Die Tiefen in WoW als Tank zu spielen fühlt sich an wie Cheaten

MeinMMO-Dämon Cortyn erfreut sich an den Tiefen in World of Warcraft. Doch mit einem kleinen Trick sind die fast schon lächerlich einfach – man muss nur Tank sein.

Die Tiefen von World of Warcraft: The War Within waren zum Launch der Erweiterung noch nicht optimal. Das Balancing war nicht „etwas komisch“ – es war komplettes Chaos. Gegner verloren Lebenspunkte, sobald man sich einer Gruppe anschloss und sowohl die Tiefen als auch Brann skalierten vollkommen unterschiedlich, je nach Spezialisierung.

Daher kam es zu ganz unterschiedlichen Spielerfahrungen. Manche konnten in einer Tiefe der Stufe 8 kaum einen einzigen Feind besiegen, während andere einfach alles zusammenziehen und „wegbomben“ konnten, ohne dass die eigenen Lebenspunkte je angekratzt wurden.

Inzwischen ist das Balancing besser und die Tiefen bieten eine durchgehend solide Erfahrung – zumindest für fast alle.

Denn einen Schwachpunkt gibt es noch: Als Tank fühlt es sich an, als würde man Cheaten.

Tanks können in den Tiefen kaum scheitern

Den Tipp bekam ich von einem Freund aus der Gilde, der meinte: „Ich hab gerade eine 8er-Tiefe gemacht mit meinem Krieger, der hat Itemlevel 540, das war super einfach.“

Eine Tiefe der Stufe 8 ist eigentlich für Itemlevel 600 ausgelegt. Satte 60 Itemlevel darunter sollte man vor allem den Boden küssen und sich erst bessere Ausrüstung suchen.

Da ich selbst eine Kriegerin frisch auf 80 gelevelt hatte, dachte ich mir: „Das schaust du dir einfach mal selbst an.“ Also loggte ich auf meine Kriegerin, kaufte ihr einen Billig-Schild, sodass sie auch gerade auf Itemlevel 550 kam und zog einfach mal los.

Tja, und was soll ich sagen: Es ist schon beinahe albern, wie leicht Tiefen als Tank sind.

Wo ich als Schattenpriesterin tunlichst darauf achten müsste, keine zwei Gruppen gleichzeitig zu ziehen, kann ich selbst als Kriegerin mit schlechter Ausrüstung einfach alles zusammenziehen und niedermachen. Langsam, aber garantiert ohne jemals Gefahr zu laufen, selbst dabei draufzugehen.

Einige werden sicher jetzt schon in den Kommentaren schreiben: „Ist doch klar, als Tanks ist alles solo leicht, duh.“

Aber das war ja nicht die Idee hinter den Tiefen. Die ursprüngliche Idee war ja, dass Tiefen eine ansprechende Herausforderung für Solo-Spielerinnen und -Spieler bieten – egal mit welcher Spezialisierung sie starten. Als Tank ist das einfach nicht gegeben.

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Wie kann man Tiefen für Tanks spannend machen?

Ich weiß allerdings auch nicht, wie Blizzard das Ganze balancen könnte, damit es auch für Tanks eine interessante Erfahrung ist, die eine ähnliche Schwierigkeit bietet, wie für DPS-Spezialisierungen. Die Stellschrauben, an denen da gedreht werden kann, sind einfach stark begrenzt:

Wird der Schaden der automatischen Angriffe zu hoch, können Tanks es schlicht nicht schaffen, da die Eigenheilung und die Heilung durch Brann relativ deutlich limitiert ist.

Noch mehr Lebenspunkte würde die Tiefe nur weiter in die Länge ziehen – als Tank dauert es ohnehin schon lange.

Die einzige Möglichkeit, die ich spontan sehe, ist das Erhöhen der Tödlichkeit der Spezialfähigkeit der Mobs. Also dass Zauber und Fähigkeiten, die bei anderen Klassen quasi direkt zum Tod führen, auch bei Tanks so funktionieren würden. Denn in den meisten Fällen – bis auf wenige Ausnahmen – kann man da als Tank einfach drin stehenbleiben und sie komplett ignorieren.

Genau diese Kombination an Umständen sorgt allerdings auch für ein anderes Problem: Tiefen als Tank sind ungeheuer langweilig. Zwar kann nichts dich töten, aber alles dauert schlicht endlos lange. Es ist sehr einfach, aber eben auch langatmig.

Wenn ihr also starke Beute aus den großzügigen Tiefen haben wollt oder für den kommenden Mittwoch aus der großen Schatzkammer gleich mehrere Items mit Itemlevel 616 zur Auswahl haben wollt – spielt euren Charakter einfach als Tank. Das ist zwar nicht besonders schnell, aber ihr seid nahezu unbesiegbar, wenn ihr nicht ganz grobe Fehler macht.
Obwohl Tiefen gerade so lukrativ sind, spielen extrem viele Leute Mythisch+.

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