Silent Hill: Origins – im Klassik-Test (PSP)

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Spiel:Silent Hill OriginsPublisher:KonamiDeveloper:ClimaxGenre:Action-AdventureGetestet für:PSPErhältlich für:PSPUSK:18Erschienen in:1 / 2008

Wer sich gruseln wollte, für den waren Handhelds bisher nicht die richtige Anlaufstelle. Bis auf Resident Evil: Deadly Silence für den DS wurden Freunde des Genres vernachlässigt. Bis jetzt! Denn Entwickler Climax hat es tatsächlich geschafft, die verstörende Atmosphäre der Konsolen-Episoden auf die PSP zu transportieren.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht Trucker Travis Grady, der leichtsinnigerweise eine Abkürzung durch ­Silent Hill nimmt. Als ihm plötzlich ein Mädchen vor die Motorhaube springt, endet der Trip: die Göre entpuppt sich als Alessa Gillespie und die Routine-Dienstfahrt mutiert zum Höllenausflug. Im Folgenden wird die Hintergrundgeschichte von Silent Hill neu aufgewärmt (viele neue Erkenntnisse gibt’s allerdings nicht) und Travis unbequeme Vergangenheit peu à peu enthüllt.

Spannung bezieht das Spiel in erster Linie aus seiner für Handheld-Verhältnisse einzigartig beklemmenden Atmosphäre. Dabei spielt die Soundkulisse eine wesentliche Rolle: Während Akira Yamaokas Musikstücke für kurze Entspannungsphasen sorgen, versetzen Euch haarsträubende Geräusche und kratzige Soundeffekte in Panik – auch wenn kein Gegner in der Nähe ist.

Spielerisch haben die Entwickler auf allzu viele Innovationen verzichtet, stattdessen gibt’s unverfälschte Silent Hill-Kost. Das heißt, Ihr schlagt Euch durch das nebelverhangene Straßennetz, erforscht verlassene Gebäude, löst Rätsel und klappert hunderte von Türen ab. Die Kämpfe gestalten sich bis auf die Tatsache, dass Ihr jetzt auch Gegenstände werfen dürft, wie gehabt etwas statisch. Dafür wurde das Ganze äußerst stilvoll in Szene gesetzt, vor allem die dynamischen Schattenwürfe, die Eure Taschenlampe auf die Umgebung projiziert, hat man so auf der PSP noch nicht gesehen. Packt man dazu prächtige Innen­räume, die abstoßend rostige Paral­leldimension und leichte Kamera­probleme, hat man Silent Hill Origins: spielerisch keine Offenbarung, audiovisuell aber eine Wucht. Schade, dass der Horror schon nach fünf Stunden zu Ende geht und ein Soundtrack nicht geplant ist.

Meinung

André Kazmaier meint: Origins kann man so oder so bewerten: Auf der einen Seite spielt sich die Handheld-Premiere altbacken, neue Ideen sucht man mit der Lupe. Eben diese Kritikpunkte kann man dem Spiel aber auch positiv anrechnen, immerhin bekommen Fans der Serie (zu denen auch ich gehöre) genau das, was sie erwartet haben: ein klassisches Silent Hill. Atmosphäre, Sound und Grafik überzeugen auf ganzer Linie und sind mir wichtiger als dynamische Kämpfe oder ein runderneuertes Spielprinzip.

Michael Herde meint: Ob wegen der PSP oder der neuen Entwickler: Meine größte Sorge war, dass die typische Atmosphäre auf dem Handheld verloren gehen könnte. Deshalb interessierte mich nur die Musik. Kurz angespielt, dann versank ich dank der enormen Stilsicherheit und der fantastischen Soundkulisse (Kopfhörer!) in der verrauscht-ekligen Welt von Silent Hill. Leider sind Neuerungen Mangelware und die ruckartige Neuausrichtung der Kamera fällt störend auf im ansonsten gelungenen, aber kurzen Handheld-Horror.

Wertung

das erste Handheld-”Silent Hill”
nach dem Durchspielen können der Grießelfilter deaktiviert und neue Outfits & Waffen freigespielt werden
drei verschiedene Abspänne
Soundtrack bisher nicht geplant

Gelungene Handheld-Premiere der Traditionsserie mit beklemmender Atmosphäre und toller Optik, aber spielerischen Schwächen.

Singleplayer80MultiplayerGrafikSound

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