WoW hat einen „Elekk im Raum“ – das komplizierte Crafting-System, das kaum wer versteht

Das Crafting in World of Warcraft ist ein Graus – zumindest für Neulinge oder Rückkehrer. Denn wenn man die Anforderungen sieht, wirkt es schon fast absurd lustig.

Auch wenn manch ein Classic-Fan steif und fest behauptet, dass das moderne World of Warcraft viel einfacher ist und nichts zu bieten hat, sehen das die allermeisten doch anders. Gerade das Crafting-System, also die überarbeiteten Handwerks-Berufe, sind seit Dragonflight ziemlich komplex und benötigen einiges an Einarbeitungszeit.

Wer das System von Anfang an verfolgt und begleitet hat, dürfte das recht schnell durchschauen. Doch für Neulinge oder Rückkehrer ist es ein Dschungel an verschiedenen Faktoren und Aufgaben, die man gar nicht ohne Hilfe durchblicken kann.

Besonders deutlich wird das Problem, wenn man alle Anforderungen an ein neugebautes Item untereinander auflistet und sich vorstellt, wie überfordernd das als Neuling ist.

Was ist das Problem mit dem Crafting? Im Subreddit von WoW schreibt Rwhejek, dass er einem Freund das Crafting-System erklären wollte. Dieser Freund hatte seit Shadowlands nicht gespielt und war jetzt überfordert. Wir kürzen den Text ein wenig und konzentrieren uns auf die Auflistung an Punkten, die alle für das Craften eines einzelnen Gegenstandes notwendig sind:

Zuerst brauchst du einen Funken. Jede Woche kannst du einen halben bekommen, der dann noch mit einer anderen Reagenz verarbeitet werden muss, um vollständig zu werden.

Dann braucht man ein Wappen. Es gibt 3 verschiedene Wappen. Aber bevor ein Verzauberer das Wappen herstellen kann, musst du mit ähnlich klingenden Wappen ein Wappen kaufen – je nachdem, welches Itemlevel du willst. Dafür musst du erst den Ort finden, wo das Wappen verkauft wird und danach einen Handwerksauftrag erstellen – was ebenfalls nicht selbsterklärend ist.

Jetzt braucht man „Schreiben“, um die Werte auf dem Item zu bestimmen. Es gibt 35 verschiedene Schreiben, wobei die Namen überhaupt nicht helfen. Und man muss sicherstellen, dass man das beste Schreiben (also Tier 3) kauft.

Jetzt kaufst du eine Verzierung, was nochmal ein eigener Gegenstand ist. Dafür schaust du am besten in deine „Best in Slot“-Listen, damit du nicht das falsche kaufst.

Erst jetzt kaufst du wirklich die Materialien für das Item. Denn nicht nur das Wappen bestimmt das Itemlevel, auch der Funken bestimmt das Itemlevel, sondern auch die Materialien bestimmen das Itemlevel, weshalb du immer Materialien auf Stufe 3 kaufen solltest. Nur manchmal nicht, weil dann können Handwerker das auch mit schlechteren Materialien. Weiß man vorher aber nicht.

Falls du ein PvP-Item erstellen willst, brauchst du dann auch noch PvP-Abzeichen, die man mit Ehre oder Eroberung kaufen kann und manchmal dafür sorgen, dass man doch gar keinen Funken braucht. Manchmal aber schon.

Wenig verwunderlich, dass bei dieser Komplexität die meisten direkt überfordert sind und viele sich mit dem System gar nicht länger beschäftigen wollen.

Rwhejek schließt das ganze mit einem etwas vernichtenden Fazit ab:

Vielleicht wurde das schon Tausende Male gesagt. Aber heute ist mir das wirklich gedämmert. Dieses Zeug ist einfach VIEL zu kompliziert für alles, was ältere WoW-Spieler gewohnt sind. Es fühlt sich einfach schlecht an, irgendetwas hergestellt zu bekommen. Es gibt keine Spannung. Nur die Erleichterung, dass man endlich damit fertig ist.

Ich habe während Dragonflight gespielt und ein ziemlich gutes Verständnis des Systems und habe es selbst zum Launch von TWW genutzt, um ein bisschen Gold zu verdienen. Aber Himmel, es gibt einfach viel zu viele Schritte und die Leute geben einfach auf, anstatt sich ein Item herstellen zu lassen, ganz abgesehen vom höchstmöglichen Itemlevel.

Es ist wie Tag und Nacht, wenn man es mit dem vergleicht, wie man früher ein Item bekommen hat. Und wenn es so für die absehbare Zukunft ist, dann sollte es zumindest ein umfangreicheres Tutorial geben für neue und zurückkehrende Spieler, anstatt nur der minimalen Tooltips, die wir aktuell bekommen.

So diskutiert die Community: Unter dem Beitrag finden sich viele Diskussionen darüber. Immerhin ist das Crafting-System seit über zwei Jahren aktiv – und dennoch haben viele es nicht vollumfänglich begriffen. Gerade Veteranen tun sich mit dem neuen System anscheinend schwer:

„Ich habe konstant seit 2007 gespielt und ich verstehe das neue Crafting-System nicht, das in Dragonflight eingeführt wurde. Ich habe einfach doppelte Sammelberufe und verkaufe alles.“ – audioshaman

„Ich bin den ganzen Scheiß durchgegangen, nur um dann festzustellen, dass ich einen Beweglichkeits-Stab für meinen Magier bestellt habe. RIP 4 Wochen hergestellter Gegenstände.“ – garteninc

Mehr rund um WoW:

1
WoW hat jetzt einen Solo-Modus für Raids – Und der ist gar nicht mal so gut

von Cortyn

2
WoW: Keine Lust, Bosse zu lernen? Diese Grafik macht jeden Guide überflüssig

von Cortyn

3
WoW bringt viele Buffs und Nerfs – So ergeht es eurer Klasse ab morgen

von Cortyn

Allerdings gibt es auch viele, die das Crafting-System schätzen. Man muss sich nur einmal die Zeit nehmen, es wirklich zu verstehen und nicht alles überhasten, wie Mlb1993 schreibt:

Gegenargument: Wenn du dir die Zeit nimmst, das System zu lernen und es auch nur geringfügig richtig machst, dann hast du ein Ausrüstungsstück (oder mehrere), das du über die ganze Erweiterung hinweg aufwerten kannst.

Es ist absolut nicht verpflichtend, aber erschafft Boni für jene, die Zeit in das System stecken und es lernen. Glaube ich, dass es zu kompliziert ist? Ja. Ist es selbsterklärend für neue Spieler? Nein. Aber belohnt es den korrekten Einsatz? Definitiv.

Was haltet ihr vom Crafting-System, wie es aktuell in World of Warcraft vorhanden ist? Findet ihr das System gut und man muss eben etwas Zeit investieren, um es zu durchblicken? Oder braucht das dringend Verbesserungen?
Deutlich leichter zu lernen als das Crafting sind die Bosse in M+ – da reicht genau eine Grafik.

Der Beitrag WoW hat einen „Elekk im Raum“ – das komplizierte Crafting-System, das kaum wer versteht erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *