LoL: Faker triumphiert über Top-Favoriten in Berlin – Der deutschen Kommentator hüpft vor Freude auf Twitch

Am Sonntag, dem 6. 10., fand in League of Legends das wichtigste Match in der Vorrunde der Weltmeisterschaft statt. Der amtierende Weltmeister T1 mit Faker traf auf die stärkste Mannschaft Chinas, den Turnier-Favoriten Bilbili Gaming. In Deutschland kommentierte das Spiel Niklot “Tolkin” Stüber auf Twitch, einer der größten Fans von Faker weltweit. Unparteiisch war das nicht. Muss es aber wohl auch gar nicht sein.

Diese 2 Teams standen sich gegenüber:

T1 ist das beliebteste Team der Welt. Die Spieler werden kultisch verehrt, vor allem Midlaner Lee “Faker” Sang-hyeok (28) ist mittlerweile eine lebende Legende in LoL. Doch nominell ist T1 2024 kein Team der Weltspitze, man hat sich nur als Viertes und gerade so aus Korea für die WM qualifiziert.

Bilbili Gaming hingegen ist in der umgekehrten Position: Das ist kein großer Name, das Team um Midlaner knight hat aber China 2024 dominiert und ist klar Meister geworden. Sie sind einer der beiden Top-Favoriten, das WM-Turnier zu gewinnen, haben aber schon eine unerwartete Niederlage gegen einen Außenseiter aus China kassiert.

In dem Match ging es eigentlich noch um nichts. Beide Teams standen bei 1-1, es ging nur darum, wer sich für die kommenden Spiele eine etwas bessere Situation erarbeitet.

Der deutsche Kommentator im emotionalen Ausnahmezustand

Das waren die entscheidenden Momente des Spiels: In Deutschland wurde das Match von Tolkin auf Twitch übertragen. Tolkin, früher selbst Profi in LoL, ist einer der größten Fans von Faker weltweit, wie man weiß.

Die entscheidende Sequenz beginnt etwa, als schon 32 Minuten im Match gespielt wurden. T1 hat 5.000 Vorsprung beim Gold, aber es ist noch nichts entschieden.

In einem ersten chaotischen Teamfight rund um die Dragon Soul kann Faker den gegnerischen Toplaner Bin gerade so ausschalten. Bilibi Gaming ist in Unterzahl und zieht sich zurück. T1 kann sich das wichtige Objective, die Soul, sichern, und wandert zum Baron. Wenn sie den sicher holen, dann zurück in die Basis gehen und “resetten” können sie das Spiel sauber und klar beenden – wie nach Lehrbuch.

Aber Bilibili Gaming, die noch in Unterzahl sind, lauern auf ihre Chancen und wollen T1 überfallen, wenn sie den Baron starten und abgelenkt sind. Das Match steht vor der Entscheidung.

Doch T1 hat den Braten gerochen. Denn sie haben den Baron nur zum Schein mit 3 Spielern gestartet, während 2 andere jetzt die Chinesen festsetzen. Als der Angriff gestartet ist, ignorieren auch die 3 anderen Koreaner den Baron und gehen wild auf die noch ungeordnete Chinesen los, in dem Teamfight können sie die Chinesen überrumpeln und ausschalten.

Die Sequenz ist ganz typisch für LoL: Ein Team, das einen überraschenden Überfall plant, wird selbst überrascht und überfallen.

So wurde der entscheidende Kampf auf Englisch kommentiert:

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Der deutsche Kommentar Tolkin ist mittlerweile offen im Fan-Modus, jubelt, klatsch und brüllt, dass Faker „wie ein Gott eingelockt ist.“ Als Faker den Midlaner knight ausschaltet, applaudiert Tolkin in die Kamera.

Tolkin verzweifelt, als T1 direkt auf den Nexus geht

Aber gleich kippt seine Stimmung. Er ruft „Ab zu Nash, Boys“, aber T1 will das Match nun beenden. Tolkin ist fassungslos: Jetzt gilt es doch, auf Nummer Sicher zu spielen und sich das wichtige Objective zu sichern. „Nein, nicht in den Nexus!“, fleht Tolkin. „Nash Nash Nash – NEIN!“

Aber Faker und T1 wissen es besser, als der deutsche Kommentator: Sie gehen auf den Nexus, Bilibili Gaming, die gerade wieder am Brunnen spawnen, halten dagegen, für einen Moment steht es spitz auf Knopf – Tolkin stirbt tausend Tode, dann aber können sich Faker und T1 doch durchsetzen.

Tolkin hält es nicht mehr – als Übersprungshandlung hüpft er vor Freude auf und ab. Sogar Faker rutscht nach dem Sieg ein Grinsen übers Gesicht, so emotional sieht man ihn sonst nie.

Das ist die Sequenz aus der Sicht der deutschen Kommentatoren, das Video beginnt etwa bei 3:01 Stunden im Stream:

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Der parteiische Caster kommt bei Fans gut an

Das steckt dahinter: Für „professionelle Kommentatoren“ ist es eine Todsünde, derart parteiisch ein Match zu kommentieren. Aber bei Tolkin und LoL gehört das zum Charme mit dazu.

Riot Games hat das erkannt, als man von professionellen Casting-Teams, die nach dem Muster einer Sportshow aufgestellt sind, auf Influencer wechselte, die man co-streamen lässt. Das Co-Streaming auf Twitch bedeutet, dass ein Influencer den offiziellen Stream von Riot bekommt und dort drüber kommentieren kann.

In Deutschland hat Tolkin das so gut gemacht, dass ihm schon immer mehr Leute zugehört haben, als dem offiziellen Cast der Seite Summoner’s Inn, für die er früher gearbeitet und die er mittlerweile beerbt hat.

Tolkin.

Der 26-jährige Tolkin wollte früher als Toplaner selbst mal in der LEC und bei den Worlds spielen, dafür hat es nicht ganz gereicht. Heute ist er das deutsche Gesicht von LoL, ist doch auch was. In der Spitze hatte er am Sonntag 48.517 Zuschauer auf Twitch und Faker hat auch gewonnen. Was will man mehr? LoL: Deutscher Twitch-Streamer gibt 2020 den Traum vom Profi auf, fängt Job an – Jetzt muss er kündigen, weil er doch zu gut ist

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