World of Warcraft hat sich zum perfekten Solo-MMORPG gemausert – das meint zumindest MeinMMO-Dämon Cortyn und sieht viele positive Aspekte.
Die Erweiterung The War Within ist seit einigen Wochen live, die erste Saison ist gestartet und zumindest der erste Hype ist langsam abgeklungen. Doch was jetzt noch von World of Warcraft zurückbleibt, ist eine recht simple Erkenntnis:
World of Warcraft war noch nie so gut für Solo-Spieler geeignet wie jetzt.
Autoplay
Zuerst sei gesagt, dass ich World of Warcraft in großen Teilen eben nicht als Solo-Spiel spiele. Ich habe eine feste Raid-Gruppe, eine Gilde mit Dungeon-Terminen und es kommt häufig vor, dass wir abends in kleinen Gruppen irgendwelche Elite-Rares abfarmen.
Doch häufig kommt es vor, dass ich abends auch einfach mal „keine Lust auf niemanden“ habe und einfach ein wenig für mich spielen will. Das ging schon in der Vergangenheit von World of Warcraft immer recht gut, war zumeist aber auf ziemlich triviale Inhalte beschränkt. Mal ein Stündchen farmen oder Weltquests abzuarbeiten ist zwar in Ordnung, aber wirklich fordernd ist das nicht.
Delves bieten den Anspruch, den Solo-Fans gebraucht haben
Genau diese Lücke füllen die Tiefen („Delves“) von The War Within. Kleine Mini-Dungeons mit steigendem Schwierigkeitsgrad, bei denen man sich die Herausforderung selbst anpassen kann.
Ja, die Skalierung der Tiefen war in den ersten Tagen der neuen Saison ein wenig sonderbar und legte vor allem Solo-Fans dicke Steine in den Weg. Doch dabei handelte es sich um einen offensichtlichen Fehler, der wohl rasch in Vergessenheit geraten wird.
Sobald diese Bugs aus der Welt geschaffen sind, hat WoW ein knackiges und solides Progression-System für Solo-Fans.
Noch nie in der Vergangenheit von World of Warcraft habe ich mich so „frei“ gefühlt, um alleine im Spiel Spaß haben zu können. Der Content der ganzen offenen Welt steht mir offen – egal ob es die zahlreichen Nebenquests sind, die vielen Rare-Spawns, Weltquests oder eben die erwähnten Tiefen, die eine ganze Menge Freischaltungen und Belohnungen versprechen.
Abgesehen von den Tiefen ist davon nichts „wirklich neu“ und doch hat alles kleine Kniffe und Verbesserungen bekommen, die diese Inhalte deutlich an Attraktivität gewinnen lassen. Rare-Mobs geben einmal wöchentlich Ruf – genau wie Weltquests. Daher sind rare Feinde jede Woche aufs Neue lohnenswert, genauso wie Quests.
Wenn ich keine Lust auf andere Leute habe, kann ich trotzdem in Tiefen nach neuer Ausrüstung fischen oder meine wöchentliche Kiste füllen – egal ob für den „Main“ oder Zweit-Charaktere. Da hilft es auch, dass häufig Ausrüstung droppt, die an meine Kriegsmeute gebunden ist und einfach weitergereicht werden kann.
Kalkuliert von Blizzard – und es zahlt sich aus
Diese plötzliche Stärke der Solo-Inhalte ist geplant und gewollt gewesen von Blizzard. Kein Wunder, dass die Entwickler sogar einen Guide veröffentlicht haben, wie man soziale Interaktion im Spiel vermeiden kann und sich vollkommen auf eine Solo-Spielweise konzentrieren kann.
Es hat viele Jahre und die ganze Erweiterung „Dragonflight“ an Anpassungen benötigt, doch endlich kann man sagen: WoW ist auch für Solo-Spielerinnen und -Spieler ungeheuer interessant und erfüllend geworden.
Die kleinen Verbesserungen an der offenen Welt, das Crafting, die Tiefen und die Kriegsmeute ergeben zusammen einfach eine perfekte Mischung in der alles interessant und nichts „zwanghaft“ wirkt. Das habe ich lange vermisst.
Natürlich gibt es jene, die der Ansicht sind, dass ein MMORPG immer dazu ermutigen sollte, soziale Interaktionen zu suchen. Das war lange Zeit die Norm für MMORPGs, hat sich in den letzten Jahren aber immer stärker gewandelt.
Aber World of Warcraft bietet jetzt beides. Es gibt genügend Inhalte, die man mit Freunden oder der Gilde erledigen kann – daran hat sich nichts geändert. Nur kann man, wenn man das will, jetzt auch alleine unterwegs sein und trotzdem Erfolge feiern und Fortschritte erzielen, um den selbstgesteckten Zielen immer näherzukommen.
Und das ist eine Option, auf die man in ernstzunehmender Weise lange gewartet hat. Falls ihr selbst den Wiedereinstieg noch nicht gewagt habt, haben wir hier die 3 besten Klassen für Neueinsteiger und Rückkehrer vorgestellt.
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