einmal verinnerlicht werden. Aber könnt Ihr Euch mit diesen Eigenheiten anfreunden, habt Ihr vor allem dank der gelungenen Präsentation in den sieben Levels Euren Spaß. Wer dagegen auf perfekt ausgeklügelte Arcade-Kost im japanischen Stil schwört, dürfte hier weniger glücklich werden, folgt CYGNI eben einer ganz anderen, in den letzten Jahren fast ausgestorben geglaubten Strömung innerhalb seines Genres.

Wertung

7 Levels
3 Schwierigkeitsgrade
Upgrade-Shop

Üppig inszeniertes Shoot’em-Up mit etwas nervöser Steuerung und gelegentlichem Hang zur Hektik, aber auch stimmig-wuchtiger Präsentation.

Singleplayer74MultiplayerGrafikSound

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